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Monsterkopf

Monsterkopf

Titel: Monsterkopf
Autoren: Jason Dark
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Gefahr, und so konnte er sich ganz locker um Earl Donovan kümmern, der sich aufgesetzt hatte und die wildesten Flüche ausstieß.
    Suko blieb vor ihm stehen und schaute auf ihn nieder. Dabei schüttelte er den Kopf. »Ich denke, dass dein Plan in die Hose gegangen ist, Donovan.«
    Donovan sagte nichts. Nur das Gesicht mit der leicht grünlichen Haut verzog sich. Um die Mundwinkel herum zuckte es. Suko sah nun, dass sich das Gesicht Earl Donovan’s verändert hatte, dass es eine grüne Färbung angenommen hatte, doch wie das kam und woran das lag, diese Fragen stellte er erst mal zurück, sondern fauchte: »Was ist mit John Sinclair passiert?«
    »Ha, ha!«, geiferte Donovan. »Ich habe ihn in den Monsterkopf geschickt.«
    »Sehr gut. Dann werde ich ihn jetzt davon wegholen.«
    »Das schaffst du nicht. Du bist zu spät gekommen, viel zu spät!«
    »Glaubst du?«
    »Das Maul wird ihn verschlingen. Aibon ist stärker. Dein Freund hat keine Chance mehr!«
    Das sah Suko anders. Er wollte den Mann nicht so einfach liegen lassen und zerrte ihn in die Höhe. Seine Hand schlug in Donovan’s Nacken, er packte ihn wie die Katzenmutter ihr Junges.
    »Okay, mein Freund. Drehen wir den Spieß um. Wenn der Kopf so hungrig ist, wird er sich bestimmt nicht mit einem einzigen Happen zufrieden geben. Er soll dich als Nachtisch bekommen.«
    Mit diesen Worten trieb er seinen Gefangenen auf den riesigen Monsterkopf zu...
    ***
    Der Mund in meiner Nähe hatte sich geöffnet, aber die menschliche Stimme, die ich vernahm, drang nicht aus ihm hervor. Sie gehörte einem Mann nahe der Oberlippe. Er hatte mich gesehen und stufte mich direkt als einen Fremdkörper ein.
    »Was willst du hier?«
    »Sei ruhig.«
    »Geh! Du gehörst nicht zu uns!«
    »Verdammt, ich will euch retten!«
    »Wir brauchen keine Rettung.«
    Über eine derartige Antwort durfte ich mich nicht wundern. Jeder von ihnen war freiwillig hier, um das große Glück zu gewinnen.
    Der Mann hatte seinen Kopf leicht zur Seite gedreht. Obwohl er mir sein verzerrtes Gesicht zeigte, empfand ich Mitleid mit ihm. In seinen Augen leuchtete ein fiebriger Glanz. Er hielt den Mund leicht geöffnet, sodass der Speichel nach unten rann.
    Das kurze Intermezzo hatte mich von der eigentlichen Gefahr abgelenkt. Aber sie kehrte zurück. Noch immer war der Mund nicht geschlossen. Ich merkte wieder das Zucken der Lippen und drehte meinen Kopf.
    Etwas schob sich durch den Spalt!
    Verdammt, es war die Zunge. Donovan hatte nicht gelogen. Man konnte sie mit einer normalen Zunge nicht vergleichen. Was sich hier aus dem Maulspalt drängte, das sah aus wie ein schlanker, aber trotzdem noch dicker Klumpen. Obwohl ich nur kurz hingeschaut hatte, fiel mit die graue Farbe mit dem leicht grünlichen Einschlüsse auf. Feuchtigkeit klebte als verschmierte Masse auf der Zunge.
    Klebte sie vielleicht?
    Die Antwort wollte ich nicht erfahren.
    Die Zunge suchte nach einem Opfer. Dabei öffnete sich das Maul weit, und ich kletterte höher, um es so schnell wie möglich hinter mich zu lassen. Wenn die Zunge zur Seite hinzuckte, würde sie mich erwischen.
    Das verzerrte Gesicht sah ich noch immer über mir. Es war auch näher gerutscht. Ich wurde angeschrien, ich solle abhauen. Genau das tat ich nicht, sondern hielt mich sogar an der Schulter des Krakeelers fest, um einen besseren Halt zu haben.
    Eine Hand schlug nach mir. Fingernägel kratzten an meinem Hals entlang. Das alles durfte mich nicht stören. Ich wollte nur der Zunge entgehen und lockerte den Griff um keinen Deut.
    Dann passierte es, und – verdammt noch mal – das hatte ich nicht gewollt.
    Der nackte Körper verlor seinen Halt, was sicherlich an meinem Griff lag. Er rutschte nach unten, fiel über mich hinweg. Ich wollte mit der linken Hand nachfassen, um ihn zu halten, doch das klappte nicht ganz. Aber die Rutschpartie verzögerte sich. Er zitterte vor Angst, und ich brüllte ihm zu, dass er sich irgendwo festhalten sollte.
    Die Beine bewegten sich strampelnd, er riss sich los, rutschte – und glitt seinem Verderben entgegen. Da ich den Kopf gedreht hatte, konnte ich sehen, was passierte, und beinahe blieb mir das Herz stehen.
    Aus dem Maul hatte sich die Zunge hervorgeschoben. Der Mann glitt genau auf sie zu und landete rücklings auf ihr.
    Noch mal erhaschte ich einen Blick in sein Gesicht. Er wusste, was ihm bevorstand. Die Erkenntnis, sein Leben auf eine schreckliche Art und Weise zu verlieren, ließ ihn kreischen wie einen Wahnsinnigen. Ich konnte ihn
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