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Monsterkopf

Monsterkopf

Titel: Monsterkopf
Autoren: Jason Dark
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nicht, denn so hatte sie ihn sich ausgesucht, und ihr Dienstpartner dachte ebenso.
    Sie waren für einen bestimmten Bezirk verantwortlich, und besonders die Nachtschicht hatte es in sich. Nicht nur, dass es anstrengend war, in der Nacht brauchten auch die Schmuggler mal Ruhe, und da war Kate und ihren Kollegen schon mancher Fang gelungen.
    Auf den offenen Park- und Rastplätzen stellten die Schmuggler ihre Wagen schon längst nicht mehr ab. Sie kannten genügend einsame Orte, die nicht weit von den großen Fahrtrouten entfernt lagen und doch ziemlich versteckt lagen.
    Das galt auch für den Rastplatz, den Kate und ihr Kollege angefahren hatten. Sie kümmerten sich nicht um die hier abgestellten Fahrzeuge, dafür war später noch Zeit genug. Für sie war es wichtig, hinter den Hügel zu fahren, denn dort parkten immer wieder Fahrzeuge, weil die Trucker dort ihre Ruhe hatten.
    So weit die offizielle Lesart. In Wirklichkeit waren es Orte, an denen blitzschnell Ware entladen und in andere Fahrzeuge verfrachtet wurde. Zumeist ging es um Zigaretten.
    Die Polizisten hatten kein Fernlicht eingeschaltet. Die beiden Scheinwerferaugen verströmten nur einen matten gelben Schein, der kaum zu sehen war.
    Neben einem Abfallcontainer hielten sie an. Von hier aus hatten sie einen guten Überblick.
    »Nicht viel los«, sagte Don Steiner, ein ruhiger Mann deutscher Abstammung.
    »Wir schauen uns trotzdem um.«
    »Klar.«
    »Getrennt oder...«
    Steiner zog die Nase hoch. »Riechst du was?«
    Seine Kollegin verstand nicht so recht. »Ähm... was sollte ich den riechen?«
    »Gefahr, zum Beispiel.«
    »Ach, Unsinn. Nein, ich rieche nichts.«
    »Dann ist es ja gut. Ich dachte, du hättest dir einen Riecher für Gefahren zugezogen.«
    »Das ist Blödsinn, Mann.«
    Steiner schnallte sich los. »Dann werden wir uns also umschauen. Vergiss deine Leuchte nicht.«
    »Keine Angst, Daddy.«
    Don Steiner war zwar nicht unbedingt ihr Vorgesetzter, aber er arbeitete schon länger im Job. Von seinen Erfahrungen konnte Kate nur profitieren.
    Es standen nur wenige Fahrzeuge auf dem Platz. Alles Trucks. Manche mit, manche ohne Anhänger. Kate zählte fünf. Kein Problem, sie zu überprüfen, und es sah zudem alles sehr harmlos aus. Nichts deutete auf eine Gefahr hin.
    Zwei Wagen standen recht dicht beisammen. Da konnten sie sich ruhig trennen, wenn sie die Fahrer überprüften. Sollte etwas Unvorhergesehenes passieren, konnte einer dem anderen schnell zu Hilfe eilen.
    Es war eine kühle und auch feuchte Nacht geworden. Dunst durchschwebte die Luft. Der Wind hielt sich in Grenzen. Einige Blätter flogen taumelnd durch die Luft, bevor sie ihren Platz auf dem feuchten Erdboden fanden.
    »Welchen nimmst du, Kate?«
    »Den hier ohne Anhänger.«
    »Ist okay, dann gehe ich nach drüben.«
    Es war Routine. Es war nicht mal besonders spannend. Beide Polizisten kannten das. Die Nacht gehörte nun ihnen, doch sie mussten immer damit rechnen, Überraschungen zu erleben.
    Nichts wies darauf hin, dass so etwas passieren könnte. Kate Boone hatte im Laufe der Zeit schon andere Situationen erlebt, hier wirkte alles so schrecklich normal.
    Wenn da nicht dieses ungewöhnliche Gefühl gewesen wäre. Sie bezeichnete es als ihren Instinkt. Vielleicht auch zu vergleichen mit einem Jagdfieber und dem Wissen, dass es eine Beute gab. Wenn etwas zu harmlos aussah, hatte es schon oft genug Ärger gegeben.
    Kate Boone näherte sich dem Ziel. Ihre Schritte waren kaum zu hören. Sie würde plötzlich an der Fahrertür auftauchen und für den Mann hinter dem Lenkrad die Überraschung der Nacht sein. Um diese Zeit schliefen die meisten, was auch gut so war. Und wenn man sie weckte, reagierten sie nicht freundlich.
    Auch das konnte sie verstehen, und so machte sich Kate darauf gefasst, auch hier einen Menschen zu wecken.
    Sie trat an die Fahrerseite. Die Scheibe lag zu hoch, als dass sie hätte hineinschauen können. So musste sie sich erst auf die Trittstufe stellen.
    Eigentlich hätte es sich gehört, anzuklopfen. Davon nahm Kate Boone Abstand. Es war wieder ihre innere Stimme, die sie davor warnte. Und darauf hörte sie.
    Jetzt setzte sie noch darauf, dass die Tür nicht abgeschlossen war. Kate fasste schon nach dem Griff, als sie sich auf die Trittstufe stellte und sich reckte.
    Der Blick durch die Scheibe!
    Im gleichen Augenblick fror sie ein!
    ***
    Es war ein Bild, das eher in einen Film gepasst hätte, nicht aber in die Wirklichkeit. Hinter dem Lenkrad saß der Fahrer und hatte
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