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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle
Autoren: A. Lee Martinez
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Verbinde mich einfach mit Liz.«
    Die Puppe klingelte dreimal. »Hi, hier ist Liz. Ich bin im Moment nicht da; bitte hinterlassen Sie mir nach dem Piepston eine Nachricht.«
    Monster lehnte es ab, eine Nachricht zu hinterlassen. Er knurrte die Puppe an: »Du wusstest, dass sie nicht drangehen würde, oder?«
    Die Puppe zuckte die Achseln. Er hob sie auf und stopfte sie tief in seine Tasche.
    Zwanzig Minuten später fuhr ein lindgrüner Pick-up auf den Parkplatz und hielt mit quietschenden Reifen neben Monsters Van. Ein massiger Mann, nicht gerade fett, aber hochgewachsen, breit gebaut und teigig, stieg aus. Er trug einen Overall, der dasselbe Grün hatte wie sein Pick-up. Abgesehen von seiner Masse schien nichts Bemerkenswertes an Hardy zu sein, bis auf den vollständigen Satz an Bockshörnern, die sich um seinen Schädel bogen. Hardy behauptete, zum Teil Dämon zu sein, doch das schien unwahrscheinlich. Eine Menge Leute behaupteten, zum Teil Dämon zu sein, aber es behaupteten auch eine Menge Leute, Merlin gekannt zu haben.
    Monster nickte Hardy zu. Hardy nickte zurück. Sie sagten nichts weiter, während sie gemeinsam den Yeti aus dem Van zogen und auf den Pick-up luden.
    »Ich will vierzig Prozent«, sagte Hardy.
    »Vierzig? Scheiße, ich hab das verdammte Ding gefangen! Du musst es nur liefern!«
    »Vierzig Prozent. Und damit tu ich dir noch einen Gefallen. Der alchemistische Ertrag von einem toten Yeti reicht nicht mal für mein Benzin. Die wertvollsten Teile sind die Zunge, die Augen und die Reißzähne - und die fehlen. Du verschweigst mir doch nichts, oder?«
    »Komm schon, Hardy. Sieh ihn dir an. Der Kopf wurde in Stücke gerissen.« »Also keine Zähne?«
    »Ich hab nachgesehen. Sie müssen sich bei der Explosion aufgelöst haben.«
    »Was zur Hölle ist überhaupt passiert?«
    »Eine Zivilistin ist mitten da reingeraten und hat eine Beruhigungsrune falsch angewendet.« Monster tätschelte den Yeti. »Das Fell wird für ein paar Kryokonservierungszauber verwendet. Das ist doch was wert, oder?«
    »Vielleicht vor zehn Jahren. Vierzig. Nimm's oder lass es.«
    »Na gut.«
    »Prima. Ich hol den Papierkram.« Hardy kramte im Führerhaus seines Pick-up herum. Monster meinte, eine Beule direkt über Hardys Hintern zu sehen, ein verräterisches Anzeichen für einen Ziegenschwanz. Es war sehr viel wahrscheinlicher, dass Hardy eher ein halber Satyr war als ein Dämon.
    Monster zog die Puppe aus seiner Tasche und schleuderte sie unter das Hinterrad des Pick-ups.
    Hardy kam wieder auf ihn zugewalzt. So fett war er gar nicht, es gab also eigentlich keinen für Monster ersichtlichen Grund, warum er sich so schwerfällig bewegte. Es sei denn, Hardy versuchte, Hufe in eine 43er Turnschuhgröße zu quetschen. Mit einem selbstzufriedenen Grinsen übergab er die Formulare, und Monster unterschrieb sie.
    »Du gehst mächtig ran, Hardy.«
    »Ich versuch nur, meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Du verstehst schon.«
    Monster kletterte in seinen Van und fuhr in eine sichere Entfernung von der Puppe, während Hardy seinen Pick-up anließ. Der Wagen fuhr vorwärts und zerquetschte die Puppe. Die Rache des Teufels kam schnell: Alle vier Reifen platzten gleichzeitig, und explosionsartig quoll Dampf unter der Motorhaube des Pick-ups hervor. Der Motor erstarb stotternd.
    Monster winkte Hardy zu und fuhr auf die Straße hinaus.
    »Bisschen viel, oder nicht?«, fragte Chester.
    »Hey, ich war ihm noch was schuldig. Letzte Woche hat er meine Unterwäsche mit Chupacabra-Pheromonen eingesprüht, schon vergessen?«
    »Und zwei Wochen davor hast du alle seine Grimoires gegen Dr. Seuss-Bücher ausgetauscht, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Nur, weil er den falschen Greif-Notruf gemacht hat, damit ich den Basilisk-Auftrag verpasse.«
    »Und wenn mich nicht alles täuscht, hast du einen Monat davor...«
    »Hey, ich war ihm für die Pheromone noch was schuldig, Punktum!«
    »Ich vermute, es wäre Verschwendung, dich an die gefährlich zyklische Eigenschaft solcher Fehden zu erinnern.«
    Monster zog die drei Yeti-Reißzähne heraus, die er im Supermarkt abgeräumt hatte, und steckte sie lächelnd in den Aschenbecher. »Du vermutest richtig. Nicht zuletzt deshalb, weil ich nicht weiß, was zum Teufel zyklisch bedeutet.«
    Drei Treffer bei einem Anruf waren ein unverhoffter Glücksfall. Er fragte sich, ob der Supermarkt ein Hotspot sein könnte. Eine Veränderung der Architektur oder von Straßennamen konnte im Magiestrom ein Ungleichgewicht
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