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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle
Autoren: A. Lee Martinez
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körperlichen Genüsse entzückt. Damals war sie in solchen Fällen nackt und eingeölt gewesen - und einsatzbereit. Jetzt trug sie immer noch sein T-Shirt und las in ihrem Magazin.
    Liz' Sukkubus-Natur bedeutete, dass regelmäßiger Sex nötig war, damit sie nicht launisch wurde, doch das bedeutete nicht unbedingt, dass sie ihn genoss. Oft interessierte sie sich gar nicht dafür, es war eher zu einer Art Sport ge-worden. Und diese Fälle traten in letzter Zeit immer häufiger ein. Vielleicht war er ja kein besonders toller Liebhaber, aber sie hätte wenigstens den Anstand besitzen können, ein bisschen Leidenschaft vorzutäuschen. Zum Teufel, sie war ein Sukkubus! War das nicht ihr Job?
    Er ging zum Bett und legte sich neben sie.
    »Mir ist heute wirklich nicht danach, Baby«, sagte er.
    Sie hob eine Augenbraue. »Ach, komm schon, es dauert doch nie lange.«
    Er war zu müde, um beleidigt zu sein.
    »In unserem Vertrag steht ausdrücklich, dass auf täglicher Basis Intimkontakt zur Verfügung gestellt werden muss.«
    Monster musste nicht daran erinnert werden. Als er den Vertrag unterschrieb, hatte er die bewusste Klausel besonders vielversprechend gefunden. Er hatte angenommen, es sei als Verpflichtung für sie gemeint. Jetzt wusste er es natürlich besser.
    »Ich weiß nicht einmal, ob ich ...«
    Es war ein schwacher Versuch. Zu Liz' übernatürlichen Eigenschaften gehörte die Fähigkeit, einem Mann durch ihre bloße Willenskraft eine Erektion zu verschaffen. Er hätte auf ein Nagelbett geschnallt sein können, während ihm Mungos das Gesicht zerkauten - es hätte nichts geändert. Sie musste nur ihren Zeigefinger in einem kleinen Kreis bewegen und eine Aufwärtsbewegung in Richtung seiner Leistengegend machen, und er war schlagartig aktiviert.
    Umstandslos zog Liz seine Pyjamahose bis zu seinen Knöcheln hinunter und kletterte auf ihn. Er machte einen halbherzigen Versuch, ihre Brüste zu streicheln, doch er besaß nicht einmal genug Motivation, um ihr unters T-Shirt zu greifen. Sie las die ganze Zeit weiter in ihrem Magazin. Monster beschäftigte sich, indem er die Titel der Artikel auf dem Cover buchstabierte. Er nahm an, dass sie noch nicht bis zu »Alte Flammen: So schüren Sie den Funken« gekommen war.
    Als sie fertig war, stand sie auf und verließ das Schlafzimmer, ohne auch nur »Danke« zu sagen. Monster zog sich die Hose hoch und die Decke über den Kopf. Das Morgenlicht drang durch die Vorhänge.

    DREI

    Die rote Katze war schon wieder an ihrer Tür.
    Rob mochte keine Katzen. Er hasste sie auch nicht. Er verstand nur nicht, warum Leute sich welche hielten. Dieselbe Verwirrung betraf Hunde, Schlangen, Hamster, Fische und Kinder. Ehefrauen nahmen eine Art Unterkategorie in seinem Universum ein. Manchmal nützlich, aber meistens eine Plage.
    In dreißig Jahren hatten Rob und Evelyn eine Enzyklopädie der unausgesprochenen Kommunikation entwickelt. Es lag an diesem ausgedehnten Netzwerk aus Signalen, dass ihre Ehe Bestand hatte, dass sie in einer behaglichen Vertrautheit und in beruhigendem Schweigen gedieh. Das System hatte funktioniert, weil sie beide zu dem Schluss gekommen waren, dass sie sich eigentlich nicht mochten. Die Wahrheit war, dass sie beide nicht sehr liebenswert waren. Sie konnten freundlich, höflich, hilfsbereit sein. Aber sie waren nicht charismatisch oder einnehmend, und eine Scheidung und neue Heirat hätten nur wieder zur selben Situation geführt, an der sie sich bereits befanden.
    Alles war in den letzten siebenundzwanzig Jahren glattgegangen. Dann war die alte Dame nebenan eingezogen, und jetzt verbrachte Evelyn drei oder vier Stunden am Tag damit, Katzen anzustarren, über Katzen zu jammern.
    »Sie ist schon wieder da draußen«, flüsterte sie. »Sie sitzt auf der Veranda.«
    Rob seufzte. »Es ist nur eine Katze.« Er konnte zwar nichts mit ihnen anfangen, doch diese speziellen Felinae waren, wenn auch zahlreich, normalerweise kein großes Ärgernis. Ab und zu fing eines dieser kleinen Biester mitten in der Nacht vielleicht an zu heulen, aber das war weit weniger häufig und störend als die Partys, die die Swinger gegenüber so oft schmissen.
    »Hast du sie dir schon mal angesehen?«, fragte Evelyn. »Ich meine: richtig angesehen?«
    »Es sind Katzen. Was gibt's da zu sehen?«
    »Ihre Augen. Irgendwas stimmt mit ihren Augen nicht.« Sie spähte aus dem Fenster der Vordertür zu der Katze hinaus, die auf der Veranda saß. »Und ihre Schatten stimmen auch nicht.«
    »Himmel,
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