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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle
Autoren: A. Lee Martinez
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Evelyn. Wie viel Zeit verbringst du damit, diese Dinger zu beobachten?«
    »Und hast du nie bemerkt, dass sie, bis auf die da, immer in ihrem Garten bleiben?«, fragte sie. »Es sind immer zehn oder zwanzig da draußen, aber sie bleiben immer innerhalb ihres Zauns.«
    »Wen stört das?«, antwortete er. »Sie hat sie dressiert.«
    »Man kann keine Katze so dressieren, dass sie im Garten bleibt. Das geht nicht.« »Offensichtlich doch.«
    »Etwas hat meine Rosenbüsche zerstört. Erklär mir das.«
    »Ich weiß nicht«, sagte er. »Vielleicht ein Waschbär?« »Waschbären brennen keine Rosenbüsche nieder«, sagte sie.
    »Verbrannt? Du meinst, Katzen zünden deine Rosenbüsche an?«
    »Nicht Katzen. Eine Katze. Diese Katze! Sieh sie dir doch an! Sie weiß, dass ich es weiß, und sie reibt es mir unter die Nase!«
    Rob begann allmählich daran zu zweifeln, dass Ehefrauen auch wirklich in diese Unterkategorie gehörten. Aber zumindest gab ihm ihre unerklärliche Paranoia einen Grund, sich auf die Arbeit zu freuen. Acht herrliche Stunden Schufterei im mittleren Management kamen ihm, verglichen mit Evelyns Geschwafel über ihre pelzige Erzfeindin, fast paradiesisch vor.
    Er wollte gerade die Vordertür öffnen, doch sie schlug seine Hand weg. »Um Himmels Willen, Rob, benutz die Hintertür! Sie ist da draußen!«
    »Herrgott noch mal!« Er schob sie beiseite und öffnete die Tür.
    Die Katze stand auf und streckte sich. Sie warf einen Blick auf Rob und Evelyn, schien an beiden aber nicht sonderlich interessiert zu sein.
    Evelyn versteckte sich halb hinter der Tür, ein paar Schritte von der Schwelle entfernt. »Wenn du ein Mann wärst, würdest du sie zur Rede stellen. Sag ihr, dass wir wissen, was sie vorhat!«
    »Das meinst du doch nicht ernst? Du willst, dass ich hingehe und eine alte Dame anschreie, die uns nie etwas getan hat - außer dass sie eine Katze hat, die gern auf unserer Veranda sitzt?«
    »Und unsere Rosenbüsche niederbrennt«, fügte sie hinzu. »Und ich glaube, das Biest hat den Hund der Newtons gefressen. Den, der vor einer Woche verschwunden ist.«
    »Den Bernhardiner?« Sie nickte.
    Die Katze hob ihren Kopf und leckte sich auf eine Art die Lippen, von der sogar Rob zugeben musste, dass sie sehr satt und zufrieden aussah.
    Evelyn trat ein paar Schritte zurück.
    »Du meine Güte«, sagte Rob. »Hör zu, wenn ich die Katze dorthin zurückbringe, wo sie hingehört und ihnen sage, dass es uns lieber wäre, wenn sie sie im Haus behielten, würde dich das glücklich machen?«
    Es war ihm im Grunde egal, ob es sie glücklich machte, aber er hoffte, dass es sie zum Schweigen brächte. Alles, was er je von ihr verlangt hatte, war ein gewisses Maß an nichtssagender Umgänglichkeit. Es schien ihm lächerlich, dass eine einzige Katze das zerstören konnte. Wenn er eine alte Dame anschreien musste, um ihre Vernunft und seinen Frieden wiederherzustellen, dann war er auch vollkommen bereit, das zu tun.
    Sie lächelte. Ihr Lächeln kam ihm immer gezwungen und kontraproduktiv vor, eher verstörend als beruhigend.
    Sein Lächeln war noch schlimmer, aber zumindest besaß er den Anstand, es nur zu besonderen Gelegenheiten zu benutzen. Er fügte es nie seiner Frau zu.
    »Würdest du das tun?«, fragte sie. »Ich ertrage das grässliche Ding nicht. Wenn sie sie einfach drinnen behalten könnte...«
    Rob hob die Katze hoch. Sie versuchte gar nicht erst fortzulaufen. Er nahm sie nicht im Nacken, sondern hob sie sanft auf seine Arme. Der Grund dafür war allerdings nicht Fürsorge oder Umsicht, sondern seine allgemeine Unbe-holfenheit bei der Berührung lebender Dinge.
    Immer wenn ihm jemand anbot, ein Baby zu halten, was dankenswerterweise selten vorkam, entschuldigte er sich mit der Frage nach dem Badezimmer.
    Er schlenderte hinüber zum Nachbarhaus mit dem weißen Lattenzaun um einen gepflegten Vorgarten herum, mit sorgfältig gestutztem Rasen und bunten Blumenbeeten an einem gepflasterten Weg, der von der Straße zur Haustür führte. Die vielen Katzen auf ihrem Rasen, mindestens ein Dutzend, hoben alle ihre Köpfe, als er den Riegel zurückschob und das Tor öffnete.
    Die Katze auf seinem Arm zappelte überhaupt nicht, bis er die malerische Haustür erreichte und klopfte. Dann wand sie sich aus seinem Arm und sprang auf die Veranda. Die Katze wartete geduldig mit Rob, dass sich die Tür öffnete.
    Er sah auf die Uhr. Noch fünf Minuten, bis der Berufsverkehr richtig begann.
    Die Tür schwang auf, und eine große, junge
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