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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle
Autoren: A. Lee Martinez
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Erschöpfung stumpfte ihn ab. Als er daher den Kopf schüttelte und vor sich hinmurmelte, wusste Judy, dass er stinksauer war. Sein Laden war ein einziges Chaos, und sie konnten unmöglich alles bis zur nächsten Schicht wieder in Ordnung bringen.
    Monster sagte: »Sooo, was haben wir denn hier? Zwei gesunde Yetis ...«, er warf Judy demonstrativ einen Blick zu, »und ein toter.«
    Sie reagierte mit einem Blick, der halb finster, halb vages Lächeln war: »Er hätte mich fast gefressen.«
    »M-hmmm.«
    »Scheiß auf die Überstunden«, sagte sie. »Dave, ich geh nach Hause.«
    Er nuschelte seine Zustimmung. Oder sein Missfallen. Oder Gleichgültigkeit. Welche genaue Stimmung es auch sein mochte -ihr war es egal.
    Chester sagte: »Miss, Sie müssten uns noch ein paar Formulare unterschreiben.«
    »Von mir aus. Aber beeilen Sie sich.«
    »Ich hab die Formulare im Wagen gelassen, Chester«, sagte Monster.
    Statt darauf zu warten, dass Chester ging und den Papierkram holte, folgte ihm Judy auf den Parkplatz. Während er im hinteren Teil des Vans rumrumorte, zündete sie sich eine Zigarette an.
    »Also, wie hat dieser Typ das gemacht?«, fragte sie. »Diesen Yeti zu Stein werden und den Baseball explodieren lassen?«
    »Ich würde es Ihnen gern erklären, aber ich verstehe die Magie dieses niederen Universums selbst nicht. Doch auch wenn ich es könnte, würden Sie es einfach wieder vergessen.«
    »Ich bin heute Abend fast getötet worden. Das kann ein Mädchen schon ziemlich beeindrucken, glaube ich.«
    »Oh, Sie werden sich schon irgendwie daran erinnern, aber Sie werden bald feststellen, dass die Einzelheiten ein bisschen... verschwommen erscheinen.«
    »Warten Sie mal. Sie nennen mich einen Muggel, oder?«
    Chester sprang mit einem Klemmbrett aus dem Van. »Das ist kein offiziell anerkannter Terminus.«
    Sie schnappte sich die Papiere.
    »Ich bin kein idiotischer Muggel!«
    »Wie Sie meinen, Miss. Obwohl eigentlich nur Muggel das Wort Muggel benutzen.« Sein Papierkopf hatte zwar keinen Mund, doch sie spürte sein herablassendes Lächeln. Sie war versucht, ihre Zigarette nach ihm zu schnippen.
    »Da. Alles unterschrieben. Kann ich jetzt gehen?«
    »Natürlich, Miss. Eine angenehme Nacht wünsche ich.«
    Sie warf ihm das Klemmbrett hin und steuerte auf ihr Auto zu. »Und sagen Sie Ihrem Boss, er hat Glück, dass ich ihn nicht verklage, weil er mir einen explodierenden Baseballschläger gegeben hat.«
    Judy war nicht klar, wie sie all dies jemals vergessen könnte, und ihr widerspenstiges Naturell machte sie nur umso entschlossener, es nicht zu tun.
    Bis sie zu Hause war, war ihr dieses Gelübde allerdings schon entfallen.

    ZWEI

    Da tote Dinge nicht transformiert werden konnten, musste Monster die Yeti-Leiche bis zu seinem Van schleifen. Er klatschte ein paar Anti-Schwerkraft-Runen auf Hafties gegen den Kadaver, um ihn leichter zu machen. Trotzdem war es ärgerlich, vor allem, weil in seinem Van für einen ausgewachsenen Yeti nicht genug Platz war. Er wusste das, beschloss aber, es trotzdem zu versuchen. Jetzt steckten die breiten Schultern des Kadavers zwischen den Regalen und Schränkchen fest, die den Innenraum ausfüllten, und seine untere Hälfte hing heraus.
    »Na los, Chester«, grunzte er. »Ziehst du?«
    Chester sprach von irgendwo auf der anderen Seite der Leiche. »Ich bin nicht gerade der stärkste Papiergnom in diesem Gewerbe. Vielleicht sollten wir einfach Hardy anrufen. Er hat einen Pick-up.«
    »Vergiss es. Ich geb denen nichts von meiner Provision ab.« Monster stützte seine Hände gegen die Hinterbacken des Yetis und schob. Er rutschte ein bisschen weiter. Ein Regal kippte. Sein Inhalt fiel heraus. Die meisten Formulare ergossen sich in den Innenraum, aber ein paar Plastikflaschen mit Elixieren und Zaubertränken sprangen draußen durch die Gegend. »Dämliche Kuh.«
    »Vielleicht steht es mir nicht zu, das zu sagen«, rief Chester, »aber sie ist Zivilistin. Unter diesen Umständen hat sie sich bewundernswert verhalten.«
    »Halt die Klappe, Chester.«
    »Ja, Boss.«
    Monster nahm sich eine Minute, um wieder zu Atem zu kommen. Es war einfach zu blöd, dass er heute nicht superstark-grün war. Hätte das Ganze um einiges leichter gemacht.
    »Also, soll ich Hardy schon anfunken?«, fragte Chester. »Oder soll ich noch warten, bis das Exemplar vollends verkeilt ist?«
    »Sarkasmus steht dir nicht.«
    »Um genau zu sein, war das juvenalisch, nicht sarkastisch.«
    Monster war sich nicht sicher, was
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