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Monschau und das Monschauer Land

Monschau und das Monschauer Land

Titel: Monschau und das Monschauer Land
Autoren: Christoph Wendt
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am Berghang erhalten und die Brücke, die Kaasch hatte über die Rur schlagen lassen, damit seine Besucher sowohl auf dem linken wie auf dem rechten Ufer der Rur zu ihm kommen konnten.

    An der der Fischerhütte
    Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ der Naturpark Nordeifel gegenüber der Brücke eine winzige Unterstandshütte für Wanderer bauen, an der auf einer Holztafel der Name Fischerhütte noch lebendig gehalten wurde. Auch das ist inzwischen vorbei. An die Stelle des notdürftigen Schutzdaches ist inzwischen eine geräumige Schutzhütte getreten, an der man allerdings leider vergeblich nach dem Namen Fischerhütte sucht, der lange Zeit noch bei alten Einwohnern von Monschau einen guten Klang hatte.
    Dass allerdings nicht alle alten Monschauer eine gute Erinnerung an die Fischerhütte hatten, mag nachfolgender Auszug aus dem Buch Wunder der Heimat des Monschauer Heimatdichters Dr. Ludwig Mathar von 1927 zeigen. Er hat die Blütezeit der Fischerhütte miterlebt und hat sie so empfunden:
    „Die Fischerhütte mit all ihrem großstädtischen geschmacklosen Kitsch, ihren ausgestopften Bären, ihren bimmelnden Glöckchen, ihren Wasserfällchen und Rutschbahnen, ihren Schweizerhäuschen und snadahüpfelnden Aachenern, die Schande dieser Waldeinsamkeit, ist gottlob ebenfalls wie vom Erdboden verschluckt. Der breite hölzerne Steg aber führt noch immer stille Wanderer ans jenseitige Ufer auf die Reichensteiner Straße hinüber.“
Hinter hohen Hecken wohlgeborgen
    Es ist ein fester geografischer Begriff: das Monschauer Rotbuchenheckenland. In den zur Stadt Monschau gehörenden Höhendörfern, aber auch in denen der Gemeinde Simmerath sowie in den grenznahen belgischen Dörfern sind sie seit Jahrhunderten selbstverständlich, die haushohen Windschutzhecken. Überall dort, wo sie ständig sorgfältig gepflegt werden, geben sie den hinter ihnen liegenden Häusern einen sicheren Schutz vor Sturm, Schnee und Kälte.
    Es sind jedoch, entgegen zahlreichen anderslautenden Behauptungen in Reportagen und anderen Berichten über das Monschauer Land, keine Hain- oder Weißbuchen (Carpinus betulus), aus denen die Hecken gewachsen sind. Diese Baumart hat in der Eifel ihre höhenmäßige Verbreitungsgrenze bei etwa 500 m über NN. Das heißt, sie kommt nur vereinzelt in geschützten Lagen vor. Die Windschutzhecken in den Monschauer Höhendörfern bestehen aus Rotbuchen (Fagus silvestris), die nicht mit Blutbuchen verwechselt werden dürfen. Wenn diese Rotbuchen, die in der Nordeifel seit jeher heimisch sind und heute noch prächtige Waldbestände bilden, im engen Heckenverband gepflanzt, in jungen Jahren alljährlich aufs Neue ineinander verflochten und außerdem glatt geschoren werden, dann behalten sie das abgestorbene Laub den ganzen Winter hindurch, bis im Frühjahr das neue Laub austreibt. Nicht zuletzt darauf beruht ihre fast mauerartige Schutzwirkung.

    Schutzhecke in Kalterherberg
    Eine andere Art von Windschutzhecken aus Rotbuchen findet man ebenfalls hier oben um dieViehweiden bei den Höhendörfern. Diese Flurhecken , wie man sie nennt, sind gerade so hoch, dass eine ausgewachsene Kuh aufrecht hinter ihnen stehen und Schutz vor Wind und Regen finden kann. In regelmäßigen Abständen ließen die Bauern früher aus diesen Hecken einzelne Bäume herauswachsen und sich entwickeln. Diese sogenannten Schopfbuchen waren für die Dorfbewohner nichts anderes als Brennholzvorrat für den Winter, zu einer Zeit, als man noch keine Ölheizung oder -öfen kannte.

    Flurhecke bei Mützenich

    Schutzhecke in Konzen
    Weil die haushohen Windschutzhecken, in die zum Teil kunstvoll Toreinfahrten und Fensteröffnungen geschnitten werden, so typisch sind, werden alljährlich von der Unteren Naturschutzbehörde die schönsten dieser Hecken prämiert. Es sind keine großen Summen, die dabei ausgesetzt werden, aber für viele Heckenbesitzer doch ein Anreiz, die Arbeit der Heckenpflege immer wieder auf sich zu nehmen.
    Die schönsten Hecken finden sich in Höfen, Kalterherberg, Mützenich, Konzen und vor allem in Eicherscheid.

    Windschutzhecke in Eicherscheid
Stroh hat man im Kopf, auf dem Dach ist Reet
    Noch immer gibt es in den zu Monschau gehörenden Dörfern Höfen, Kalterherberg, Mützenich und Widdau einige mit einer Ausnahme alte Fachwerkhäuser, die mit Stroh gedeckt sind. So jedenfalls die immer noch landläufige Darstellung. Tatsächlich dürfte heute bei einer Lebensdauer echter Strohdächer von maximal 40-50 Jahren kaum noch ein echtes
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