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MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

Titel: MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)
Autoren: Marah Woolf
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vor Glück.
    »Aber ich werde erst beruhigt sein, wenn ich dich sicher in Avallach weiß.«
     

2. Kapitel
     
    Stunden später erreichten wir das Schloss. Ausgestorben lag es im Licht der Augustsonne. Für die letzten Ferientage gehörte es uns allein. Die Vorstellung, dass niemand unsere Zweisamkeit stören würde, war beinahe zu schön, um wahr zu sein.
    Calum brachte mich in sein Zimmer. Ich starrte auf das große Doppelbett.
    Er zog mich an sich und folgte meinem Blick.
    »Damit werden wir vorlieb nehmen müssen.«
    Ich sah ihn an. »Weshalb? Niemand außer uns ist hier. Was spricht gegen ein Bad im See?«, wandte ich ein und versuchte verführerisch zu klingen.
    »Wir sollten unser Glück nicht herausfordern. Der See ist zwar durch die Barriere geschützt, aber darauf möchte ich mich nicht verlassen. Wir haben keine Ahnung, über welche Fähigkeiten Elin mittlerweile verfügt.«
    »Aber«, wandte ich zaghaft ein: »Vorletzte Nacht hat er uns auch nicht gefunden. Ich dachte, hier wäre es sicher für uns.«
    Ich vergrub mein Gesicht in seinem Hemd und atmete tief den vertrauten Duft ein. In einer entfernten Region meines Gehirns manifestierte sich der Gedanke, dass er mich womöglich nicht so stark begehrte wie ich ihn.
    »Ich vermute, dass Elin selbst durch den Vollmondtanz abgelenkt war und unser Ausflug ihm deshalb entgangen ist. Wenn er uns gefunden hätte, Emma. Er hätte keine Sekunde gezögert und uns beide getötet.«
    Ich nickte an seiner Brust und schob meine Hände unter sein Hemd. Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach, war mein letzter Gedanke, bevor Calum meine Lippen mit seinen verschloss.
    Ob dieses Verlangen ewig anhielt, fragte ich mich später. Ich lag an Calums Brust und lauschte seinen regelmäßigen Atemzügen. Der abnehmende Mond warf sein Licht in das dunkle Zimmer. Vorsichtig strich ich mit den Fingern über Calums makellosen Körper. Dann schlang ich meinen Arm um seine Taille und schloss die Augen.
     
    Die Sonne stand hoch am Himmel, als Calums Küsse mich weckten. Ich blinzelte in das helle Licht. »Wach auf, du Schlafmütze. Es ist ein wunderschöner Tag.«
    Brummend zog ich mir die Decke über den Kopf und tastete nach ihm. Wenn es nach mir ginge, würde ich das Bett heute nicht verlassen. Bei diesem Gedanken knurrte mein Magen und mein Hirn registrierte, dass die Seite neben mir leer war. Ich schlug die Decke zurück, um festzustellen, dass Calum frisch geduscht und komplett angezogen auf der Bettkante saß. Irritiert sah ich ihn an.
    »Na, komm schon«, lachte Calum und strich mir liebevoll mein zerzaustes Haar aus dem Gesicht. »Ich habe Frühstück raufgeholt.«
    So einfach wollte ich mich nicht geschlagen geben. Es konnte nicht sein, dass ein profanes Bedürfnis wie Hunger über jedes andere Verlangen triumphierte.
    Ich zog Calum zu mir heran und begann sein Hemd aufzuknöpfen. Er strich mir über den Rücken und bedeckte mein Gesicht mit zärtlichen Küssen. Der Geruch von frisch gebratenen Eiern drang in meine Nase und wieder knurrte mein Magen, jetzt deutlich fordernder. Es war kein Wunder, schließlich hatte er sich seit fast vierundzwanzig Stunden zurückgehalten. Ich spürte, dass sich Calums Lippen an meinem Hals zu einem Lächeln verzogen.
    »Wir haben so viel Zeit«, flüsterte er in mein Ohr und zog mich hoch. »Zwischendurch sollten wir dafür sorgen, dass du nicht verhungerst.«
    Wir setzten uns auf die Bank, die unter dem Fenster stand, aßen Rührei und Toast mit Honig. Der Tee weckte meine Lebensgeister endgültig. Bevor sich der Gedanke, wieder mit Calum ins Bett zu kriechen, festigen konnte, schickte er mich unter die Dusche. Er hatte es sich in den Kopf gesetzt, mit mir in den Wald zu gehen.
    »Meinst du, wir können es riskieren, das Schloss zu verlassen?«, fragte ich Calum durch das rauschende Wasser.
    »Ich habe hin und her überlegt«, antwortete er und kam mit einer Tasse Tee in der Hand ins Bad geschlendert. »Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass Elins Magie nur im Wasser funktioniert, oder in Verbindung mit Wasser. Die Undinen sind Wassergeister. Egal, über welche Kräfte und welchen Zauber sie verfügen, auch dieser kann nur mit Wasser funktionieren. Ja, ich denke, solange wir uns auf dem Gelände von Avallach befinden, sind wir sicher.«
    Ich drehte den Duschhahn zu und angelte nach einem Handtuch. Calum stellte seine Tasse ab und kam zu mir. Er wickelte das Handtuch um mich und nahm mich mit einem Schwung auf den Arm. Ich
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