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MondSilberLicht

MondSilberLicht

Titel: MondSilberLicht
Autoren: Marah Woolf
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Die Frau hatte den Tod verdient.“
Ich war sprachlos und ballte meine Hände zu Fäusten und sprang auf.
„Aber du hast auch Maria getötet“, rief ich aufgebracht.
Alle starrten mich an. Langsam ließ ich mich wieder auf die Bank sinken.
„Sie hat unsere heilige Quelle verunreinigt“, giftete Elin zurück und bestätigte damit den Verdacht, den ich bis dahin nicht hatte beweisen können.
„Du hast sie ins Wasser gelockt, um sie zu töten“, erwiderte ich aufgebracht.
Calum sah mich eindringlich an. Aber ich hatte gesagt, was ich sagen wollte, und schwieg nun.
Myron bedeutete mir mit einer Handbewegung vorzutreten.
„Emma, seit wann weißt du, dass du ein Halbling bist?“
„Sie weiß es erst seit ein paar Wochen“, ertönte da die Stimme von Dr. Erickson. „Nur ich wusste es die ganze Zeit. Aber ich akzeptierte den Wunsch ihrer Mutter, es nicht zu verraten. Genau wie ihre Mutter Brenda hat Emma, seit sie von eurer Existenz weiß, das Geheimnis gehütet. Ihr Cousin Peter soll mein Nachfolger werden, da ich keine eigenen Kinder habe. Deshalb sind er und seine Familie in die Geheimnisse eingeweiht worden.“
Dr. Erickson neigte ehrerbietig den Kopf vor dem Vorsitzenden. Peter ging an seiner Seite.
Myron musterte ihn. „Peter, bist du bereit, die Prüfung  abzulegen?“
Peter nickte.
„Wir werden über die Anklagepunkte beraten“, sagte Myron, nachdem er leise mit den anderen Vorsitzenden gesprochen hatte. Im Saal herrschte eine unheimliche Stille.
„Das Geheimnis um unsere Existenz wird in der Familie von Peter und Emma seit Jahren gewahrt. Eingeweihten ist es gestattet, das Geheimnis mit ihren Familien zu teilen. Allerdings sollte dies frühestens nach erfolgreich abgelegter Prüfung erfolgen. Da Elin nicht wusste, dass Dr. Erickson Peter als seinen Nachfolger vorschlagen würde, war es richtig von ihm, diese Verfehlung anzuzeigen. Meines Erachtens handelt es sich hier lediglich um eine formelle Verfehlung. Ich fordere jetzt die stimmberechtigten Vertreter auf, zu entscheiden. Haben sich Calum und Dr. Erickson der unerlaubten Preisgabe unseres Geheimnisses schuldig gemacht?“
Alle sahen in die Runde, doch lediglich die Anhänger Elins erhoben ihre roten Kärtchen, um für schuldig zu stimmen. Erleichtert atmete ich auf.
„Diesen Punkt können wir als erledigt betrachten. Was nun die Beziehung zwischen Calum und Emma angeht, so denke ich, dass in Anbetracht der Tatsache, dass Emma ein Halbling ist, der Ältestenrat der Shellycoats hierüber befinden muss. Das ist keine Aufgabe des Großen Rates. Calum hat gegen die Gesetze der Shellycoats verstoßen. Sein Clan muss über ihn richten.“
Ich sah in Ares’ versteinerte Miene und befürchtete, dass dies keine gute Entwicklung war. Elins Lippen verzogen sich zu einem hämischen Grinsen.
„Über Elins Vergehen muss allerdings beraten werden. Soll er wegen der unrechtmäßigen Tötung eines Menschen angeklagt werden? Es ist nicht hinnehmbar, dass Menschen grundlos und ohne ein Urteil getötet werden.“
Elins Kopf ruckte ungläubig zu Myron. Das Urteil war jedoch eindeutig. Die roten Karten waren in der Mehrzahl, trotzdem hier und da eine grüne Karte hervorblitzte.
„Elin, du wirst dich auf dein Zimmer begeben, bis der Rat dich morgen anhört und ein Urteil fällt.“
Elin nickte und verließ Saal. Seine Anhänger folgten ihm. Wir sahen ihnen nach.
„Kommen wir nun noch zu einem letzten Punkt. Ares, du weißt, dass es nicht gestattet ist, sich mit einer Menschenfrau zu verbinden. Die Existenz von Halblingen ist seit Jahrhunderten verboten. Und wir wissen, dass in früheren Zeiten alle Halblinge getötet wurden.“
Mir wurde kalt. Doch Myron lächelte mich an.
„Ares, trotzdem du nichts von Emmas Existenz wusstest, du hast dich schuldig gemacht und uns alle in Gefahr gebracht.“
Ares nickte und sah Myron offen ins Gesicht.
„Ich kann nicht sagen, dass ich bedaure, was ich getan habe. Schon gar nicht, nachdem ich Emma kennen gelernt habe. Ich stelle mich dem Urteil, bitte aber darum, Emma nicht zu strafen.“
„Solange der Rat nichts anderes beschließt, Ares, sind unsere Gesetze für alle bindend. So sehr ich dich schätze, aber es gibt für niemanden eine Ausnahme“, erwiderte Myron ernst.
Ares blickte ihn wortlos an.
Myron sah in die Runde. „Ich stelle das Vergehen von Ares zur Abstimmung. Ich beantrage, dass er zukünftig von den Ratsversammlungen ausgeschlossen wird und sein Stimmrecht verliert.“
Die Karten flogen in die Luft. Ohne zu
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