Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Moerderjagd

Moerderjagd

Titel: Moerderjagd
Autoren: Manuela Lewentz
Vom Netzwerk:
netter Kerl. Wohnt er nicht in Ihrer Nähe?«
    »Manfred Luck auch.«
    »Der wickelt Sie doch nur um den Finger!«
    »Vielleicht will ich das ja so?«
    »Frauen!« Hansen legte seine Serviette auf den Tisch. »Die soll mal einer verstehen.«
    Als wir durch Kamp-Bornhofen fuhren, äußerte ich den Wunsch, auf dem Rückweg in Bornhofen anzuhalten, Hansen grinste.

    »Ich«

    Wenn Sie diesen Brief lesen, bin ich befreit. Ohne jede Last gehe ich von dieser Welt. Alles, was getan werden musste, habe ich erledigt, wenn auch … hätte ich mehr Zeit bekommen, ich … Sie hätten mich nicht so schnell gefunden. Glauben Sie mir! Ich wusste, dass Sie über die Waffe an mich kommen würden. Es hat sehr lange gedauert, sehr lange.

    Meine Kraft war weg. Jeder Tag bedeutete Schmerz. Das Ende habe ich gewählt, da ich einen Prozess, auf den ich mich innerlich vorbereitet und gefreut habe, nicht mehr durchgestanden hätte. Auch das Arbeiten in meiner Praxis war mir nicht mehr möglich, meine Kräfte waren aufgebraucht.
    Sie möchten wissen, warum der Paul mein erstes Opfer wurde? Dieser feine Paul? Immer adrett gekleidet, Liebling aller Frauen? Ja, alle verehrten ihn, doch ich hasste ihn. Er hat mich in den Ruin getrieben, dieser Anfänger! Mein gutes Geld habe ich ihm gegeben. Meine Frau ist auch daran schuld. Sie hat mich dazu verleitet, dem Paul zu vertrauen.

    Bei der Windkraftanlage sah ich meine Chance, um aus dem Chaos herauszukommen. Aber Paul wollte alleine daran verdienen. Wäre es nicht gerecht gewesen, mich jetzt zu beteiligen? Er hatte mit einem Mal Geld und ich die Schulden.
    Meine Frau zog mit den Kindern aus. Die Leute fingen an zu tuscheln.
    Kein Grund einen Menschen zu töten? Ja! Sie mögen recht haben. Es wäre verzeihbar gewesen. Vieles war verzeihbar, wenn man ein großes Herz hatte. Meines wollte Rache. Nach der Diagnose meiner Erkrankung war ich wie gelähmt. Meine Schwester war an jenem Abend bei mir und sprach davon, sich von Paul zu trennen. Dem kam ich zuvor. Dadurch erbte meine Schwester mein – also das Geld, das ich durch ihn verloren hatte. Ob er sich bereichert hatte? Klar! Wieso konnte er sich mit einem Mal den neuen Wagen leisten? Meine Schwester hatte ihm kein Geld geliehen. Jetzt erbte sie das liebe Geld, und es würde in der Familie bleiben.
    Sie wird auf meine Kinder aufpassen und dafür sorgen, dass sie eine gute Schule besuchen können. Das Grundstück, auf dem der neue Windpark aufgestellt wird, ist eine prima Altersversorgung für sie.
    Ein Verrückter, Sie denken, ich sei verrückt? Auch egal. Was sind schon Ihre Gedanken gegenüber dem, was mir nun bevorsteht? Plötzlich bekomme ich … Angst …
    Diese Albträume, ja, das ganze Blut. Und es hatte mir doch gut getan, ihn und diesen Verlierer von Arno zu vernichten.
    Wieso auch noch ihn????
    Muss ich eigentlich über meinen Tod hinaus noch die Arbeit der Polizei übernehmen?
    Bevor irgendwelche idiotischen Vermutungen angestellt werden, komme ich dem zuvor und schreibe lieber alles auf.

    Er musste sterben, weil er mich hat hängenlassen. Ist das nicht ein passender Vergleich, wenn man bedenkt, welche Art zu sterben ich wähle?
    Zu ihm bin ich gegangen, als der Paul tot war. Einen Tag vor der Beerdigung saß ich ihm gegenüber.
    Ich wollte jetzt, da Paul tot war, in den Windpark einsteigen. Meine Schwester würde mir das Geld schon geben, das wusste ich. Arno Taun wollte mich nicht, er ließ mich abblitzen. Ganz anders war es, als er vor fünf Jahren noch ein kleiner Mann war und ich der angesehene Arzt. Zu jeder Feier und zu jeder Vernissage meiner Schwester kam er und futterte sich durch. Jetzt, da ich Hilfe brauchte, zeigte er mir die kalte Schulter. Das Fass zum Überlaufen brachte eine Bemerkung über meine Frau. Er habe sich mit ihr getroffen, sei ein hübsches Kind, lachte er, und ich sah seine gebleichten Zähne. Nichts schien an dem Mann echt zu sein.
    Er lächelte arrogant und sprach davon, wie schnell man doch den Bach hinunterfallen kann, und grinste mich dabei frech an.
    Meine Frau hatte sich tatsächlich mit ihm getroffen, ich rief sie auf dem Rückweg an. Er sei nett, und sie überlege, wie sie die Zukunft gestalten sollte. Am Mittwoch wollten sie zusammen essen gehen, er sei so intelligent und charmant …

    Als ich Arno erschoss, sah ich kein Grinsen in seinem Gesicht. Es war nur Angst zu sehen, nackte Angst. »Vorbei, das Spiel!«, habe ich ihm laut zugeschrien und ihn abgeknallt. Peng!!!!! Es tat so gut, seinen Körper
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher