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Mörderische Triebe

Titel: Mörderische Triebe
Autoren: G Arentzen
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erklang, je näher ich dem Schatten kam. Dann war der Werwolf auch schon da.
    Aber nicht nur er griff mich an. »Waffe!«, rief ich nach unten, warf mich zur Seite und schon donnerte ein Schuss durch das Treppenhaus.
    Hinter dem anstürmenden Gestaltwandler stand ein Mann mit einem Gewehr. Und der schien entschlossen, uns den Garaus zu machen.
    Marc schoss mehrfach.
    Die Kugeln erwischten den Lykanthrop und töteten ihn. Den Schützen sah er hingegen nicht.
    Ich schon, und meine Position war ausgesprochen schlecht.
    »Fahr zur Hölle, Cop!«
    Die Mündung wies auf mich, sein Finger krümmte sich.
    Nur eine Chance!
    Mit dem Mut der Verzweiflung warf ich mich nach vorne, um den Schuss zu unterlaufen.
    Der Knall dröhnte erneut durchs Treppenhaus, etwas streifte mich. Ein glühender Schmerz raste über meinen linken Handrücken. Ich schrie auf, drückte aber gleichzeitig ab. Mit nur einer Hand feuerte ich auf den Mann und schaffte es, ihn von den Beinen zu holen.
    Zwar feuerte auch mein Gegner, doch die Kugel hieb in die Decke.
    »Bist du verletzt?«, wollte Marc wissen. Er schloss zu mir auf. »Zeig mal her.«
    Ich hob die Hand. »Ein elender Streifschuss. Scheiße, tut das weh!«
    Er riss den unteren Saum seines Hemdes ab und wickelte es um die Wunde. Sie blutete, aber nicht sonderlich stark. Schlimmer waren die Partikel, die vermutlich in der Wunde steckten. Ruß, vielleicht Metall von der Kugel. Ich musste die Verletzung säubern lassen, aber dafür war nun keine Zeit.
    Wir mussten weiter – kostete es, was es wollte.
     
    *
     
    Als wir das oberste Stockwerk erreichten, lagen neun tote Werwölfe im Treppenhaus. Einen hatten wir nicht getötet, die acht anderen schon.
    Nur einer hatte uns einen harten Kampf geliefert, denn er war plötzlich aus größerer Höhe niedergesprungen, sodass wir nicht hatten feuern können. Völlig überrascht waren wir von ihm in einen Nahkampf gezwungen worden.
    So sahen wir nun auch aus.
    Vorsichtig gingen wir den Gang entlang. Auf jeder Etage lagen zehn Appartements – fünf pro Seite.
    »Was ist das für ein elender Gestank?«, fragte Marc nach ein paar Sekunden. »Der ist widerlicher als das, was wir bislang gerochen haben.«
    Ich schaute ihn an. Dieser Gestank kam mir sehr vertraut vor. Ich hatte ihn schon oft gerochen. Immer dann, wenn irgendwo Leichen lagen.
    Dazu passten auch die Geräusche, die wir hörten. Sie erklangen hinter den geschlossenen Türen.
    Das Summen von Insekten.
    »Du rechts, ich links?«, fragte ich meinen Partner.
    Er nickte und öffnete die Tür zur ersten, rechts gelegenen Wohnung.
    Marc war nur wenige Schritte ins Innere gegangen, als ich seinen angewiderten Schrei hörte.
    Ich ahnte, was er sah, denn bei mir war es nicht anders.
    Leichen .
    Frauen, die nackt und teils grausam zugerichtet auf dem Boden lagen, an manchen Körperstellen bedeckt mit Maden und Fliegen. Sie starrten mir aus leeren Augen entgegen, die Münder zu qualvollen Schreien geöffnet.
    Vor allem zwischen ihren Beinen sahen sie furchtbar aus. Man hatte sie nicht nur vergewaltigt. Nein, hier waren Bestien über wehrlose, verwahrloste und verhärmte Frauen hergefallen, um sich an ihnen zu befriedigen.
    Und dies auf mehr als nur eine Weise.
    Die Pfeifchen und Spritzen, die überall in den Räumen lagen, ließen keine Zweifel aufkommen, dass es sich bei den Opfern um Crackhuren gehandelt hatte. Sie waren hierher gekommen, um sich Männern für ein paar Dollar anzubieten.
    Orte wie diese gab es einige. Leer stehende Bauten, um die sich keiner mehr kümmerte. Penner und Junkies zogen ein, bald kamen die Frauen und jeder Typ in den ärmeren Gegenden wusste, wo man für einen Zehner seinen Spaß haben konnte.
    Die Dealer hausten nicht weit entfernt oder sogar im gleichen Haus. Manche kassierten gleich bei den Freiern ab, die Frauen bekamen das Dope, aber keine Kohle.
    Hier nun hatten die Werwölfe dafür gesorgt, dass diese Dienstleistungen eingefroren wurden. Sie hatten die Dealer getötet und mit den Huren ihren Spaß gehabt, ehe sie diese auch töteten.
    Vermutlich sahen sie die Frauen als potenzielles Risiko, so lange sie ihre Geschäftsidee noch nicht vollends verwirklicht hatten.
    »Ich will das Schwein in die Finger bekommen und ihm eine Kugel auf den Pelz brennen!«, grollte Marc. »Dieser perverse …«
    Wir arbeiteten uns vor. Noch hatten wir Pérez nicht entdeckt. Wir waren aber sicher, dass er hier irgendwo sein musste.
    »Wie kann er es bei diesem Gestank aushalten?«, fragte ich
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