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Mörderische Harzreise (German Edition)

Mörderische Harzreise (German Edition)

Titel: Mörderische Harzreise (German Edition)
Autoren: Helmut Exner
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Also setzte sie sich in ihr Wohnzimmer und blätterte in dem handgeschriebenen Buch herum.
    Was war das denn? Das musste ihr letzte Nacht beim Lesen entgangen sein. Da ging es um die Asiaten. Die Eintragung befand sich kurz vor der Warnung bezüglich des Bildes:
     
     
    Braunlage, 7. Juli 1924
    Heute kamen die beiden Asiaten, um das bestellte Bild abzuholen. Eine Harzer Landschaft. Blick von Torfhaus auf den Brocken. Ich habe wirklich mein Herzblut hineingelegt. Aber den Leuten hat es nicht gefallen. Sie haben sich geweigert, mir das Bild abzunehmen. Wochenlange Arbeit für die Katz. Wahrscheinlich war es ihnen nicht kitschig genug. Es gab einen fürchterlichen Streit. Am Ende habe ich ihnen gesagt, sie sollen verschwinden. Leuten, die keinen Kunstverstand haben, verkaufe ich keine Bilder. Ich hatte schon einmal eine Auseinandersetzung mit einem Asiaten, der mich herunterhandeln wollte. Denen verkaufe ich gar nichts mehr. Nehmt euch bloß in Acht vor den Asiaten!
     
     
    Frau Kuhfuß ließ das Tagebuch in den Schoß sinken und fing an zu lachen. Also stand der Eintrag ein paar Tage später, als ihr Großvater sich über die mysteriösen Eigenschaften des Bildes ausgelassen hatte, gar nicht in Zusammenhang mit den Asiaten. Mein Gott, die armen Kerle. Demnach hatten sie die beiden harmlosen, jungen Männer völlig unberechtigt vertrieben und ihnen durch ihr Verhalten Angst eingejagt. Ach, du meine Güte, wie konnte sie nur so hysterisch sein. Aber Lilly und Herr Dünnbier waren ja genauso. Die mögen einen schönen Eindruck von den Deutschen haben. Das durften weder Lilly noch Herr Dünnbier erfahren. Sonst würden sie sie womöglich noch auf eine Stufe mit ihrem exzentrischen Großvater stellen. Also verstaute sie das Tagebuch wieder da, wo sie es gefunden hatte. Sollte sie jemand danach fragen, würde sie einfach sagen, sie hätte es verbrannt.

Nachwort

     
    Oft werde ich von Leserinnen und Lesern gefragt, ob mich eine bestimmte Person zu der Romanfigur Lilly Höschen inspiriert hat. Nach dem Motto: Meine alte Lehrerin Fräulein Sowieso war wie die Lilly in deinen Büchern. Oder: Dich hat doch bestimmt die und die Lehrerin inspiriert, die auch nie ihre Klappe halten konnte; außerdem sah sie genauso aus wie ich mir Lilly vorstelle. Sicherlich kennt jeder irgendeine Lilly, egal wie sie auch immer heißen mag. Mir sind in meinem Leben mehrere über den Weg gelaufen. Aber ich habe nie versucht, eine davon für meine Bücher zu verwenden. Lilly Höschen war ein Zufallstreffer. Ich brauchte eine alte Dame dieser Art für meinen ersten Krimi »Walpurgismord«. Dabei spielten bestimmt auch die Lillys eine Rolle, die mir in meinem Leben bisher begegnet waren. Aber diese Dame ist wirklich frei erfunden. Und mit jedem Buch hat sie sich dann weiterentwickelt. Ich meine sogar, dass sie sich selbstständig gemacht hat. Sie redet und agiert, wie sie will. Und am Ende wundere ich mich, was sie schon wieder alles angestellt hat.
    Ich möchte an dieser Stelle all denen danken, die bisher meine Bücher gelesen haben und ungeduldig warten, dass das nächste herauskommt. Sehr dankbar bin ich auch den Buchhändlerinnen und Buchhändlern, die sich mit großem Engagement für die Verbreitung meiner Bücher einsetzen.

Ein großes Dankeschön

     
    geht an meine TestleserInnen:
    Andreas Keunecke, Silke Keunecke, Tanja Nicolic,
    Claudia Junger, Ulrike Putzer, Michaela Moritz,
    Danilo Hartung, Stephanie Zahel, Erika Kroell,
    Dieter Kreye, Stephanie Neumaier, Ina Mühlhause,
    Mario Riedel, Alexandra Marx, Walpurga Konz,
    Kathrin Ossig, Claudia Günther, Sarah-Jasmin Stikuts,
    Tanja Fromme, Kornelia Waldschmidt.
     
    Die vielfältigen Hinweise und Anregungen haben nicht nur diesem Buch genutzt, sondern sind auch für meine künftige Arbeit von großem Wert.
    Der Autor

Über den Autor

     

     
    Viele der Krimis des gebürtigen Lautenthalers Helmut Exner (Jahrgang 1953) spielen im Harz und bedienen sich der derben Sprache der Region und skuriller Charaktere. Lilly Höschen, das alte Fräulein, ist dabei zur beliebten Serienfigur geworden. Es ist die Mischung von Spannung, Wortwitz und dem Hang zum Schrägen, die die Originalität dieser Bücher ausmacht und sein Schreiben charakterisiert.
    Der Autor ist im Internet erreichbar unter:
    http://www.facebook.com/HelmutExnerAutor
    www.helmut exner.de

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    Walpurgismord
    Ein leicht schräger Krimi aus dem idyllischen Harz
    Am Walpurgistag verschwinden die Eltern
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