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Mörderische Harzreise (German Edition)

Mörderische Harzreise (German Edition)

Titel: Mörderische Harzreise (German Edition)
Autoren: Helmut Exner
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Alejandro und war ein in Mexiko bekannter Auftragsmörder. Er hatte sicher schon Dutzende von Menschen auf dem Gewissen. Nie im Leben würde er mit ihm fertig werden. Er war die personifizierte Brutalität, der seine eigene Großmutter und seine besten Freunde umbringen würde, wenn es nur anständig bezahlt wird.
    Als der Mann ein Gesicht machte, als würde er Alfonso nicht verstehen, wiederholte dieser es auf Spanisch. Jetzt wurde das Gesicht des Mannes ernst und er gab Alfonso zu verstehen, ebenfalls auf Spanisch, dass er sofort herauskommen solle. Alfonso antwortete: »¡Vete a la mierda, maricon!«, was so viel heißt wie Verzieh dich, Schwuchtel .
    Lächelnd zog Alejandro seine Waffe aus der Jacke, richtete sie auf Alfonso und ging ganz langsam über den Teppich in der Raummitte auf ihn zu. Den Anwesenden stockte der Atem. Als er an Lilly vorbeiging, streckte diese ihre Beine aus. Und der Mexikaner machte erst einen Satz und dann einen Bauchklatscher. Die Waffe flog zwei Meter weit und landete direkt vor Stefans Füßen. Dieser hob sie auf, konnte aber in der allgemeinen Aufregung nichts damit anfangen. Er erhob sich aus dem Sessel und richtete die Waffe erst auf Alejandro, dann nach oben. Innerhalb des Bruchteils einer Sekunde lösten sich mehrere Schüsse, die in der Zimmerdecke landeten. Beate und Frau Kuhfuß schrien auf. Amadeus brüllte Neiiin! Stefan ließ die Pistole vor Schreck fallen, in Richtung des Mexikaners. Alejandro hangelte nach vorn und hatte die Waffe schnell wieder ergriffen. Inzwischen baumelte der Kronleuchter über ihm verdächtig hin und her. Er wurde nur noch von den Stromdrähten gehalten. Stefan hatte die Befestigung dieser monströsen Lampe getroffen. Plötzlich, gerade als Alejandro sich erheben wollte und die Waffe wieder auf Alfonso richtete, sauste der Kronleuchter mit einem Riesengeklirre herunter und erschlug Alejandro, der unter dem Mordsgewicht sofort zusammensackte.
    Beate schrie erneut auf und Ferdinand sagte: »Mein Gott!«
    Nach mehreren Sekunden der Fassungslosigkeit war Lilly die Erste, die sich wieder gefangen hatte. Sie ging zu dem Mann, der unter dem Kronleuchter begraben auf dem Bauch lag, streckte ihre Hand aus und fühlte am Hals des Mannes, ob er noch Puls hatte. Dann schaute sie in die Runde und sagte: »Exitus. Ein Problem weniger.«
    Nun erhob sich auch Stefan, sah sich den Mann genau an und fühlte seinen Puls. Er konnte nur bestätigen: »Der ist hin.«
    Frau Kuhfuß sagte in ihrem Schock: »Was für ein Glück, dass ich diesen scheiß Kronleuchter nicht noch geputzt habe. Jetzt kann man ihn sowieso endlich wegschmeißen.«
    Hans-Ulrich fing an zu kichern, und Amadeus rief ganz aufgeregt: »Wir müssen einen Krankenwagen rufen.«
    Lilly schaute ihn ganz mitleidig an und entgegnete:
    »Seit wann sind Krankenwagen für Leichen zuständig? Meinst du, die Sanitäter können ihn wieder zum Leben erwecken?«
    »Dann eben die Polizei.«
    »Wozu Polizei?«, wollte Alfonso wissen.
    »Hier ist ein Mensch getötet worden. Er hat uns überfallen. Und dann ist ein Unglück passiert. Das muss doch geklärt werden.«
    »Quatsch«, konterte Alfonso. »Wie soll man das alles der Polizei erklären? Das versteht doch keiner. Und vor allem versteht auch niemand, warum der Mann mich umbringen wollte. Ich habe keine Lust, die ganzen Probleme aus Mexiko der deutschen Polizei zu erzählen.«
    »Wir sind hier in einem Rechtsstaat«, rief Amadeus.
    Dann bedeutete Lilly den beiden mit einem Handzeichen, ruhig zu sein. Sie setzte sich wieder aufs Sofa, zündete sich in aller Ruhe einen Zigarillo an und sagte: »Es gibt Probleme, mit denen man bei der Polizei gut aufgehoben ist. Zum Beispiel, wenn man eine Leiche in seinem Garten findet. Oder wenn man männermordende Nachbarinnen hat. Allerdings will sich mir nicht erschließen, wie uns unsere Freunde und Helfer in diesem komplizierten Fall unterstützen könnten. Die bringen nur alles durcheinander, korrespondieren jahrelang über Zuständigkeiten mit den mexikanischen Behörden, versuchen am Ende gar noch, Alfonso oder Stefan einen Strick aus der Sache zu drehen. Wir lösen dieses Problem privat.«
    Jetzt sprang Amadeus auf und redete auf seine Großtante ein: »Aber, Tante Lilly, wir können doch nicht einfach eine Leiche verschwinden lassen und so tun, als sei das alles nicht geschehen.«
    »Oh doch, genau das werden wir tun, mein kleiner Juristengroßneffe.«
    »Das akzeptiere ich nicht.«
    »Dann musst du uns
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