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Moerderische Dividende

Titel: Moerderische Dividende
Autoren: Anne George
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machte Peyton auf dem Absatz kehrt. Als sie zur Tür ging, schoß der Fuß meiner Schwester nach vorn. Peyton stürzte darüber, schlug sich den Kopf am Couchtisch an und blieb der Länge nach bewegungslos auf dem Teppich liegen.
    Es herrschte entsetzte Stille im Raum.
    »Ist sie tot?« keuchte Schwesterherz, als sich Peyton nicht regte. »Bitte laß sie nicht tot sein.«
    Ein Stöhnen beruhigte uns diesbezüglich.
    »Nein, aber sie blutet den ganzen weißen Teppich voll«, sagte ich.
    »Ich hole ein Handtuch.« Mitzi rannte ins Badezimmer.
    Raten Sie, wer den Notruf wählte.
     
    »Jesus Maria.«
    »Ich weiß. Bis die Sanitäter und die Polizei da waren, war Peyton bereit, zu singen wie ein Vogel. Kann sein, daß das Tuch dazu beitrug, das Sue Batson um ihren Hals zusammenzog. Niemand von uns hinderte sie daran. Wir alle wußten, daß sie es nur tat, um die Blutung zu stoppen.« Ich lächelte bei der Erinnerung daran, wie die rundliche Sue auf Peyton gesessen hatte und schrie: »Du wirst die Wahrheit über meinen Sohn sagen, du Miststück!« So kann es einem ergehen, wenn man eine Mutter zu sehr provoziert.
    Bo Mitchell, Joanie Salk und ich saßen am darauffolgenden Morgen an meinem Küchentisch und tranken Kaffee.
    »Schade, daß ich von all dem nichts mitbekommen habe«, fügte Bo an. »Ich habe diese Peyton öfter auf dem Polizeirevier herumtänzeln sehen. Mit einer großen Gucci-Handtasche.«
    Joanie kippte Kaffeeweißer in ihre Tasse. »Sind das die mit lauter Gs drauf? Ich habe letztens welche davon im Supermarkt gesehen.«
    »Genau.« Bo ließ sich von Joanie den Kaffeeweißer reichen. »Und was war dann, Patricia Anne?«
    Ich erzählte ihnen den Rest der Geschichte.
    »Es stellte sich heraus, daß hinter allem Peyton steckte. Joseph Batson hatte nichts damit zu tun, was mich sehr freut. Peyton hat ihn mit den Fotos erpreßt und ihn so genötigt, sie in den Aufsichtsrat aufzunehmen. Er wollte Sue die Geschichte ersparen, und er war sich nicht sicher, obArabella nicht noch immer wegen fahrlässiger Tötung angeklagt werden konnte.«
    »Und seine Schwiegermutter dachte, er habe eine Affäre mit Peyton?«
    »Nun, sie hat ihm nie ganz vertraut. Letztendlich wußte sie genau, daß er die Drogen beschafft hatte in der Nacht des Autounfalls.«
    Bo schlürfte ihren Kaffee. »Mir ist klar, daß Peyton versucht hat, Mr.   Phizer umzubringen, weil sie dachte, Mrs.   Sawyer würde sie dann wieder zu ihrer Testamentsvollstreckerin machen. Aber eins verstehe ich nicht. Wieso hat sie noch zwei weitere Male versucht, ihn zu töten?«
    Ich schob die Kuchenbrötchen in ihre Richtung. »Zunächst einmal haßte sie ihn einfach dafür, daß er als Treuhänder eingesetzt war. Und vielleicht hat sie auch gedacht, er könnte ihr auf die Schliche kommen, sich daran erinnern, woher er den Süßstoff hatte, und zwei und zwei zusammenzählen. Im Grunde war sie vollkommen in Sicherheit. Mitzi sagt, er habe den Verstand einer Schnecke, aber das wußte Peyton ja nicht.«
    »Wetten, daß sie einen Freudentanz aufgeführt hat, als Debbie sie anrief, um ihr Arthurs Fall anzutragen.«
    »Das machte es leichter für sie, das steht fest.«
    Joanie nahm sich ein Kuchenbrötchen. »Also, ich würde gern wissen, wie Peyton Phillips Mr.   Phizer das Gift zugespielt hat.«
    »Als Strafverteidigerin war das einfach für sie.«
    »Teuflisch, wenn Sie mich fragen.« Bo reichte Joanie eine Serviette. »Wisch dir den Zuckerguß vom Kinn.«
    »Sie fand heraus, daß Arabella sich mit Arthur bei Shakey’s zum Mittagessen treffen wollte. Eine ihrer Mandantinnen ist dort Kellnerin. Sie gab ihr ein paar Päckchenmit Süßstoff und wies sie an, ihm Tee nachzugießen und ihm die Päckchen zu geben. Die Frau hat bereits gestanden. Sie wußte natürlich nicht, daß Strychnin drin war.«
    »Und Mr.   Phizer hat den Süßstoff genommen?«
    Bo Peep grinste.«Joanie, ich zeig dir mal irgendwann, wie Mr.   Phizer den Rasen mäht. Erzählen Sie Ihre Geschichte zu Ende, Patricia Anne.«
    »Er selbst nahm normalen Zucker, steckte aber den Süßstoff in seine Jackentasche, weil es, wie er sagt, Sophies Sorte war.«
    »Wo war Arabella?«
    »Sie sagt, sie muß auf der Toilette gewesen sein, sie erinnere sich an nichts.«
    »Glauben Sie ihr?«
    »Ich möchte es gern. Ich denke, Sie werden das herauszufinden haben. Ständig müssen Mary Alice und ich Ihre ganze Arbeit machen.«
    »Und uns noch dazu mit Kuchenbrötchen füttern.« Bo nahm sich ein weiteres. »Wie bekommt
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