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Moerderische Dividende

Titel: Moerderische Dividende
Autoren: Anne George
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nicht, Tante Pat. Für mich ergibt das auch keinen Sinn. Aber ich schau mal, was ich sonst noch herausfinde. Und ich bin der Ansicht, daß Mr.   Phizer dringend einen anderen Anwalt braucht.«
    »Richtig.«
    Wir verabschiedeten uns, und ich legte den Hörer auf.Fred kam mit einem Sandwich und einem weiteren Bier zurück.
    »Wer war das?« fragte er.
    »Debbie. Morgen feiern sie ihr Halbjähriges.«
    »Gut. Haben wir was von Haley gehört?«
    »Heute nicht.«
    »Von Alan und Lisa?«
    »Nein.«
    »Das ist gut, nicht?«
    Natürlich war es das.

20
    Fred und ich gingen am nächsten Tag zum Brunch aus. Ganz offensichtlich spürte er, daß ich ohne besonderen Grund ärgerlich auf ihn war; deshalb die Einladung. Und ich bin ungern ärgerlich auf ihn, weshalb ich die Einladung auch annahm. Zugegebenermaßen gibt es an mir auch eine Menge Dinge, die ihn verrückt machen. Wir machten uns also fein und fuhren in leichter Feierstimmung zum Mountain Brook Inn.
    Wir saßen am Fenster, ich trank gerade meine letzte Tasse Kaffee und Fred aß die letzten Bissen seines Limonenkuchens, als ich Joseph Batson über den Hof in Richtung Parkplatz gehen sah.
    »Da ist Joseph Batson«, sagte ich zu Fred.
    Er rollte mit den Augen. »Ich hoffe für ihn, er hat auch diesen Limonenkuchen hier gegessen. Er ist köstlich.«
    Etwa zwei Minuten später – Joseph hatte gerade Zeit gehabt wegzufahren – kam Peyton Phillips durch den Hof.
    «Schau mal, Fred«, sagte ich.
    Er blickte in die Richtung. »Mich laust der Affe.«
    »Was wettest du, daß sie nicht aus dem Restaurant kommen?«
    »Also, das kannst du aber nicht wissen, Liebling.«
    »Da hast du allerdings recht.« Ich ließ unter dem Tisch meine Schuhspitze sprechen.
    »Ja, Sir?« Der Kellner hatte Freds plötzliche Rückwärtsbewegung als Signal für sich aufgefaßt.
    Fred deutete auf seine Tasse. »Noch etwas Kaffee, bitte.«
    Während der Kellner den Kaffee eingoß, spazierte Arabella Hardt quer über den Hof auf den Parkplatz zu.
    Fred lächelte süß. »Wer, denkst du, ist sonst noch hier?«
    »Sue Batson jedenfalls nicht, da wette ich.« War sie auch nicht. Aber die drei, die wir gesehen hatten, waren interessant.
    Ich rief Mary Alice an, kaum daß ich wieder zu Hause war. Wunder über Wunder: sie ging ans Telefon. »Du wirst es nicht glauben«, sagte ich und erzählte ihr von Joseph Batson, Peyton und Arabella.
    »Wow«, sagte sie, »Fred hat dich zum Brunch ausgeführt?«
    »Ja, Fred hat mich zum Brunch ausgeführt, Miss Neunmalklug. Und ich habe die drei davonschleichen sehen.«
    »Meinst du, die haben die ganze Nacht einen flotten Dreier geprobt?«
    »Vielleicht.«
    »Genau da, wo jeder in der Stadt sie erkennen würde.«
    »Sei nicht so eine verdammte Schlaumeierin. Sie haben irgend etwas im Schilde geführt.«
    »Der Meinung bin ich auch.« Die Stimme meiner Schwester war plötzlich ernst. »Du kennst doch Bessie McCoy.«
    »Natürlich. Die Skalpierte.«
    »Ich glaube nicht, daß sie wirklich skalpiert wurde, Maus. Ich denke, sie ist einfach kahl, aber skalpiert klingt lustiger.«
    »Lustig?«
    »Also, sie sagt jedenfalls, daß Peyton Phillips mit DavidSawyer verlobt war, Sophies ums Leben gekommenem Sohn. Deshalb hat Sophie sie so gut gekannt.«
    »Wirklich? Er war erst neunzehn, als er starb.«
    »Sie sagt, er habe sie aus dem Käfig von irgend so einem Go-go-Schuppen in der Twentieth Street gezogen. Das klingt doch nach einem Neunzehnjährigen.«
    »Peyton? In einem Käfig?«
    »Na ja, vielleicht hing sie auch an einer Stange. Bessie war sich nicht sicher, ob sie tanzte oder strippte.«
    »Du erzählst doch Lügengeschichten.«
    »Nein! Bessie sagt, es war haargenau die My-Fair-Lady-Geschichte. Die Sawyers haben ihr nach Davids Tod sogar das College bezahlt. Aus ihr eine Lady gemacht. Zumindest eine Anwältin.«
    »Warum?«
    »Nun ja, sie konnten es sich weiß Gott leisten, und ich denke, sie hatten Mitleid mit ihr.« Sie hielt inne. »Hast du heute schon was von Arthur gehört?«
    Nein. Ich mußte anrufen.
    »Was machst du heute nachmittag?« fragte ich.
    »Ich gehe mit Fay und May in den Zoo.«
    »Aber du haßt doch den Zoo.«
    »Ich nehme Richardena mit. Sie geht furchtbar gern dorthin.«
    »Und du wartest auf sie im Restaurant.«
    »Das kommt doch prima so hin. Sie haben die besten Nachos in der Stadt.«
    »Sag mal, kannst du es nicht kurz machen, und wir gehen in die Bibliothek?«
    »Weshalb?«
    »Aus Neugier. Sieh mal, Schwesterherz. Die Sawyers schicken Peyton zum
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