Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap)

Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap)

Titel: Modesty Blaise 13: Bellman (Kurzgeschichte von Cobra Trap)
Autoren: Peter O'Donnell
Vom Netzwerk:
im Schlafzimmer von Bellmans Mädchen. Sie war durch das Quietschen der Angeln aufgewacht und schlug nun die Laken beiseite, um sich freizumachen, während sie auf das Bettkästchen zustürzte, auf der eine Automatik lag.
    Offenbar war das Vertrauen, das Bellman in seine Leute setzte, doch nicht ganz so vollkommen, und als das Mädchen die Waffe fast erreicht hatte, sprang Willie in einem Satz nach vorne nach ihrem Fuß und zog sie auf dem Bauch über das Bett zurück, wobei ihr Nachthemd über die Taille rutschte.
    Er drückte die Fußfessel, die er niederhielt, hinter das Knie des anderen Beines und winkelte dieses Bein dann gegen ihren Hintern, so dass ihr Fuß in der Kniekehle gefangen war und er sie mit einer Hand festhalten konnte. Sie schlug um sich und keuchte, als er in ruhigem Ton auf spanisch sagte, »Haben Sie keine Angst, Senorita. Ich tue Ihnen nichts.«
    Die Nadel fuhr in ihr Hinterteil und sie schnappte nach Luft, während sie ihn mit einer Mischung aus Wut und Schrecken ansah, welche in Verwirrung umschlug, als er sie mit den Worten beruhigte, »Lass uns langsam rückwärts zählen von zehn bis eins, es hilft beim Einschlafen.« Sie schlug wieder um sich, als er zu zählen anfing, aber dann wurden ihre Augen glasig, ihr Kopf sank auf das Bett und ihr Körper erschlaffte.
    Willie seufzte erleichtert und zog ihr Nachthemd herunter, brachte sie in eine Schlafposition und deckte sie mit den Laken zu. Sie würde für volle zwei Stunden schlafen, wenn nicht für länger.
    Die Zimmertür am Ende des Ganges war offen und das Licht war eingeschaltet. Als Willie eintrat, war Modesty gerade dabei, die Spritze einzupacken. Sie hatte ihre Schimaske abgelegt und auch er streifte seine ab. Ein Mann Mitte vierzig lag bewusstlos auf dem Bett, ein gut aussehender Mann mit dunklem Haar und einem kräftigen breiten Gesicht. Willie fragte, »Hat er Sie gesehen, Prinzessin?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe ihn mit der Taschenlampe direkt in die Augen gestrahlt und ihn mit der Konga ausgeschaltet, als er seinen Kopf hob.« Sie packte den Spritzenkoffer in ihren Rucksack. »Auch wenn er mich nicht gesehen hat, er wird es ahnen.« Sie sah auf Bellman herunter. »Ich war überrascht, ihn hier vorzufinden. Danny hat die Räume verwechselt.«
    »Ja, das kann schon passieren, wenn man ein spanisches Hausmädchen nicht direkt fragen kann…«
    Er ließ die letzten Worte sanft ausklingen, als sie ihm einen Blick zuwarf, der beinahe eine gewisse Zuneigung ausdrückte.
    »Ich weiß, Willie. Du musst ihn nicht verteidigen. Wie bist du mit dem Mädchen fertig geworden?«
    »Ganz gut, aber ich habe ihr wohl einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Die Tür hat gequietscht und sie ist aufgewacht, dann ging das Licht an und sie hat mich gesehen und nach einer Waffe gegriffen; aber ich habe sie rechtzeitig erreicht und sie zurückgezogen, bevor sie sie erreichen konnte.«
    »Ist sie in Ordnung?«
    »Schläft, aber okay.« Er dachte kurz nach. »Hatte einen süßen Hintern.«
    Ihre Augen funkelten belustigt, als sie ihn ansah, und er meinte, zum ersten Mal ein kleines Lachen zu sehen. Dann schüttelte sie ihren Kopf, klopfte ihm auf den Arm und sagte, »Machen wir weiter.«
    Zehn Minuten später lag Bellman in seinem Arbeitszimmer auf dem Boden. Er trug nun einen Morgenmantel über seinem Schlafanzug und einen Hausschuh. Der andere befand sich neben ihm, als ob er ihn verloren hätte. Er lag nahe an seinem Pult, einen Arm ausgestreckt und die Hand darunter verborgen. In seiner Faust umklammerte er ein etwas zerknittertes, fünfzehn Seiten starkes Dokument. Die tragbare Schreibmaschine, die Willie in seinem Rucksack hatte, trug nun Bellmans Fingerabdrücke und stand auf einem Beistelltisch.
    Modesty beobachtete Willie, der vor dem Wandsafe kauerte und um das Schloss reichlich Plastiksprengstoff anbrachte. Als er damit zufrieden war, befestigte er einen kleinen Zünder und rollte ein dünnes Kabel zu einer Steckdose auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes, an die er den Transformator am Ende des Kabels anschloss.
    Modesty rollte einen dicken Teppich beim Kamin zusammen und gemeinsam legten sie ihn vorsichtig über den Safe.
    Willie schob einen schweren Aktenschrank durch das Arbeitszimmer und lehnte ihn gegen den Teppich.
    Als er den Zünder betätigte, war die Explosion überraschend gedämpft und undramatisch. Er schob den Aktenschrank beiseite, der Teppich fiel zu Boden und, als er am Griff zog, ließ sich die Safetür leicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher