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Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft

Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft

Titel: Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft
Autoren: Sophia Bennett
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meinem Bauch warst, hatte ich dich schon unendlich lieb.«
    Inzwischen weint sie. Und ich weine auch. Wir weinen ziemlich viel. Ich hoffe, die Tränen sind nicht schlecht für die Marmorplatte, weil wir sonst ein echtes Problem hätten. Und die ganze Zeit streichelt Mum mir die Wange und meine Flokatihaare.
    »Und so bin ich nach Paris zurückgekehrt. Ich habe deinem Vater von dir erzählt, und er war überglücklich. Er hat eine Serie von wunderschönen Bildern für dich gemalt – der strahlende Mond am Sternenhimmel. Wir wollten sie für dich aufheben, aber dann hat er schrecklich viel Geld dafür geboten bekommen, und weil er normalerweise nie Geld hatte, konnte er nicht Nein sagen. Von dem Geld hat er die Wohnung gekauft. Während der ganzen Schwangerschaft hat er sich rührend um Harry und mich gekümmert. Und dann kamst du zur Welt. Du warst zauberhaft. Auf der Straße hielten mich die Leute mit dem Kinderwagen an, um mir zu sagen, wie schön du bist. Wir hatten ein sehr, sehr glückliches Jahr zusammen. Aber dann musste ich wieder arbeiten, und ich wollte in London sein. Wegen Harry hat Vicente mir geholfen dieses Haus zu kaufen. Granny hat Recht, er ist sehr großzügig. Und dein Vater hat mir geholfen Kontakte zur Kunstwelt zu knüpfen, damit ich mich selbstständig machen konnte.«
    Sie hält inne und seufzt tief.
    »So ist es gewesen, Liebling. Und die ganze Zeit, seit du auf der Welt bist, war ich immer so stolz auf deinen Mut und deine Schönheit und deinen Stil und deine Loyalität zu deinen Freundinnen. Vielleicht bist du ungeplant auf die Welt gekommen, Nonie, aber du warst kein Unfall. Das habe ich nie, nie, nie gedacht. Ich bin tief erschüttert, dass du das nicht wusstest.«
    »Aber Granny …«, stottere ich schluchzend. »Ich habe gehört, was sie gesagt hat. Dass ich jetzt zwei Hochzeiten in der Familie verhindert habe. Harrys und deine.«
    Mum presst die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen.
    »Deine Granny gehört im Moment nicht zu den Menschen, die ich am liebsten habe. Du hast Recht mit Harry und Isabelle. Natürlich war ich traurig, aber ich habe schnell gemerkt, dass du ihn vor einem großen Fehler bewahrt hast. Und es war vollkommen hirnrissig von Granny, die Sache mit Vicente zu vergleichen. Das habe ich ihr auch gesagt. Seitdem habe ich kein Wort mehr mit ihr gesprochen.«
    Hmm. Stimmt. Mir ist auch schon aufgefallen, dass Granny lange nicht mehr bei uns war. Ich dachte nur, sie wäre damit beschäftigt, ihr Haus umzudekorieren oder so was. Aber ich denke nicht an Granny. Im Kopf führe ich wieder ein Gespräch mit Liam. Diesmal verläuft es ein bisschen anders. Ich weiß nicht, wo ich das »Siehst du?« unterbringen soll.
    Mums BlackBerry piept. Sie sieht nach, von wem die Nachricht ist. Diesmal frage ich lieber, bevor ich mir einbilde, ich wüsste, worum es geht.
    »Peter Anderson?«, frage ich. »Der wissen will, ob wir unser kleines Gespräch geführt haben?«
    Sie sieht mich an und lacht.
    »Ja, genau! Puh, was soll ich ihm schreiben?«
    »Na ja, ich weiß immer noch nicht genau, was los ist«, sage ich. »Ich habe dich irgendwie unterbrochen. Erzähl es mir.«
    Und das tut sie. Wie sie nach dem »Stellt die Musik leiser oder ich hole die Polizei«-Vorfall zu ihm rübergegangen ist, um sich zu entschuldigen. Die Essen in seinen Restaurants (er hat drei), die Ausstellungsbesuche (jede Menge), und wie sie sich schließlich Ende letzten Sommers Hals über Kopf in ihn verliebt hat. Es ist lustig, dass so was immer noch passiert, wenn man so alt ist wie Mum, aber ich habe die Symptome mitbekommen, und es scheint zu stimmen. Sie hatten eine Riesenangst, dass ich was dagegen haben würde, wenn Mum nach all der Zeit plötzlich mit einem neuen Mann ankäme. Obwohl sie zusammen über neunzig sind, können sie manchmal ziemlich dumm sein. Warum sollte ich mich querstellen? Und ja, Mum verkauft ihren Anteil des Hauses, um es Vicente zurückzuzahlen, aber sie verkauft ihn an Mr Anderson. Er fand unser Haus schon immer schöner als seins. Und er würde im Sommer einziehen, wenn es mir recht ist.
    »Dann darf ich mein Zimmer also behalten?«, frage ich sicherheitshalber. Ich will nicht schon wieder auf meinem Zimmer herumreiten, aber es ist wichtig.
    »Ja, Nonie. Du darfst dein Zimmer behalten.«
    »Juhu!«
    »Und du bekommst das Himmelbett, das du immer wolltest. Und den Spiegelschrank. Das habe ich dir schließlich versprochen.«
    »Juhu!«
    »Und ist es dir wirklich recht, wenn Peter
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