Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mode ist ein glitzernder Goldfisch

Mode ist ein glitzernder Goldfisch

Titel: Mode ist ein glitzernder Goldfisch
Autoren: Holly Smale
Vom Netzwerk:
»Nick? Irgendwelche Ideen?«
    Â»Nicht die geringste. Was war das?« Nick tut, als lauschte er in die Ferne. »Oh. Richtig. Elton John will seine Identität wiederhaben.« Und dann sieht er Will an und zieht eine Augenbraue hoch. »Abgang.«
    Â»Da muss er wohl noch ein bisschen warten.« Will bedenkt Nick mit einem strengen Blick. »Was sollte der ganze Jane-Austen-Kram, wenn sie es nicht erfährt, Pudellöckchen?«
    Die Röte weicht mir so schnell aus dem Gesicht, dass mein Kopf sich anfühlt, als würde er wegschweben. »W…was?«, stammle ich. »Was für ein Jane-Austen-Kram?«
    Â»Nichts.« Nick sieht Will wütend an. »Haben Sie schon wieder Glitter geschnüffelt?«
    Â»Harriet, mein kleiner Baby Baby Panda«, sagt Will, verdreht die Augen und streckt Nick die Zunge raus. »Nicht ich habe dich entdeckt, Schatz, sondern Nick. Yuka hat ihn rekrutiert, um das weibliche Gesicht für die Kollektion zu finden, und dann bist du in diesen Stand geplumpst und hast seine Aufmerksamkeit erregt … Und der Rest ist, wie man so schön sagt, Geografie.«
    Â»Geschichte«, korrigiere ich ihn automatisch.
    Â»Ja«, pflichtet Will mir ernst bei. »Seine Geschichte, in der Tat. Aber ein wahre. Nick hat mich auf dich aufmerksam gemacht, und Nick hat dein Foto sofort Yuka gegeben, und Nick hat auch gesagt, du wärst perfekt für die Kampagne in Russland. Zusammen mit ihm … ganz zufällig.«
    Ich bekomme keine Luft mehr. Nick war das? Nick ist schuld, dass ich hier bin?
    Deswegen taucht er alle drei Minuten auf? Ich wusste doch, dass da was im Busche war. Nicht mal Magie geschieht so oft.
    Â»Aber der Tisch …«, erwidere ich verwirrt. »Die Bordsteinkante …«
    Â»Das mit dem Tisch war reiner Zufall«, meint Nick seufzend. Man sieht richtig, dass er aufgibt. »Du bist zufällig druntergekrochen. Ich wollte dich eigentlich nicht dort kennenlernen. Woher hätte ich auch wissen sollen, dass du da drunter abtauchst? Normale Menschen machen so was nicht, und Möchtegern-Models erst recht nicht.« Er lacht. »Und die Bordsteinkante … Ich bin rausgekommen, um dich zu holen. Ich dachte mir, dass du Schiss kriegen würdest.«
    Â»Aber …« Mein Kopf fühlt sich immer noch an wie ein Heliumballon. »Warum?«
    Nick sieht mich ausdruckslos an. »Weil du immer ausflippst.«
    Ich schüttle den Kopf. Als wüsste ich das nicht. Meine Stimme fühlt sich an, als hätte ich sie verschluckt. »Ich meine, warum kümmert es dich, ob ich ausflippe.«
    Schweigen.
    Â»Also«, platzt Will schließlich heraus, »ich kann ja mal einen Schuss ins Blaue wagen, wenn ihr wollt.«
    Â»Im Ernst«, fährt Nick auf und deutet mit den Fingern auf ihn wie mit einer Knarre. »Ich mache gleich einen Schuss ins Blaue, und vertrauen Sie mir: Der trifft.«
    Will sieht ihn ein paar Sekunden lang an und neigt dann den Kopf zur Seite. »Elton?« Er zieht sich zurück. «Bist du das?« Er macht noch ein paar Schritte. »Ich glaube, ich wurde gerufen«, sagt er, zwinkert und verschwindet zur Tür hinaus.
    Ich tue so – nur um dieses Augenblicks willen –, als könnte ich das Flüstern hinter der Tür nicht hören.
    Â»Ich mag dich«, meint Nick schließlich mit einem Achselzucken. Er spricht immer noch langsam, doch die Trägheit – die Trägheit, die immer da zu sein scheint – ist verschwunden.
    Wilbur hatte recht in Russland und hat sich gleichzeitig doch getäuscht: Nicht nur mein Gesicht strahlt, mein ganzer Körper fühlt sich an, als hätte ich eine Glühbirne verschluckt.
    Er mag mich?
    Der Löwen-Junge mag mich?
    Â»Aber … Warum?«, stottere ich.
    Nick zuckt noch einmal die Achseln. »Du bist anders.«
    Ich sehe ihn stirnrunzelnd an. »Gut anders oder schlecht anders?«
    Nick grinst. »Gut«, meint er. »Und schlecht. Aber selbst die schlechten Teile sind irgendwie gut anders und bringen mich immer zum Lachen.«
    Ich denke über seine Worte nach. »Das ergibt rational überhaupt keinen Sinn«, erkläre ich ihm und verschränke die Arme. »Das ist ein Oxymoron. Egal, es gibt 6.969.235.156 Menschen auf der Welt. So viele hast du eindeutig noch nicht kennengelernt.«
    Â»Ich habe genug kennengelernt«, sagt er, funkelt mich an und macht einen Schritt auf mich zu. Seine Wangen sind jetzt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher