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Mitternachtslöwe (German Edition)

Mitternachtslöwe (German Edition)

Titel: Mitternachtslöwe (German Edition)
Autoren: Sven Langenkamp
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Türen der Universität traf er auf Byrger Tidesson.
    »Seid Ihr bereit aufzubrechen und die Schätze zu bergen?«
    »Ihr wollt aufbrechen? Aber Ihr wisst doch noch gar nicht wie ich mich entschieden habe.«
    »Ach nein...?«, sagte Tidesson und betrat die Universität.
    Abaris wurde aus Byrger nicht schlau. Wie am Abend zuvor wirkte er sehr steif. Seine Worte waren immer sehr direkt und unverblümt, was aber auch den Vorteil hatte, dass man schon ein Esel sein musste, um seine Worte misszuverstehen. Er folgte Byrger zum Arbeitszimmer wo sie Johannes mit seiner Tochter antrafen.
    »Ah da seid ihr ja«, sagte Bureus, »Es gibt schlechte Neuigkeiten. Das Regime ist auf dem Marsch in unser Land. Sie sollen sich schon an der Grenze zu Dänemark befinden.«
    »Damit können wir unsere bisherige Route vergessen«, sagte Sophia, »Wir können unmöglich durch die Front des Krieges bis ins Deutsche Reich schlüpfen.«
    »Welche Möglichkeiten haben wir dann?«, fragte Byrger.
    »Das Beste wird sein mit dem Schiff nach Lübeck überzufahren.« Johannes ging zu seiner Karte an der Wand und zeigte auf die Hansestadt. »Von dort aus nach Ulm, und dem ersten Schatz.«
    »Das klingt vernünftig«, sagte Byrger.
    »Gut, wir sollten schnellstmöglich einen Boten zum Hafen in Norrtälje losschicken, um eine Überfahrt zu organisieren.«
    »Wie kommen wir von Lübeck aus weiter?«, fragte Sophia.
    »Eine andere Möglichkeit als per Kutsche von Stadt zu Stadt zu fahren, sehe ich nicht«, antwortete ihr Vater.
    »Wenn sie überhaupt fahren. Denk an den Krieg Johannes«, sagte Byrger.
    »Das ist wahr, aber es bleibt uns wohl keine andere Wahl als zu hoffen, dass die Kutschen fahren. Ab Ulm bleibt die Route wie bisher. Ein alter Freund wird Pferde für den Ritt nach Weiden bereithalten.«
    Die drei schienen sich ihrer Sache sehr sicher zu sein, und obwohl Abaris sich schon entschieden hatte stärkte diese Begeisterung mit der die drei bei der Sache waren seine Entscheidung. Zwar blieb es ein irrwitziges Unterfangen, aber eine andere Möglichkeit stand ihm nicht zur Wahl.
    »Ich werde mitkommen«, sagte Abaris plötzlich.
    Bureus fing an zu lächeln. Es war ein warmes, zufriedenes Lächeln, so als hätte er auf genau diese Worte von Abaris gewartet und war nun überglücklich sie endlich zu hören. »Schön, dass Ihr Euch entschieden habt dabei zu sein. So ist der Bund komplett und eure Reise beginnt bald.«
    Abaris sah Bureus verwundert an. »Kommt Ihr denn nicht mit?«
    »So gerne ich das würde, aber es ist euch dreien vorbehalten diesen Weg zu beschreiten.«
    Abaris war etwas enttäuscht. Er hatte gehofft Johannes Bureus auf der Reise näher kennenlernen zu können. Dieser graubärtige, alte Mann, der königliche Hofarchivar Schwedens, hatte mit Sicherheit viel Lehrreiches zu erzählen.
    »Wir haben aber immer noch keine Lösung für den Weg von Weiden bis nach Andorra. Ob ihr mit den Pferden bis dorthin durchkommt, mag ich zu bezweifeln. Schon der Ritt von Ulm bis nach Italien wird Wochen dauern«, sagte Bureus besorgt. »Ich fürchte wir haben keine Zeit, um uns jetzt noch darüber Gedanken zu machen. Ihr werdet euch unterwegs etwas einfallen lassen müssen«, drängte er.
    »Wann soll es denn losgehen?«, fragte Abaris.
    »So schnell wie irgend möglich.«
     
    Der Kutscher verstaute die Reisesäcke, während Herr Abaris und Byrger die Kutsche bestiegen. Johannes umarmte zum Abschied seine Tochter. »Mein halbes Leben habe ich auf diesen Tag hingearbeitet und mich vorbereitet so gut es nur ging. Jahrzehnte lang sehnte ich mich danach. Doch dass mir der Abschied von dir so schwer fallen wird, ist mir nie in den Sinn gekommen. Pass gut auf dich auf, liebste Sophia.«
    »Ich bin kein kleines Kind mehr, Vater.«
    Johannes schaute sie von oben bis unten an und lächelte. »Nein, du bist eine starke Frau und bereit für diese Reise.«
    »Das habe ich dir zu verdanken.« Das glückliche Lächeln seiner Tochter war das Schönste was sie ihm zum Abschied schenken konnte.
    »Oh, fast hätte ich es vergessen.« Johannes griff in die Innentasche seines Mantels und holte sein kleines, ledergebundenes Büchlein hervor. »Hier, nimm es. All meine Notizen, Erkenntnisse und Hinweise über die Schätze, den Löwen und die Runen stehen in diesem Buch. Es war immer mein ständiger Begleiter und diente mir als Grundlage für „Adulruna rediviva“. Es wird dir sicher von Nutzen sein.«
    »Danke, ich werde es gut hüten«, sprach Sophia, nahm das
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