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Mithgar 17 - Drachenbund

Mithgar 17 - Drachenbund

Titel: Mithgar 17 - Drachenbund
Autoren: Dennis L. McKiernan
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halbmondförmigen Schlucht herum und schlugen einen Kurs ein, der südöstlich durch die Erg führte, wo die Karawanenroute lag, die sie nach Khem bringen würde.
    Als sie in die Dünen ritten, trieb Bair sein Kamel neben das von Aravan.
    »Also, kelan?«
    Aravan seufzte. »Ich hoffe bei Adon, das Richtige zu tun, wenn ich es dir erzähle, aber, wie ich schon sagte, ich habe immer geglaubt, dass selbst ein kleines Stück der Wahrheit besser ist als gar keines.«
    Sie ritten noch eine Weile weiter, während Aravan seine Gedanken sammelte. Als Bair glaubte, er müsste vor Neugier platzen, ergriff Aravan das Wort. »Vor langer Zeit lebte eine Dara namens Rael im Ardental. Sie und ihr Gefährte sind schon lange fort, haben den Ritt des Zwielichts nach Adonar unternommen. Man nannte sie Kristallseherin, weil sie manchmal Ereignisse vorhersagen konnte, obwohl die Bedeutung ihrer Reden oft höchst rätselhaft war.«
    Bair nickte. »Amieula Faeril hat von ihr gesprochen. Sie meinte, es gäbe eine Geschichte im Buch des Raben, in dem sie eine Weissagung über Tuckerby Sunderbank machte, die die Atalar-Klinge betraf, obwohl damals niemand die Bedeutung verstand und auch nicht wusste, dass sie auf ihn gemünzt war.«
    Aravan hob die Hand. »So verhält es sich eben mit Reden und Weissagungen, Bair. Ihre Bedeutung ist selbst im besten Fall unsicher.« Aravan hielt inne und runzelte die Stirn. »Du hast das Buch des Raben nicht gelesen?«
    Bair schüttelte den Kopf. »Nein, kelan. Noch nicht. Sicher, am Tag, als mir amicula Faeril von dieser Rede und von der Atalar-Klinge erzählte, ging ich in die Archive, um die Geschichte selbst zu lesen, aber ich konnte es nicht finden. Das Buch des Raben, meine ich.«
    Aravan runzelte die Stirn. »Aber es ist ganz leicht zu …« Er verstummte schlagartig und murmelte dann: »Sie hat es versteckt.«
    »Was? Was habt Ihr gesagt?«
    »Ich glaube, dass Faeril das Buch des Raben vor dir versteckt hat .«
    »Warum sollte sie das tun? Ich meine, sie hat mich mehr als einmal gedrängt, es zu lesen.«
    »Wegen Raels Rede.«
    »Dieser Rede über die Atalar-Klinge? Ich verstehe nicht…« »Nein, Bair. Nicht wegen dieser Rede, sondern wegen einer anderen.« Bair sah ihn ratlos an.
    Aravan hob die Hand. »Hör zu. Faeril hat Dalavar Wolfmagier versprochen, eine Prophezeiung vor dir geheim zu halten, ein Geheimnis, das zu wahren wir alle gelobt haben. Denn solltest du davon hören, fürchteten wir, könntest du dein Leben darauf verwenden, sie zu erfüllen, was deiner Bestimmung keineswegs dienlich wäre. Ai, Faeril hat dich gedrängt, das Buch des Raben zu lesen, aber als sie von der Rede über die Atalar-Klinge sprach, die in dem Buch ausführlich niedergeschrieben steht, fiel ihr wohl auch ein, dass in diesem Buch auch eine andere Prophezeiung geschrieben steht, eine, die das Geheimnis enthielt, das zu bewahren sie Dalavar Wolfmagier geschworen hatte. Also hat sie das Buch vor dir versteckt, damit du nicht zufällig auf etwas stießest, bevor die Zeit reif war. Obwohl ich dasselbe Versprechen abgelegt habe, werde ich es nun brechen, denn angesichts dessen, was Dodona sagte, scheint mir der Augenblick gekommen, dir alles zu enthüllen, was ich weiß. Ich beginne mit Raels Rede, die sie vor langer Zeit gehalten hat, mit einer Weissagung, die dich betrifft.«
    Vor Staunen stand Bairs Mund offen. »Rael hat eine Weissagung über mich gemacht?«
    »Das glauben wir, ja«, erwiderte Aravan.
    »Dann sagt sie mir, kelan.«
    Aravan nickte.
     
    »Strahlende Silberlerchen und das Silberne Schwert,
    Geboren einst in der Morgenröte,
    Kehren zur Erde zurück;
    Elfen gürten sich
    Zum Kampf für den Einen.
     
    Der Wind des Todes wird wehen, und fürchterliches Leid
    Wird über die Länder kommen.
    Keine Trauer, keine Tränen, auch nicht der Erhabene Adon
    Werden der Hand des Großen Bösen Einhalt gebieten.»
     
    Bair versank in Gedanken, und sein Dromedar blieb ein wenig hinter Aravans Tier zurück. Schließlich schüttelte der Jüngling bedächtig den Kopf und trieb sein Dromedar an, bis er wieder neben Aravan ritt. »Nach dem, was Ihr mir über das Silberne Schwert erzählt habt, scheint mir diese Weissagung auf einen letzten Kampf zwischen Gyphon und Adon hinzuweisen, kelan, und ich wüsste nicht, was das mit mir zu tun haben soll.«
    Wieder hob Aravan beschwichtigend die Hand. »Ich bin noch nicht fertig, Bair. Hör zu, denn es gibt noch eine andere Weissagung, eine, die Faeril gemacht hat, als sie den
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