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Mitch

Mitch

Titel: Mitch
Autoren: Debbie Macomber
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sich ganz gut zu behaupten.“
    „Duke?“
    „Ja. Er hat sie hergeflogen und dachte, ich hätte sie engagiert. Santiago hat ihm unmissverständlich klar gemacht, wer und was sie ist. Noch im Flugzeug sind sie sich an die Gurgel gegangen.“
    Dass die beiden sich während des Flugs hatten unterhalten können, war sehr aufschlussreich, denn normalerweise übertönte das Motorengeräusch alles.
    „Wenn ich sie wäre, würde ich es mir überlegen, bevor ich mich mit Duke anlege“, fügte Christian nachdenklich hinzu.
    Ben musste sich ein Lächeln verkneifen. Kein Wunder, dass die Fetzen flogen, denn Duke war der größte Chauvi, den er kannte.
    Im nächsten Moment wurde die Tür geöffnet. Christian schaute auf, stöhnte und barg das Gesicht in den Händen.
    Als Ben sich umdrehte und feststellte, dass Mariah hereingekommen war, stand er auf, nahm die Kaffeekanne und ging zum Tresen.
    „Mr. O’Halloran“, sagte Mariah, während sie ängstlich auf Christian zuging.
    „Wie oft habe ich Ihnen gesagt, dass Sie Christian zu mir sagen sollen? Es gibt nämlich drei Mr. O’Hallorans in der Stadt, falls Sie es noch nicht gemerkt haben, und zwei davon sind zufällig oft zur selben Zeit im Büro.“
    „Christian“, begann sie wieder mit bebender Stimme. „Ich wollte Ihnen sagen, dass ich mit Miss Santiagos Anwesenheit nichts zu tun habe.“
    „Das können Sie Ihrer Großmutter erzählen.“
    „Ich habe sie nicht engagiert.“
    „Und wer dann, verdammt?“
    Ben beobachtete, wie Mariah sekundenlang die Augen schloss und mühsam schluckte. Schließlich erwiderte sie leise: „Ich glaube, es war mein Vater. Anscheinend hat er ihr gesagt, dass ich hier bin.“
    „Und warum, wenn ich fragen darf?“
    Nun wurde Mariah blass. „Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich zu Ihnen setze?“
    Der Blick, den Christian ihr zuwarf, bewies deutlich, dass er etwas dagegen hatte. Schließlich zeigte er auf den Stuhl ihm gegenüber.
    „Möchten Sie Kaffee?“ fragte Ben.
    „Nein“, antwortete Christian für sie. „Sie möchte gar nichts.“
    „Haben Sie Orangensaft?“ erkundigte sie sich.
    Während Ben ihr den Orangensaft brachte, entstand eine peinliche Stille.
    „Wollten Sie mir nicht etwas sagen?“ fragte Christian ungeduldig.
    „Ja. Ich bin sicher, dass meine Familie Miss Santiago hierher geschickt hat. Ich habe ihnen nämlich nicht erzählt, dass ich den Job angenommen habe. Sie wussten nicht …“
    „Heißt das, Sie haben sich vor Ihren Eltern versteckt?“
    „Nicht direkt.“ Mariah strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, und Ben bemerkte, dass ihre Hand zitterte. „Ich wollte ihnen etwas beweisen, und dies war für mich die einzige Möglichkeit.“
    „Was wollten Sie ihnen beweisen? Wie leicht es ist, einen Mann und seine Firma in den Ruin zu treiben?“
    „Nein. Ich wollte meinem Vater zeigen, dass ich durchaus in der Lage bin, auf mich selbst aufzupassen, dass ich meinen Lebensunterhalt selbst verdienen kann und alt genug bin, um selbst Entscheidungen zu treffen.“
    „Sie hatten ihm also nicht erzählt, dass Sie sich um den Job beworben haben?“
    „Nein.“ Sie riskierte einen flüchtigen Blick in Christians Richtung. „Zuerst jedenfalls nicht. Da ich mich schon länger nicht bei meiner Familie gemeldet hatte, habe ich ihnen letzte Woche einen Brief geschrieben und ihnen alles berichtet – von dem Job und dass das Blockhaus und die acht Hektar Land nach einem Jahr mir gehören.“
    „Und?“
    „Na ja, da ziemlich viel in den Medien über Ihre Aktion berichtet wurde, hatte mein Vater schon davon gehört. Er …“ Mariah machte eine Pause und biss sich auf die Lippe. „Er denkt anscheinend, dass dies nicht der richtige Ort für mich ist und er mich nur dazu bringen kann, nach Hause zurückzukehren, indem er beweist, dass an Ihrem Angebot etwas faul ist. Deswegen hat er sich mit Miss Santiago in Verbindung gesetzt. Es könnte sein, dass er Sie verklagt.“ Wieder schloss Mariah einen Moment die Augen, als würde sie damit rechnen, dass Christian gleich in die Luft ging.
    Stattdessen blickte er jedoch ins Leere. „Wir sind geliefert“, meinte er ausdruckslos. „Sawyer und ich werden alles verlieren, was wir uns aufgebaut haben.“
    „Ich habe versucht, Miss Santiago die Situation zu erklären.“
    „Na toll. Mittlerweile denkt sie bestimmt, ich hätte Sie gekidnappt und würde Sie als Geisel festhalten.“
    „Das ist nicht wahr.“
    „Überlegen Sie doch mal, Mariah. Tracy Santiago würde alles
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