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Mitch - Herz im Dunkeln

Mitch - Herz im Dunkeln

Titel: Mitch - Herz im Dunkeln
Autoren: Christian Trautmann Suzanne Brockmann
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brauchte dringend einen Helfer, und seine Referenzen waren alle überprüft.
    „Können Sie sich irgendwie ausweisen?“, fragte Becca und fügte mit freundlichem Lächeln hinzu: „Es geht eher um die Steuerformulare für unsere Angestellten und weniger um die Bestätigung, dass Sie der sind, der zu sein Sie behaupten.“
    Er schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, aber das kann ich nicht. Mir wurde letzte Nacht die Brieftasche gestohlen. Ich geriet in eine Schlägerei und …“
    Wie zum Beweis nahm er seinen Hut ab, sodass sie eine lange Schramme an seiner rechten Schläfe sehen konnte. Die Wunde verschwand unter seinem gewellten dunklen Haar. Auf dem Wangenknochen war zudem eine Prellung zu erkennen, die ihr anfangs nicht aufgefallen war, weil sie wegen der Sonnenbräune kaum sichtbar war.
    „Ich hoffe, es gehört nicht zu Ihren Gewohnheiten, sich zu prügeln.“
    Er lächelte. Obwohl er nur die Mundwinkel leicht hob, wurden seine harten Züge dadurch gleich weicher. „Das hoffe ich auch.“
    „Sie kommen eine Woche zu früh“, informierte Becca ihn, in der Hoffnung, dass ihre Forschheit die Wirkung seines Lächelns und seiner eigenartigen Worte aufhob. „Aber das ist ganz gut, denn gestern hat schon wieder ein Helfer gekündigt.“
    Er schwieg und stand einfach nur da, während er sie mit diesen Augen betrachtete, denen nichts zu entgehen schien. Einen Moment lang war sie beinahe überzeugt, dass er in die Vergangenheit schauen konnte. Dass er zum Beispiel Beccas katastrophale Unterhaltung mit Justin Whitlow sehen konnte. Oder, noch weiter zurück, Rafe McKinnons schlichte Kündigung. Einen Moment lang war sie sogar davon überzeugt, dass er sowohl ihren Kummer als auch ihre Frustration und ihre Niederlage sehen konnte.
    „Sie wollen den Job doch noch?“, fragte sie. Plötzlich befürchtete sie, ihm könne nicht gefallen, was er sah. Schließlich waren aller schlechten Dinge drei.
    Er ließ den Blick über das Tal schweifen und kniff dabei wegen des blendenden strahlend blauen Himmels die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Becca war überzeugt davon, dass er im Gegensatz zu den meisten Leuten die karge Landschaft New Mexicos wirklich sah. Sie war sich sicher, dass er mit seinen intensiven Augen die beinah schmerzliche Schönheit des Landes erkannte.
    „Gehört Ihnen diese Ranch?“, erkundigte er sich mit seiner ruhigen Stimme.
    „Schön wär’s.“ Die Worte kamen automatisch heraus – und waren nur allzu aufrichtig. Als er seine Augen wieder auf sie richtete, kam sie sich ausgeliefert vor – als hätte sie mit diesen zwei kleinen Worten viel zu viel von sich preisgegeben.
    Doch er nickte bloß, und die Andeutung eines Lächelns huschte über sein Gesicht.
    „Wem gehört sie dann?“, fragte er. „Ich wüsste gern den Namen des Mannes, für den ich arbeite.“
    „Der Name des Besitzers ist Justin Whitlow“, erklärte Becca. „Er zahlt Ihren Lohn. Aber der Boss bin ich. Sie werden für mich arbeiten.“
    Er nickte erneut und richtete den Blick wieder auf die Landschaft. Doch ihr entging der Anflug von Amüsiertheit in seinen Augen nicht. „Damit habe ich kein Problem“, sagte er.
    „Manche Männer schon.“
    „Ich bin nicht wie die.“ Er richtete den Blick wieder auf sie, und Becca wusste ohne den geringsten Zweifel, dass es stimmte. Dieser stille, schlanke Mann mit den wachsamen Augen war nicht irgendein Mann.
    Aber was genau für ein Mann er war, vermochte sie auch nicht zu sagen.
    „Hey, Ronnie! Lange nicht gesehen.“ Lieutenant Luke „Lucky“ O’Donlon schloss Veronica Catalanotto in der Küche seines Captains in die Arme und küsste sie zur Begrüßung.
    „Luke! Hat Frank dich reingelassen?“ Ronnie schenkte ihm ein warmes Lächeln und schien sich wirklich zu freuen, ihn zu sehen. Und da sie zu den zehn schönsten, nettesten und klügsten Frauen gehörte, denen er je begegnet war, bildete er sich auf dieses Lächeln etwas ein. Nur schenkte sie im nächsten Augenblick Bobby und Wes, die hinter ihm hereinkamen, das gleiche Lächeln. „Wie war euer Ausflug, Jungs?“, erkundigte sie sich mit ihrem vornehmen britischen Akzent.
    Captain Joe Catalanottos Frau nannte die extrem gefährlichen und streng geheimen Operationen der Eliteeinheit Alpha Squad stets „Ausflüge“. Als wären die Navy-SEALs unterwegs, um sich Sehenswürdigkeiten und Museen anzuschauen.
    Wes verdrehte die Augen. „Diesmal waren wir wirklich nah dran …“
    Bobbys Ellbogen der Größe XXL fuhr seinem
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