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Mitch - Herz im Dunkeln

Mitch - Herz im Dunkeln

Titel: Mitch - Herz im Dunkeln
Autoren: Christian Trautmann Suzanne Brockmann
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werde nie heiraten!“, raunte Lucky Wes zu, während sie die Stufen zum Strand hinuntergingen.
    „Ich auch nicht“, pflichtete Wes ihm bei. „Es sei denn, Ronnie entschließt sich, den Captain zu verlassen. Oder komme ich schon zu spät? Hast du dein Territorium schon abgesteckt? Nichts für ungut, aber dieser Kuss war doch ein bisschen zu freundschaftlich.“
    Lucky fühlte sich getroffen. „Ich habe sie nur begrüßt! Ich würde nie …“
    „Du würdest nie was?“ Joe Catalanotto tauchte in seiner vollen Größe von gut einem Meter neunzig aus dem Nebel auf, der vom Pazifik landeinwärts trieb. In der einen Sekunde waren sie noch allein, in der nächsten spürten sie schon seinen Atem im Nacken. Wie um alles in der Welt konnte ein Mann, der wie ein Footballprofi gebaut war, sich nur so lautlos bewegen? Zudem trug er einen dicken dunklen Zopf, der ihm bis auf den Rücken hinunterreichte. Mit offenem Haar sah er aus wie ein Pirat oder ein echt wilder Rockstar. Dann hatte er nicht mehr die geringste Ähnlichkeit mit einem hochdekorierten, äußerst respektierten Captain der US Navy.
    „Ich würde mich nie an deine Frau ranmachen“, erklärte Lucky seinem Captain rundheraus. Es hatte keinen Sinn, vor Joe Cat etwas verbergen zu wollen. Irgendwie würde er die Wahrheit herausfinden – falls er sie nicht schon längst kannte. Genau aus diesem Grund war er der Captain. „Ich würde mich niemals an Ronnie heranmachen.“ Lucky warf Wes einen fassungslosen Blick zu. „Ich kann nicht glauben, dass du mir so was zutraust, Skelly! Das verletzt wirklich meine Gefühle …“
    „Was ist los, Captain?“, unterbrach Bobby ihn.
    Joe Cat deutete auf den Ozean. „Lasst uns ein Stück laufen. Eigentlich müssten wir uns in einem abhörsicheren Raum unterhalten, aber das würde nur unbequeme Fragen aufwerfen, und die will ich unbedingt vermeiden.“
    Um was es auch gehen mochte – es war eine Nummer größer, als Lucky sich vorgestellt hatte. Er hörte auf, Wes weiterhin böse Blicke zuzuwerfen, und konzentrierte sich stattdessen auf das, was der Captain ihnen zu sagen hatte.
    Doch Joe schwieg zunächst, bis sie sich der Brandung genähert hatten. Der Strand war verlassen und neblig, die untergehende Sonne hinter Wolken verborgen.
    „Ich bin gerade für Admiral Robinson im Einsatz“, begann Joe schließlich mit leiser Stimme, „als Verbindungsmann.“
    Die Gray Group war eine legendäre Spezialeinheit des Admirals. Sie führte Operationen durch, die so geheim waren, dass sogar die amerikanische Regierung leugnete, Kenntnis davon zu haben. Die SEALs der Gray Group löschten Drogenbosse aus, eliminierten Despoten und waren nicht selten gezwungen, Gott zu spielen – oder zumindest Richter und Henker in einem zu sein.
    „Der Admiral ist unterwegs in diplomatischer Mission. Er befindet sich an einem Ort, zu dem ich keine abhörsichere Leitung bekomme“, erklärte Joe knapp. „Ich kann ihm also nicht mitteilen, dass die wöchentliche Meldung seines SEALs seit vierundzwanzig Stunden überfällig ist. Ich mache mir ehrlich gesagt Sorgen; offenbar ist dieser Kerl stets überpünktlich und zuverlässig gewesen.“ Er sah seine Männer reihum an. „Also muss ich nach New Mexico aufbrechen und versuchen, ihn dort aufzuspüren. Dafür brauche ich ein Team.“
    New Mexico? Was zur Hölle …
    Der Captain sah Bobby an, dann Lucky. „Ich brauche Freiwillige. Dies wird ebenfalls eine geheime Operation sein. Nichts darüber wird in den Akten erscheinen, es wird keine Berichte geben, und niemand von den hohen Tieren wird davon Kenntnis haben. Ihr werdet euch sogar Urlaub nehmen müssen, damit man euren Aufenthaltsort nicht ausfindig machen kann.“
    Das klang wirklich ernst. „Auf mich kannst du zählen, Cat“, sagte Lucky fast zeitgleich mit Bobby und Wes.
    Joe nickte. „Danke“, sagte er nur.
    „Wer ist der SEAL, den wir aufspüren sollen?“, wollte Wes wissen. „Jemand, den wir kennen?“
    „Ja“, bestätigte Joe. „Ihr habt vor sechs Monaten mit ihm zusammengearbeitet. Lieutenant Mitchell Shaw.“
    „Oh Mann!“, meinte Bobby mit seiner tiefen Bassstimme und drückte damit ziemlich genau das aus, was auch Lucky dachte. „Es wird verdammt schwer werden, ihn zu finden, wenn er nicht gefunden werden will. Er ist ein Chamäleon, Cat. Er versteht es hervorragend, sich zu tarnen. Der Admiral hat mir erzählt, dass er einmal fast einer alten Dame die Haare ausgerissen hätte, weil er gedacht hat, sie sei Mitch
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