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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)
Autoren: Craig DiLouie
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verteilen auf diesem Posten keine Nahrungsmittel. Versuchen Sie es an den Adressen auf dieser Liste; die Stadtverwaltung hat sie ausgegeben.«
    »Leute gehen da rein«, bemerkt der Alte, indem er jedem in Sichtweite zunickt, »kommen aber nie wieder raus.«
    Der elende Bastard weidet sich offensichtlich an dieser Tatsache.
    Mooney seufzt, während er dabei zusieht, wie die Menschen zwischen den verlassenen Fahrzeugen hindurchströmen, um sich in einem der zusehends schwindenden freien Betten des Trinity Hospitals behandeln zu lassen. Der Andrang der Infizierten scheint nicht abzureißen.
    Jon Mooney ist seinen Militärdienst leid, aber bald hat er alles überstanden: Noch 27 Tage und ein Morgenappell, bis seine Verabschiedung offiziell ist und die Army ihn gehen lässt. Dann sagt er dem Irak, New York und dem Rest der Welt Alpha Mike Foxtrot – Adios, Motherfucker.
    Doch die Tage ziehen sich dahin. Wie die meisten Angehörigen seines Platoons ist er noch ein halbes Kind, 19 oder 20 Jahre alt, aber mit Abzeichen auf der Schulter, die von Kampferfahrung zeugen und sie als Veteranen ausweisen – Infanteristen: schlank, fit und hungrig.
    Mooney ist erschöpft und hat bereits zu viel gesehen, das er liebend gerne vergessen würde. Er will einfach nur noch nach Hause, alte Schallplatten sammeln und bis zwei Uhr morgens vor der Glotze hängen. Vielleicht gelingt es ihm auch, wieder mit Laura anzubandeln und sich eine Wohnung zu besorgen – irgendeinen abgeschiedenen Zufluchtsort, an dem er eine Zeit lang allein sein kann.
    »Nächster!«, bellt Eckhardt. »Los Leute, kommt in die Gänge.«
    »Alle gehen rein, und keiner kommt wieder raus«, kräht der alte Mann.
    »Mister, ich glaube, es ist an der Zeit, dass Sie Ihr Schandmaul halten«, sagt Specialist Martin von der Waffenstaffel, während er sich über sein M240 Kaliber .30 beugt, das auf einem Dreibein montiert von einem Haufen Sandsäcke aus in die First Avenue zielt. Auf dem Boden neben ihm sitzt der Ladekanonier – ein Typ, den alle Boomer nennen – und lacht.
    »So gehen Sie also mit einem um …«, hebt der Alte an, ehe er sich in Bewegung setzt und davontrottet, da Martin sein Maschinengewehr gerade so weit herumschwenkt, dass es bedrohlich wirkt. »Schon klar, ihr Kerle habt den richtigen Beruf gewählt«, ruft er mit Blick über die Schulter nach hinten, während er sich torkelnd zwischen den Autos entfernt. »Ohne einen Krieg wird die Welt nämlich nicht untergehen!«
    »Alpha Mike Foxtrot!«, gibt ihm Martin grinsend und freundlich winkend mit auf den Weg, woraufhin sein Ladekanonier erneut kichert.
    »Einen Krieg, Bruder gegen Bruder!«, ergänzt der Mann von Weitem.
    Mooney ist sich der Bedeutung dieser Worte nur vage bewusst, schaudert aber, aus welchem Grund auch immer.
    »Das gibt’s nur in New York«, meint Boomer und schüttelt den Kopf.
     

Hier kracht es schon fast wie in Bagdad
     
    Am südlich gelegenen Kontrollpunkt wirft eine Traube von Zivilisten dem befehlshabenden Offizer des Zweiten Platoons vor, die Army halte einen geheimen Impfstoff der Regierung im Krankenhaus zurück.
    Mit seinen hellblauen Augen und einem Blondschopf erinnert Second Lieutenant Todd Bowman aus Fredericksburg in Texas eher an einen Chorknaben, als an einen Soldaten. Bevor der große, aber schmächtige Junge der Armee beitrat, um hautnah zu erfahren, wie Geschichte geschrieben wird, studierte er sie als Fach am College. Obwohl er sich als fähiger Anführer bewies, hat er sich immer noch nicht abgewöhnt, verstohlene Blicke auf Sergeant First Class Mike Kemper zu werfen, einen 30-jährigen Veteranen aus Louisiana, ob dieser seine gewagtesten Befehle und tiefsten Ängste bestätigt. Kemper, seinerseits klein und sehnig mit unproportional großen Händen, ein Typ, der zum Töten wie geschaffen scheint, zwinkert üblicherweise zur Antwort. Mit rasiertem Kopf und starrem Blick schüchtert sein ganz normaler Gesichtsausdruck jeden solange ein, bis er ein Lächeln bemüht, das seine Außenwirkung drastisch verändert. Für die Jungs im Platoon ist der Sergeant ein Fels in der Brandung. Sie nennen ihn Pops.
    Auf der anderen Seite der Spiralen aus Stacheldraht, die über die First Avenue gelegt und mit Sandsäcken beschwert wurden, fleht eine dicke Frau den Lieutenant an, er möge welchen Impfstoff auch immer herausrücken, den die Streitkräfte im Krankenhaus bewachen.
    »Ma'am«, erwidert der Lieutenant, »weshalb würden wir diese Masken tragen, wenn wir ein Gegenmittel
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