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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)
Autoren: Craig DiLouie
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Auto am besten mit der Panzerfaust vom Himmel holt
     
    Da die Kameraden von Kommando 3 Nachtschicht haben, genießen sie nun am Tag ein paar Stunden auf ihren Pritschen im kühlen Keller eines Krankenhauses, in welchem das Zweite Platoon einquartiert wurde. Drei von ihnen schlafen fest, nachdem es eine Diskussion darüber gegeben hat, wie man einen Polizeihubschrauber bei Grand Theft Auto am besten mit der Panzerfaust vom Himmel holt. Corporal Hicks übt sich schwitzend in Liegestützen am Boden, grunzt und wechselt zu Sit-ups. Boyd raucht still eine Zigarette, während er einen Brief von zu Hause liest, sich mit einer Hand träge über die Stoppeln auf seinem Schädel fährt und wiederholt »Oh Mann « flüstert. Tunichtgut McLeod hingegen blättert in einer Ausgabe des Playboys und liest laut für alle, die zuhören wollen, die Namen, Hobbys und Maße der Models vor, beziehungsweise nennt den Betrag, den er zu zahlen bereit wäre, falls er unendlich viel Geld hätte, um Sex mit ihnen zu haben. Der Frischling des Zuges näht an einem Riss in seiner Uniform und flucht andauernd darüber, dass er wieder einmal gottverdammte, todlangweilige Armeeroutine abspulen muss, statt süß zu träumen.
    Derweil säubert und ölt Williams sein Sturmgewehr mit Granatwerfer. Gerade ist er sich ziemlich sicher, jemandem für einen heißen Burrito mit Grillfleisch, Sauerrahm sowie extra viel Mais-Salsa ins Gesicht schießen zu können. Ein guter Soldat kann ein Gewehr in weniger als 30 Sekunden zerlegen und noch schneller wieder zusammenbauen. Williams versteht sein Handwerk; er hat seine Jugend in Oakland mit krummen Geschäften und Straßengangs verbracht, sich jedoch mittlerweile weit von jener Welt entfernt. Allerdings fühlt er sich pudelwohl bei den ausgewachsenen und albernen, aber überzeugten Kindern in diesem Platoon – einem militärischen Schmelztiegel. Er schüttelt den Kopf, schwelgt lächelnd in Erinnerungen. Wenn er heimkommt, wird er so manche Story zu erzählen haben; noch lebt er ja, um dies tun zu können.
    Aus einem Ghettoblaster, den sie oben aus einem Schwesternzimmer gestohlen haben, läuft ununterbrochen Musik. Heute steht Hip Hop auf dem Programm, gestern war es Rock 'n' Roll, und morgen hören sie wer weiß was – Hauptsache, es ist laut.
    »Mann oh Mann, eine Million Dollar auf jeden Fall«, staunt McLeod beim Aufklappen des Centerfold. »Mindestens! Ich meine … Je-sus! Hey Jungs, was gebt ihr mir dafür, dass ich euch diese Hupen kurz zeige? Höre ich einen Dollar? Ich schwöre, die sind echt. Irgendwer interessiert?«
    Williams schüttelt wieder den Kopf. Das ist alles, worüber sie je reden – versaute Heimchen am Herd mit aberwitzigen sexuellen Vorzügen, die heißen Krankenschwestern in den oberen Geschossen, und alles das, was man mit den Frauen dieser Welt anstellen werde, sobald man aus der Armee tritt.
    Er blickt auf und grüßt Sergeant Ruiz, als dieser den Saal betritt. »Hey, Sergeant, wie sieht’s aus?«
    »Warum schlaft ihr Trottel nicht, obwohl ihr Zeit für ein Nickerchen bekommen habt«, schnauzt Ruiz, während er Williams mit eindringlichem Blick anstarrt. »und warum tragt ihr nicht eure Masken?«
    »Wir haben sie im Irak nicht benutzt, Sarge«, hält McLeod dagegen. »Warum sollten wir es also hier tun?«
    »Weil wir im Irak nicht in einem Krankenhaus voller Leute einquartiert ward, die an der Pest verrecken, Spatzenhirn.«
    McLeod grinst, während er Selbiges anstrengt, um einen guten Konter zu formulieren, aber Ruiz ist schon weiter. »Schafft euren Allerwertesten aus der Horizontalen und zieht euch an, Ladys. Der Lieutenant hat Arbeit für euch. Wir brechen in zehn Minuten auf.«
    Boyd blickt auf. Er hat feuchte Augen. »Meine Schwester hat Lyssa. Steht in diesem Brief von zu Hause.«
    Die Kameraden halten inne und sehen ihn an.
    »Meine Mom meint, sie würden die Toten vor der Stadt verbrennen, und beschreibt sogar, wie sie es machen: Sie heben einen Graben zur Belüftung aus – echt jetzt – und schichten Holz zu einem Scheiterhaufen auf. Die Leichen werden draufgelegt und angezündet. Die vom Stadtrat sind richtig übergeschnappt und haben damit angefangen. Das passiert drüben an der Westküste; es dauerte eine Woche, bis ich den Brief bekam.«
    »Tut mir leid wegen deiner Schwester, Boyd«, sagt Ruiz.
    »Er wurde vor über einer Woche geschrieben.« Boyd starrt ungläubig aufs Papier. »Sie könnte mittlerweile tot sein.«
    »Hat da jemand was von Toten erzählt, die
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