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Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2

Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2

Titel: Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2
Autoren: Isaac Asimov
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körperliche Verfassung der Tänzerin befähigte sie, wie ein Affe von Ast zu Ast zu springen. Schon bald hatte sie einen großen Vorsprung gewonnen. »Also adios, Mr. Holmes!« rief sie triumphierend.
    »Ich bin ein blinder Narr gewesen, Teddy«, sagte der Detektiv und duckte sich, um einem herabfallenden Weihnachsstern auszuweichen. »Sie wird den Engel als Geisel nehmen und ihn zwingen, sie zur Kubanischen Botschaft bei den Vereinten Nationen zu fliegen.«
    »Politisches Asyl?« keuchte Teddy.
    »Mehr als das, du dummes Tier!« rief Gretta, die nun die Baumspitze erreicht und dem Engel die Säbelklinge an die Kehle gesetzt hatte. »Bevor die Uhr eins schlägt, werden die Ratten im Keller der Kubanischen Botschaft von Rataplans großer Sorge erfahren, weil ich sie ihnen verrate. Wenn ihr in der nächsten Weihnachtsstunde zum Leben erwacht, wird euch ein Alligatorheer mit Rattenreitern begrüßen. Es gibt kein zornigeres Geschöpf auf der Welt als ein verhöhntes Spielzeug!«
    Diese Worte rufend, sprang sie auf den Rücken des Engels und schlug mit der flachen Klinge gegen dessen Schenkel. Der Engel schlug mit den Flügeln und erhob sie beide in die Luft. Er umkreiste die Baumspitze in einem großen Bogen und vollzog dann eine Kunstflug-Rolle, auf die Amelia Earhart stolz gewesen wäre. Gretta stürzte mit dem Kopf zuerst zu Boden.
     
    Die viktorianische Weihnachtsausstellung war an das Museum zurückgegeben worden, wo sie weiterhin die Zuschauermassen anzog. Ein Guck-Guck-Spiel mit einem Samtbogen auf der Krümmung war Metcalfes Ersatz für die beschädigte Spieldosen-Ballerina, die er Mr. Jacoby zur Reparatur übergeben hatte. »Hören Sie zu, Metcalfe«, sagte der überarbeitete Mr. Jacoby, legte die Puppe in einen kleinen Pappkarton und befestigte den Deckel mit einem strammen Gummi, »die geht auf das Regal im Wandschrank. Wenn ich in zwanzig Jahren dazu komme, können Sie von Glück reden.«
    Man hat eine neue, weniger furchtsame Gretel gefunden. Es heißt, sie würde ganz gut zu Kasper passen. Und in dem Ohrensessel sitzt Teddy, geschmückt mit den gesamten Regalien des Hosenbandordens. Ein Schild daneben unterrichtet die Welt, daß dieser seltene Bär des Reiches eine Leihgabe an das Museum von Miß Ivy Tinker ist.
    Und so kam diese dramatische Wandlung zustande: Als Metcalfe an diesem Weihnachtsmorgen im Museum eintraf, behauptete der Nachtwächter, weitere Alligatoren gesehen zu haben. Der zweite Assistenzkurator gab ein Lachen von sich, das er einstudiert hatte, um seine Verachtung auszudrücken. Doch da der Atem des Mannes keinen Grund zu Beanstandungen gab, machte er eine Runde durch das Museum, um sich selbst zu überzeugen.
    In jedem Flügel des Museums überkam Metcalfe das unheimliche Gefühl, er würde eine Feier unterbrechen. Schlimmer noch, draußen in den Gängen nahm jeder Schatten an den Wänden eine amphibische Gestalt an, und jedes nächtliche Geräusch im Museum wurde zu einem scheußlichen Knurren. Metcalfe war glücklich, als Owen Glendower ihn nach Hause führte. Trotz der späten Stunde war er so aufgewühlt, daß er lesen mußte, um einschlafen zu können, und als Lektüre wählte er eine alte Monographie über Stofftiere, die er in einem Laden gefunden hatte, in dem Bücher aus zweiter Hand verkauft wurden.
    Als er später an diesem Tag zu seiner Auseinandersetzung mit Miss Tinker bei McTammanys eintraf, legte sich seine Empörung, als er Teddys englischen Nachtigallen-Stich und die Glasaugen von Homard et Fils bemerkte. Aufgewühlt bat er sie, die unbezahlbare Antiquität dem Museum auszuleihen. Sie stimmte nicht sofort zu. Sie waren gezwungen, bei mehreren Abendessen und unzähligen gesellschaftlichen Anlässen auf dieses Thema zurückzukommen. Metcalfe sah sich des weiteren gezwungen, ihren Ansichten über die Gefahren eines extremen Dranges, auf Authenzität zu achten, zu lauschen. Um zu erklären, was sie meinte, erklärte sie ihm eines Abends, die Diva- und die Sherlock-Holmes-Puppe würden trotz der unterschiedlichen Epochen, in denen sie hergestellt worden waren, wunderbar zusammenpassen. Metcalfe beging den Fehler, dieser Vorstellung mit seinem verächtlichen Lachen zu begegnen. Als Ergebnis schwor sie ihm, dem Museum den Teddy nicht auszuleihen. Sie wollte Metcalfe auch erst dann wieder ansehen, wenn die Holmes-Puppe aus dem Lagerraum von McTammanys geholt worden sei und neben der Irene-Adler-Puppe in der viktorianischen Weihnachtsausstellung stehe.
    Natürlich beanspruchte
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