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Mit Schwert und Magie

Mit Schwert und Magie

Titel: Mit Schwert und Magie
Autoren: Hans Kneifel
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hinauf hallte, gab es die nächste Aufregung.
    Zwei Reiter auf gellend kreischenden Orhaken sprengten rücksichtslos durch die auseinanderspringenden Menschen. Flüche und Schreie gellten auf. Die Reiter standen in den Bügeln und riefen unverständliche Worte. Schließlich verstand man:
    » Die Yarls rennen die Tore ein! Die Krieger der Ay berennen die Stadt! Die Wächter reißen die Tore auf. Die Feinde aus Logghard werden Hadam einnehmen! «
    Hadamur regte sich nicht und sagte kein Wort.
    Er war zum willenlosen Geschöpf der Dämonen geworden und verfügte über keinen eigenen Willen.
    Algajar stand ebenso regungslos da. Als sich die Aufmerksamkeit aller auf die beiden Boten richtete, die atemlos ihre Nachrichten herausschrien und versuchten, die rasenden Orhaken zu zügeln, bewegte er sich rückwärts und auf ein Tor in der Palastmauer zu. Necron sagte grimmig und so laut, daß es alle Menschen auf der Plattform hören konnten:
    »Ein Gerücht ist schneller als der Donner. Die Krieger haben dem Shallad Hadamur ihren Gehorsam aufgekündigt.«
    Plötzlich sah er den Herzpfänder.
    Der Rachedämon in der Gestalt der haßerfüllten Kalathee hatte die Kapuze zurückgeschlagen und bot sich der Welt in seiner ganzen Schrecklichkeit. Wieder bemächtigte sich nacktes Entsetzen der Umstehenden.
    Als Necron wieder einmal die beiden Magier der Ay, Moihog und Daerog, außerhalb des Podiums auftauchen sah, wußte er, was sie in den vergangenen Stunden getan hatten. Die magischen Similisteine aus der Hochzeitsgabe waren von ihnen zu einem Bannkreis ausgelegt worden. Da Necron selbst zwei Steine besaß, konnte er sich eines leichten Lächelns nicht erwehren. Aber schon handelte Achar in der Gestalt des Herzpfänders. Während sich Kalathee - die menschlich wirkende Doppelgängerin des Rachedämons - an Luxon klammerte, fuhr Achar herum und streckte seine Arme beschwörend nach Luxon aus.
    Im selben Moment drehte sich Necron um, holte den Pyramidenstein aus dem Gürtelfach und verbarg ihn in seiner Faust.
    »Hört es alle!« schrie er, so laut er es vermochte. »Kalathee ist Luxons Herzpfänderin. Sie will ihn zu einem Opfer Achars machen. Der neue Shallad auf dem Thron von Hadam soll wieder ein Werkzeug der Dämonen sein, wie Hadamur es ist!«
    Sein Schrei löste eine weitere Kette von Handlungen aus.
    Achar sprang auf Luxon zu.
    Necron öffnete seine Faust und hielt zwischen Daumen und Zeigefinger den Zauberstein in die Höhe.
    Kalathee, die sich an Luxon klammerte, wurde zusammen mit dem Sohn des Shallad von Uinaho zu Necron herübergerissen.
    Ein Orhako riß sich los, sprang quer über das Podium, rannte einige Wachen nieder und stolperte durch das offene Tor in den Palast hinein.
    Der Dämon fuhr aus der fratzenhaft grinsenden Kalathee aus, bildete einen Blitz und zielte auf den Stein in Necrons Hand. Eine Elle bevor der schwarze Blitz den funkelnden Stein erreichte, zuckte er nach oben und entlud sich mit einem noch lauteren Donnerschlag in die schwarze Wolke.
    Achars Personifizierung blieb erstarrt stehen, dann schrumpfte der Körper binnen kurzer Zeit zu der Form einer knorrigen, dunkelbraunen Wurzel zusammen. Gleichzeitig mit dem Donnerschlag sprang Hadamur auf die Füße, stieß einen Schrei aus und zerfiel in wenigen Augenblicken. Namenloses Entsetzen ließ Tausende Menschen erstarren - sie sahen diese Verwandlung mit weit aufgerissenen Augen.
    Algajar war verschwunden.
    Und als Necron den Kopf wandte, sah er voller Entsetzen, wie das Geschöpf an Luxons Seite ebenfalls seine Gestalt zu verändern begann, immer schmaler und kleiner wurde und am Ende dieser entsetzlichen Entwicklung ebenfalls nichts anderes war als eine zuckende, dann starre Wurzel auf dem Teppich des Hochzeitspodiums.
    »Kalathee!«
    Mehr brachte Luxon nicht aus seiner Kehle. Auch er begriff, wie viele andere, daß sich der Kreis geschlossen hatte. Jene menschliche Kalathee war nur eine Schöpfung, eine Doppelgängerin. Ebenso wie der geköpfte Doppelgänger Luxons wurde auch sie nur von Scheinleben beseelt.
    Luxon dachte:
    Ich habe sie verloren. Eine Rache Achars, eine zusätzliche Strafe für mich. Kalathee hat sich, weil ich sie schlecht behandelte, mit Achar eingelassen und für ihre Rache einen grauenhaften Preis gezahlt. Ich bin der Schuldige an ihrer Verfehlung. Nun bin ich wieder ganz allein.
    NEIN! Ich habe meine Freunde. Hier sind sie.
    Er senkte den Kopf und versuchte, mit der Erkenntnis fertig zu werden.
    Wieder schrie die Stimme der
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