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Mit Schwert und Magie

Mit Schwert und Magie

Titel: Mit Schwert und Magie
Autoren: Hans Kneifel
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ausharren«, sagte Daerog beschwörend. »Weniger als zwei Tage. Soviel weiß ich: Alle Feinde Hadamurs, alle Gegner der Dämonen und alle Freunde von Luxon werden zur Stunde der Hochzeit hiersein.«
    »Und unser Freund Luxon mit größter Sicherheit auch«, schloß Necron mit einem rätselhaften Lächeln.
    »Vergiß nicht, daß du mit dem prismatischen Zauberstein eine Waffe hast, die gegen Dämonen besser schützt als sieben Schwerter«, warnte Moihog. »Können wir dir noch auf andere Weise helfen?«
    »Beobachtet alles, jede winzige Einzelheit, ganz genau. Und versichert euch der Hilfe der vielen Ay in der Stadt. Schickt Boten zu Prinz Odams Schlackenhelm-Kriegern. Auch sie sollen sich bereit halten. Ich weiß nicht, wo Luxon ist. Aber er lebt und wird rechtzeitig bei der Abrechnung mit Hadamur bereitstehen.«
    Uinaho packte Necron kameradschaftlich an der Schulter und sagte dann mit dunkler, nachdenklicher Stimme:
    »Eines ist mir klar: In zwei Tagen wird hier vieles geschehen. Danach wird nichts mehr so sein wie vorher. Auch wir werden uns alle verändert haben.«
    »Du kannst sicher sein«, sagten die Magier wie aus einem Mund, blickten zur Wolke hinauf und verzogen ahnungsvoll die haarigen Gesichter, »daß wir alles tun werden, um Luxon zu helfen.«
    Sie verschwanden mit wenigen Schritten wieder in der Menge und zerstreuten sich nur, um sich an anderer Stelle wieder mit anderen Männern zu treffen. Magier und Krieger, also Magie und Schwert, hatten sich zusammengetan, um einen entscheidenden Schlag zu führen.
*
    Endlich, nach vielen Stunden, spürte er einen Sitz in seinen Kniekehlen und wurde behutsam nach hinten geschoben. Dumpf hörte er die Stimmen Escubers und Sokars.
    »Das ist das letzte Versteck, der letzte Aufenthalt.«
    »Befreien wir ihn von der Verhüllung.«
    »Macht schnell!« hörte er Kalathees Stimme befehlen.
    Nachdem Luxon die Worte Necrons gelesen hatte, war er auf dem seltsamen Weg weitergebracht worden. Abermals Treppen, Rampen und unter seinen Sohlen harter, glatter Steinboden. Dann wieder lag er irgendwo auf einer schwankenden Unterlage, und auch die Luft roch anders. Er war ziemlich sicher, daß er sich nun in einem Schiff oder einem großen Boot befand. Dann glitt wie in einem Traum ein weiterer Abschnitt eines unsichtbaren Pfades an ihm vorbei - wieder waren Steine unter seinen Füßen. Jetzt war er hier. Wo war »hier«?
    Er fühlte, wie die beiden Diener die Mäntel, Schleier und Umhänge von seinem Kopf und den Schultern rissen. Augenblicke später konnte er sehen, wo er sich befand.
    Es war ein kleiner Raum mit steinernem Boden, aus länglichen Ziegeln gemauert, mit einer Balkendecke und zwei Türen aus schwerem Holz, mit geschmiedeten Riegeln und Angeln. Ein Bett, ein Tisch und zwei Sessel standen da, eine Truhe und alles, was Luxon als Gefangener oder Versteckter brauchte.
    »Ihr könnt gehen«, sagte Kalathee. »Wenn die Hochzeitsfeierlichkeiten beginnen, treffen wir uns wieder. Ihr habt mir trefflich gedient.«
    Sie deutete auf das Essen, den Wein und die ruhig brennenden Lampen. Sokar warf Luxon ein fröhliches Lächeln zu, Escuber verbeugte sich und warf noch einen langen Blick ins Innere des Raumes, ehe er die Tür neben der Truhe schloß.
    Kalathee warf sich in Luxons Arme und flüsterte keuchend:
    »Nur noch einen Abend, eine Nacht und einen halben Tag! Dann wirst du mit meiner Hilfe auf dem Thron des Shallad sitzen.«
    »Wo sind wir?«
    »In einem sicheren Versteck in der Altstadt von Hadam«, sagte sie. »Hier wird uns dein Herzpfänder nicht finden.«
    »Ein Irrtum, den ich aufklären muß«, sagte eine schneidende Stimme, nachdem das Klirren des schweren Riegels verklungen war. Ohne daß sie es in ihrer Umarmung gemerkt hatten, war der Herzpfänder eingetreten. Schon zog sich Luxons Herz in einem messerscharfen Schmerz zusammen. Hilflos sackte er auf das Lager zurück. Kalathee sprang auf und eilte auf die vermummte Gestalt zu.
    »Wie hast du uns finden können…?« schrie sie entsetzt, während sich Luxon in Krämpfen wand.
    »Achars Blick dringt durch Mauern!« erklärte das Wesen, das sein Gesicht nicht zeigte. »Dein Trost bewirkt nichts, Frau. Luxon gehört mir, denn ich bin der Pfänder seines Herzens.«
    »Hinaus!« schrie Kalathee. »Siehst du nicht, daß er fast stirbt, daß er wehrlos ist? Ich liebe ihn!«
    »Noch lebt er. Bis zur Hochzeit wird er dir erhalten bleiben. Nutze die Zeit auf deine Weise, Kalathee. Ich handle im Auftrag jenes Menschen, der
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