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Mit Resilienz leichter durch den Alltag

Mit Resilienz leichter durch den Alltag

Titel: Mit Resilienz leichter durch den Alltag
Autoren: Hugo Monika und Koerbaecher Gruhl
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Lebenszufriedenheit abhängig und schätzen dabei gering, was sie ansonsten alles haben.
    Wenn sich Lebensumstände oder Rahmenbedingungen verändern, sind die Beteiligten oft mit der Erfahrung von Verlusten konfrontiert. Altes und (manchmal scheinbar) Bewährtes gilt nicht mehr, das Neue ist noch nicht zu eigen gemacht. In dieser Verunsicherung klammern sich manche über Gebühr an das, was definitiv vorbei ist. So versperren sie sich eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Verlorenen und eine eigenständige Annäherung an das noch Unbekannte.
    Wenn eine lang gehegte Illusion plötzlich platzt, fallen die meisten erst einmal in ein tiefes Loch. Wer nach der ersten Enttäuschung dann den Realitätscheck schafft und auch die eigene Beteiligung nüchtern betrachten kann, ist auf einem guten Weg, aus einer Ablehnung oder Niederlage für sich das Beste zu machen.
    Dass andere Menschen eben auch anders sind, anders denken, fühlen und reagieren, stellt häufig eine Herausforderung an die eigene Akzeptanzbereitschaft dar. Doch sie ermöglicht einen offenen und konstruktiven Umgang miteinander statt Konfrontationen und verdeckten Vermutungen übereinander.

Akzeptanz – Lebenskonzepte reifen lassen
    Episode: Irgendwas fehlt immer
    Sarah hat mit ihrem Mann Timo ihr Traumhaus gefunden. Nach über einem Jahr voller Renovierungsarbeiten ist alles so geworden, wie sie es sich gewünscht haben. Freunde und Verwandte sind beeindruckt von dem geschmackvollen Ausbau und der ruhigen Lage.
    »So ein schönes Nest, jetzt wird es aber höchste Zeit für den Nachwuchs«, freut sich ihre Tante Ute, nicht wissend, dass sie damit in eine offene Wunde stößt. Denn die beiden warten bisher vergeblich auf eine Schwangerschaft. Sie haben nichts unversucht gelassen, es scheint einfach nicht zu funktionieren. In ihrer ganzen Freundesclique gibt es außer ihnen mittlerweile kein Paar mehr, das nicht wenigstens ein Baby hat.
    Ihre Arbeit im Reisebüro hat Sarah immer sehr gerne und engagiert getan. Von Vorgesetzten wie auch von Kunden erntet sie viel Anerkennung für ihre sachkundige und kundenorientierte Beratung. Mit Timo teilt sie die Reiselust, und ihre gemeinsamen Planungen und Erlebnisse verbinden sie sehr. Es ist ein gemeinsamer Traum gewesen, sich dazu noch ein schönes Zuhause zu schaffen, auf das sie sich unterwegs schon freuen können.
    Doch mittlerweile ist Sarah so fixiert auf ihren Kinderwunsch, dass sie weder ihre Ehe noch ihren Beruf oder ihr Zuhause schätzt. Alles scheint ihr wertlos und sinnlos, solange dieser dringende Wunsch nicht erfüllt ist. Von ihren Geschwistern und Freunden mit Kindern zieht sie sich zurück. Sie verliert sich in Selbstmitleid und hadert mit der Ungerechtigkeit des Lebens. Damit stößt sie auch Timo vor den Kopf, der nicht verstehen kann, dass ihre Liebe ohne Kind für Sarah bestenfalls zweitrangig zu sein scheint.
    Kommentar
    Ihre Kinderlosigkeit verleidet Sarah die Freude am Leben, den Stolz auf ihre berufliche Leistung und den Genuss ihrer privaten Interessen. Ein eigenes Kind zu haben wird für sie zum einzig erfüllenden Lebensziel. Indem sie sich so absolut auf einen unerreichbar scheinenden Lebensentwurf fixiert, versperrt Sarah sich selbst alle anderen Alternativen für ein erfülltes Leben.
    Für die wenigsten Menschen verläuft ihre Biografie immer glatt und wunschgemäß. Die meisten müssen lernen, mit Bedingungen zurechtzukommen, die ihren Wünschen oder Erwartungen zuwiderlaufen.
Lebensträume lassen sich nicht verwirklichen.
Pläne werden von unvorhersehbaren Ereignissen durchkreuzt.
Im Elternhaus hat man bestimmte Dinge vermisst oder nicht lernen können.
    Solche Gegebenheiten akzeptieren zu lernen setzt voraus, dass man sich dieser Realität und den damit verbundenen Gefühlen wie Trauer oder Zorn stellt, sie aber nicht zum allgegenwärtigen Zentrum der Aufmerksamkeit werden lässt.
    Wer sich dagegen klar macht, dass dies, so schmerzlich es auch sein mag, nur eine Komponente seines Lebens ist, verliert bei aller Trauer darüber nicht die heilen Elemente aus dem Bewusstsein.
    Es geht für Sarah keineswegs darum, sich einfach abzufinden und zur Tagesordnung überzugehen. Einen solch existenziellen Erwartungsbruch zu verarbeiten braucht in der Regel Zeit und Geduld. Wenn sie aber die erfreulichen Aspekte ihres Lebens auch wieder würdigt, kann sie Freude und Dankbarkeit zurückgewinnen, ohne ihre Enttäuschung leugnen zu müssen.
    Reflexionsfragen
    Welche (Lebens-)Ziele glauben Sie um
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