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Mit Resilienz leichter durch den Alltag

Mit Resilienz leichter durch den Alltag

Titel: Mit Resilienz leichter durch den Alltag
Autoren: Hugo Monika und Koerbaecher Gruhl
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jeden Preis erreichen zu müssen? Auf welche Wünsche oder Vorhaben sind Sie so fixiert, dass Sie Gefahr laufen, gering zu schätzen oder ganz außer Acht zu lassen, was Sie außer diesen noch haben?

    Schwelgen Sie manchmal im Bedauern dessen, was in Ihrem Leben alles nicht geklappt hat oder nicht wunschgemäß gelaufen ist?

    Verlieren Sie den Spaß an anderen Dingen oder versagen Sie sich die Freude über andere Ereignisse, solange ein bestimmtes Problem nicht gelöst oder ein unangenehmes Erlebnis nicht vollständig verarbeitet ist?
    Übungsvorschläge
    Auf lange Sicht erleben wir nicht Freud oder Leid, in der Regel ist beides gleichzeitig da. Wenn wir uns von Ereignissen belastet fühlen, nehmen wir meistens erst in der Rückschau wahr, was auch gut daran war oder zu welchen positiven Auswirkungen das Ganze letztendlich auch geführt hat.

    Rufen Sie sich Beispiele in Erinnerung, wie sich Dinge positiv entwickelt haben, die Sie zunächst nur als Bürde oder Unglück betrachtet haben.

    Machen Sie sich klar, dass jeder Mensch etwas mit sich trägt, das nicht optimal oder wunschgemäß ist. Gerade, indem Sie mit Dingen zurechtkommen lernen, die Ihnen zuwiderlaufen, setzen Sie einen persönlichen Reifungsprozess in Gang.

    Gewöhnen Sie sich an, jeden Tag oder in jeder Situation wenigstens eine Kleinigkeit zu entdecken, für die Sie dankbar sein können. Sie werden merken, dass auch in schwierigen Zeiten ein beachtliches Maß an Anlässen für Freude und Dankbarkeit zusammenkommt.

Akzeptanz – Realitäten des Lebens annehmen
    Episode: Die Dinge zu nehmen wissen
    Maja ist in Fahrt und ergeht sich in Schimpftiraden. Zum wiederholten Mal lässt sie sich in einer Feierabendrunde mit Freunden darüber aus, dass ihre neue Leitung keine Ahnung von der Materie hat und sich völlig danebenbenimmt.
    Das direkte und schnörkellose Auftreten ihrer neuen Chefin findet Maja nämlich indiskutabel. In ihrer Firma, einem Dienstleistungsunternehmen für Personalwirtschaft, ist sie es gewohnt, aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung viele Entscheidungen selbstständig treffen zu können. Mit ihrem früheren Vorgesetzten hat sie unklare Fälle einvernehmlich entschieden, wobei er sich in der Regel auf ihre Sachkompetenz verlassen hat.
    Doch seit die Firma fusioniert hat, weht ein anderer Wind. Maja erhält klare Vorgaben, nach denen sie zu arbeiten hat. Vorgänge, die sie früher selbstverständlich entschieden hat, muss sie nun vorlegen und absegnen lassen. Ihre Einwände werden zwar meistens gehört, doch fallen die Entscheidungen häufig anders aus. Es fällt Maja sehr schwer, sich nach Jahren großer Selbstständigkeit darauf einzustellen. Manche Entscheidungen hält sie für sachlich fragwürdig oder gar falsch.
    Der Weg zum nächsten Vorgesetzten ist ihr versperrt. In der alten Firmenstruktur war es üblich, dass jeder mit jedem reden konnte, wenn es etwas zu klären gab. Die neue Führung legt Wert darauf, dass sich alle an eine strukturierte Hierarchie halten. Maja fühlt sich ausgebremst und nicht wertgeschätzt. Ihre Versuche, die alte Entscheidungsfreiheit wiederzubekommen, laufen ins Leere. Ihr Widerstand gegen die Arbeitsweise als auch die Art ihrer Chefin richtet sich am Ende sogar gegen ihre eigene Arbeit.
    Kommentar
    Die Situation, mit der Maja durch die Umstrukturierung konfrontiert wird, ist in mehrfacher Hinsicht neu für sie:
Der ihr so vertraute Betrieb verändert sich.
Gewohnte Umgangsregeln gelten nicht mehr.
Entscheidungsspielräume werden beschnitten.
Die neue Vorgesetzte liegt ihr nicht.
    Das bedeutet insgesamt einen großen Verlust an Sicherheit und Vertrautheit.

    Maja hat die Entscheidungskompetenzen, die ihr alter Chef ihr zugestanden hat, im Lauf der Zeit für ihr verbrieftes Recht genommen. Umso schwerer fällt es ihr, sich davon wieder zu lösen. Ihre neue Vorgesetzte hat das Recht und auch die Pflicht, eigene Entscheidungen zu treffen und zu verantworten, auch wenn sie ihrer Mitarbeiterin nicht passen. Dass sie die Veränderungen mit mehr Feinfühligkeit kommunizieren könnte, steht auf einem anderen Blatt.
    Wenn es Maja gelingt, zu unterscheiden zwischen strukturellen Gegebenheiten und persönlichen Animositäten, ist sie einen entscheidenden Schritt weiter. Denn dann wird ihr klar, welche Akzeptanz-Aspekte sie zu entwickeln hat:
Äußere Rahmenbedingungen, auf die sie keinen Einfluss hat, als gegeben zu betrachten und mit Haltung anzunehmen und
nicht das Verhalten und Auftreten anderer Menschen
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