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Mit Liebe gestrickt

Mit Liebe gestrickt

Titel: Mit Liebe gestrickt
Autoren: Gil McNeil
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schrecklich.«
    »Sprich es laut aus, dann geht er weg.«
    »Ich habe dich gesucht, in einer Art Wald, und ich konnte dich nicht finden, und Archie war ganz blöde und hat geschrien.«
    Also keine Änderung an dieser Front.
    »Und dann war da ein Wolf.«
    »Du liebe Güte.«
    »Ja, aber es war Trevor, und das war in Ordnung. Aber ich hatte immer noch Angst.«
    »Egal - er kommt jetzt bestimmt nicht wieder.«
    »Darf ich hier bleiben?«
    »Ja, wenn du ganz leise bist.«
    »Mum.«
    »Ja?«
    »Ich glaube, der Eisladen wird ganz toll.«
    »Gut.«
    »Mum.«
    »Jack. Schlaf jetzt.«
    »Es ist hier viel besser als in London, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Weil wir hier all unsere Freunde haben.«
    »Ja.«
    »Und jetzt kriegen wir auch noch einen Eisladen.«
    »Ja, aber jetzt schlaf, sonst musst du wieder in dein Bett gehen. Denk an deine ganzen Lieblingseissorten und entspann dich. Dann schläfst du ganz schnell ein.«
    Tatsächlich sollte ich das auch mal probieren.
    Kaffee und Haselnuss. Richtiges Himbeereis mit echter Vanille. Orangensorbet. Und dieses Honigeis mit kleinen knusprigen Stückchen drin. Vielleicht schaffe ich es ja doch. Vielleicht
wachsen die Jungs auf als Broadgates Antwort auf Ben & Jerry’s und transformieren die Familieneisdiele in ein globales Unternehmen. Was war das noch für ein Eis, das ich in Venedig hatte? Pistazie - das war köstlich, und das Pfirsicheis mit kleinen Baiserstückchen drin.
    Das setze ich mit auf meine Liste.

    Es ist Mittwochabend, und ich stricke an einer Babyjacke aus weicher Aranwolle mit Kapuze, während die Jungs fernsehen. Ich bin noch dabei, genügend Energie zu sammeln, um sie ins Bad zu stecken, als Mum anruft.
    »Ich wollte mich nur erkundigen, ob du deine Meinung wegen Weihnachten geändert hast.«
    »Nein, Mum, tut mir leid, schon gar nicht jetzt mit dem Laden.«
    »Das Beste, was dir passieren konnte, wenn du mich fragst - dass er abbrennt und du neu anfangen kannst, einen anständigen Job, etwas Passenderes.«
    »Mum, diese Unterhaltung hatten wir schon.«
    »Ich verstehe nicht, wie du so egoistisch sein kannst, Josephine, wirklich nicht.«
    »Ich muss Schluss machen, Mum. Ich rufe dich später an.«

    »Mum?«
    »Ja, Archie?«
    »Kriegen wir jetzt Käsetoast? Du hast es versprochen.«
    »Ja, und dann wird gebadet.«
    »Und, Mum, du weißt, dass ich eine Aubergine bin in dem Theaterstück. Aber nicht morgen, morgen ist nur doofes Singen.«

    Himmelherrgott, das morgige Schulherbstfest hatte ich ganz vergessen, und ich soll doch für den Stand des Elternbeirats nach der Aufführung Törtchen mitbringen. Verdammt. Ich glaube, ich habe genug Mehl und Eier im Haus. Ich werde sie backen, während Mummys kleine Helfer schlafen. Mist.
    »Mum?«
    »Ja, ich höre dir zu, Archie.«
    »Also, ich bin doch keine Aubergine, weil ich sie zerbrochen habe. Ich bin eine Wurzel.«
    »Okay.«

    Das Telefon klingelt kurz nach ein Uhr morgens. Teufel noch eins, wenn es sich hier um einen weiteren Feuer- oder Flutalarm handelt, verlange ich meine Scheißsteuergelder zurück. Und wenn Mum mal wieder wegen Weihnachten anruft, lege ich einfach auf.
    »Ich habe Harry verlassen.«
    »Ellen, wo bist du?«
    »Draußen.«
    »Was?«
    »Wach auf, Darling - ich stehe draußen, und du musst mich reinlassen. Das ist meine Stunde der Not.«
    Ellen hat immer mitten in der Nacht angerufen, als wir noch in London lebten und sie sich gerade mit ihrer aktuellen Beziehung gestritten hatte. Gewöhnlich ging Nick ans Telefon und gab es mir weiter, ohne richtig wach zu werden. Aber das hier ist etwas anderes. Himmel, was kann nur passiert sein? Ich hoffe, Harry hat keine Affäre. Oder sie vielleicht? Nein, das wüsste ich.
    Sie friert und zittert leicht.
    »Tee oder heiße Schokolade? Ich glaube, ich habe noch etwas Kakao.«

    »Tee bitte.«
    »Was ist passiert?«
    »Nichts.«
    »Okay.«
    »Ich langweile mich, das ist alles. Ich weiß, das sollte ich nicht, aber ich tue es. Ich wollte die ganz große Hochzeit, auch wenn ich so getan habe, als wäre es anders, aber ich wollte sie, und jetzt langweile ich mich. Alles ist schrecklich langweilig. Er ist nicht der Richtige für mich - ist ständig unterwegs mit seinen blöden Kumpels. Es ist so, als hätte sich nichts geändert.«
    Da ist noch etwas, das weiß ich genau. Aber sie wird es mir schon erzählen, wenn sie so weit ist.
    »So schlimm kann es doch nicht sein.«
    »Doch. Weiß der Henker, warum ich ihn geheiratet habe; ich bin ein hoffnungsloser Fall. Was habe
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