Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mit Liebe gestrickt

Mit Liebe gestrickt

Titel: Mit Liebe gestrickt
Autoren: Gil McNeil
Vom Netzwerk:
verschaffen.«
    »Ich habe nie behauptet, alle Antworten zu kennen.«
    »Aber du kannst mir helfen, einen Pulli zu stricken, während ich versuche, es allein herauszufinden?«
    »Etwas in der Art.«
    »Immerhin ein Anfang.«
    »Ein verdammt guter Anfang.«

    »Reich mir mal die Törtchen rüber.«
    »Sie sind für das Herbstfest.«
    »Wie bitte?«
    »In der Schule, morgen. Komm mit, wenn du magst. Genau genommen, komm bitte mit - es würde Annabel Morgen richtig sauer machen, wenn ich mit Englands beliebtester Nachrichtenmoderatorin aufkreuze.«
    »Klar. Außerdem drücke ich mich dann bestimmt immer noch vor der Entscheidung.«
    »Weiß Harry, wo du bist?«
    »Nein.«
    »Ruf ihn an.«
    »Nein.«
    »Ellen, rufe ihn an. Er wird sich Sorgen machen. Sonst ruf ich ihn an.«
    »Meine Güte, du kannst einen ja ganz schön herumkommandieren.«
    »Ruf Harry an, und ich setze den Kessel auf.«

    Ich liege im Bett und lausche dem Geräusch der Wellen; es ist stürmisch heute Nacht, und mein Rücken pocht. Nichts Ernstes, nur ein unangenehmes, nagendes Pochen. Meine Güte, ich freue mich wirklich auf die Zeiten, wo ich mal wieder zwei Panadol schlucken kann, ohne mir Sorgen machen zu müssen, dass das Baby wegen einer drogensüchtigen Mutter sechs Beine kriegt. Tatsächlich wäre schon eine halbe Aspirin klasse. Die Hebamme in der Klinik fand diese Woche meinen Blutdruck ein bisschen zu hoch, also muss ich versuchen, mich zu entspannen. Obwohl das leichter gesagt als getan ist. Na gut. Zurück zum Erfinden neuer Eissorten. Bisher halte ich Brotpuddingeis für gar nicht so schlecht, und große Hoffnungen setze ich auf Schokolade und Walnuss.

    »Mum.«
    Herrjemine.
    »Ja, Archie.«
    »Ich habe ganz dollen Hunger.«
    »Nein, hast du nicht.«
    »Und ich brauche was zu trinken.«
    »Archie, bitte, es ist Schlafenszeit. Geh zurück ins Bett, und sei still - Tante Ellen ist heute Nacht hier.«
    »Okay, aber das ist nicht fair, Mum. Ich habe wirklich Hunger.«
    »Hör auf, einen solchen Aufstand zu machen, Archie.«
    »Schläft Archie in deinem Bett, Mum?«
    Na toll. Ein volles Haus.
    »Nein, tut er nicht, und du auch nicht.«
    »Ich könnte wieder meinen Traum haben.«
    »Nein, hast du nicht. Jetzt hört mal, alle beide, marsch zurück ins Bett, und seid leise. So leise wie Mäuschen, und kein Quieken, Archie. Versprochen?«
    Er schnaubt.

    Gran und Reg gehen gerade mit den Jungs spazieren, während ich Samstagmorgen im Laden bin, als Mum anruft.
    »Ich muss mit dir über Weihnachten reden.«
    Du liebe Güte.
    »Können wir das auf später verschieben, Mum? Ich bin ziemlich beschäftigt.«
    »Ich glaube, es wäre sehr viel besser, wenn ihr über Weihnachten hierherkommt, Darling, wirklich.«
    In einen heruntergekommenen Palazzo ohne anständige Heizung
oder heißes Wasser, den sie nur bewohnen dürfen, weil der Mailänder Banker, dem er gehört, sie als unbezahlte Hausverwalter ausnutzt. Die perfekte Unterbringung mit einem Neugeborenen.
    »Ja, aber …«
    »Wir hatten so viel Spaß letztes Jahr; es war schön, euch alle hier zu haben. Du kannst Vincent anrufen und es ihm sagen, und viele meiner Freunde möchten das Baby sehen. Ich dachte, ich gebe vielleicht einige kleine Empfänge.«
    Mit anderen Worten, das Baby soll herumgereicht werden wie ein Paket, während ich als Kellnerin fungiere.
    Das kommt überhaupt nicht in Frage.
    »Nein, danke, Mum. Ich denke, wir werden …«
    »Tut mir leid, Darling, ich kann dich nicht verstehen - die Verbindung ist schrecklich. Lass mich wissen, mit welchem Flug ihr kommt, und dein Vater holt euch ab. Oder soll ich einen Flug für euch buchen?«
    »Ich glaube wirklich, dass wir dieses Jahr ein ganz familiäres Weihnachten vorziehen. Du und Dad seid natürlich herzlich eingeladen.«
    »Ehrlich, Josephine, wie egoistisch; ich verlange doch wirklich nicht viel, und es würde mir viel bedeuten. Ich habe einigen Leuten schon erzählt, dass ihr kommt. Warum kannst du nicht einmal in deinem Leben ein bisschen hilfreich sein?«
    Aha. Das langt. Zeit, mal richtig zu bluffen.
    »Vielleicht hast du recht, Mum. Gran braucht mal eine Pause, und ich muss ja nichts weiter tun, als zu kommen, und den Rest übernimmst du. Du kümmerst dich um die Jungs und bereitest alle Mahlzeiten und hilfst mir nachts beim Baby mit der Flasche und beim Windelnwechseln, während ich mich etwas ausruhe und ein Nickerchen mache - das wäre toll. Wenn du wirklich
meinst? Ich bin sicher, ich könnte es schaffen, zu einem oder auch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher