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Mit jedem glühenden Blick

Mit jedem glühenden Blick

Titel: Mit jedem glühenden Blick
Autoren: Annette Broadrick
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die Tränen, die sich in ihren Augen sammelten, als sie sich abwandte. Wie sollte er nur mit dieser Situation umgehen? Sie hatte nur ein bisschen üben wollen, das war alles. Vielleicht fühlte sie sich bei ihm sicher, aber das war leider ein Irrtum. Sie war alles andere als sicher, wenn sie ihn dermaßen erregen konnte.
    Er legte ihr eine Hand auf die Schulter, doch Ashley drehte sich nicht zu ihm um.
    "Es tut mir Leid, Kleines, es ist nur …"
    "Du brauchst nichts zu erklären, Jake. Du hast dich klar ausgedrückt." Ashley machte sich los und ging davon.
    Jake schlenderte unbeholfen zurück zu seinen Brüdern. Es war offensichtlich, dass sie alles mitbekommen hatten, was seine Laune nicht gerade besserte. Die vier standen einen Moment lang schweigend da, während Jake sich bemühte, seine Erregung wieder in den Griff zu bekommen.
    "Warum bist du so schockiert, Jake?" fragte Jared schließlich. "Du weißt, was sie für dich empfindet. Du warst schon immer ihr Idol. Du hättest wissen müssen, dass das irgendwann passiert."
    "Quatsch. Sie hat früher vielleicht für mich geschwärmt, aber …"
    "Kein Aber!" unterbrach John ihn. "Du hättest sie nicht behandeln dürfen, als hätte sie eine ansteckende Krankheit oder so etwas."
    Jake rieb sich die Stirn. "Okay, okay. Vielleicht hast du Recht. Ich hätte diplomatischer sein sollen, aber sie hat mich so überrumpelt, dass ich …" Er seufzte resigniert. "Ich muss mich wohl entschuldigen."
    Jake machte sich auf die Suche nach Ashley und überlegte, welche Erklärung er ihr für sein Verhalten geben konnte, ohne ein unschuldiges Mädchen zu schockieren. Er schaute sich auf der überfüllten Tanzfläche um, ohne sie zu entdecken. Er traf seine Mutter und fragte, ob sie Ashley gesehen hätte.
    "Sie scheint heute Abend überall zu sein", meinte Gail. "Vielleicht ist sie ins Haus gegangen."
    Drinnen war es genauso voll wie draußen, was die Suche erschwerte. Wegen der Größe des Hauses dauerte es eine Weile, bis Jake feststellte, dass Ashley auch nicht im Haus war.
    Sie blieb spurlos verschwunden.

1. Kapitel
     
    Neun Jahre später
     
    "Ich bin dabei und erhöhe um fünfundzwanzig", meinte Jake zu Tom McCain, dem Leiter der größten Bank in der Stadt. Er musterte abwartend die anderen – die Rancher Kent und Lew sowie Curtis, den ortsansässigen Anwalt. Sie hatten sich im Hinterzimmer der "Mustang Bar", die am Rande von New Eden lag, zu ihrem wöchentlichen Pokerspiel versammelt.
    Jake saß mit dem Rücken zur Wand, den Stetson tief über die Augen gezogen, und beobachtete seine Mitspieler genau. Da sie schon seit Jahren zusammen spielten, kannte er die Anzeichen, wenn einer von ihnen bluffte. Nur Tom verriet durch nichts, was für ein Blatt er in der Hand hatte.
    Die anderen warfen ihre Karten zusammen, und Tom war wieder an der Reihe.
    "Ich halte deine fünfundzwanzig und erhöhe um fünfzig."
    Auf dem Tisch lag ein Haufen Geld, und die drei anderen Mitspieler schauten interessiert zu Jake.
    "Ich halte deine fünfzig und will sehen", sagte er.
    Tom betrachtete seine Karten, doch bevor er antworten konnte, öffnete sich die Tür und der Lärm aus der Kneipe drang zu ihnen herein.
    Weder Jake noch Tom registrierten die Unterbrechung. Jake hielt seinen Blick auf Tom gerichtet und fragte sich, ob dessen Karten gut genug waren, um ihn zu schlagen. Seine Konzentration wurde jedoch jäh unterbrochen, als sein Cousin Jordan ihn am Arm berührte.
    "Tut mir Leid, dich zu stören, Jake", sagte Jordan, "aber du wirst umgehend auf der Ranch gebraucht."
    Ohne sich umzudrehen schüttelte Jake den Kopf. "Nicht jetzt, Jordan. Was auch immer es ist, du wirst damit fertig."
    "Ich wünschte, dem wäre so, geht aber nicht. Du musst mitkommen. Jetzt gleich."
    Tom lächelte Jake an. "Geh nur, Crenshaw. Ich werde den Pott bewachen." Die anderen drei lachten.
    "Darauf könnte ich wetten. Wenn du noch dabei bist, zahle und lass sehen, was du hast."
    Tom machte seinen Einsatz und legte die Karten auf den Tisch – drei Buben und ein Zehnerpärchen, ein Fullhouse. "Ich hoffe, das wird dir eine Lehre sein, Crenshaw", meinte er und griff nach dem Geld.
    "Ja, Tom, es lehrt mich, dass ich um hundert hätte erhöhen sollen", entgegnete Jake und drehte seine Karten um. Er hatte einen Flush. Während er aufstand, sammelte er das Geld ein. "Tut mir Leid, jetzt aufhören zu müssen, aber wie ihr seht, werde ich anderswo gebraucht."
    Die anderen beschwerten sich, weil er nach seinem Gewinn sofort gehen
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