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Mit Haut und Haar (German Edition)

Mit Haut und Haar (German Edition)

Titel: Mit Haut und Haar (German Edition)
Autoren: Sofia Hartmann
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werden.«
    Patrizia lief nach drüben und sah Clarissa auf der Trage liegen. Sie wirkte schwach, über ihren Wangen hatten sich Flecken von getrocknetem Blut gebildet, aber sie lächelte zaghaft.
    »Wie geht es Daniel?« fragte sie matt.
    Patrizia setzte sich neben sie.
    »Er wird es überleben«, sagte sie. »Mach dir keine Sorgen. Er ist dehydriert und hat auch sonst ein paar Schrammen abbekommen, aber er wird es schaffen.« Clarissa liefen Tränen über das Gesicht.
    »Danke Patrizia. Was für ein Glück, dass du so ein Trotzkopf bist und mich begleitet hast, sonst wäre Daniel wohl gestorben und ich auch. Wer ist diese Irre überhaupt?«
    Patrizia zuckte mit den Schultern.
    »Ich hab keine Ahnung, das wird sich noch rausstellen. Ich habe sie angeschossen, sie wird auch ins Krankenhaus gebracht werden, aber ich nehme an, unter Polizeigewahrsam.«
    Clarissa nickte.
    »Endlich werden wir erfahren wer es ist.«
    »Du hast sie nicht gesehen?« »Nein, sie hat mir von hinten auf den Kopf geschlagen, ich konnte nicht erkennen wer es ist.«
    »Es wird sich klären.«
    »Du hast sie angeschossen?«
    Patrizia nickte.
    »Du hast eine Waffe?«
    »Ja.«
    »Mein Gott.«
    »Genug jetzt«, sagte der Sanitäter. »Wir werden Frau Ostermann jetzt ins Krankenhaus fahren, wenn Sie möchten, können Sie hinterher fahren und dort warten bis sie ärztlich versorgt ist. Ich nehme an, dass Sie eine Freundin sind?« »Ja«, sagte Patrizia.
    Hinter ihrem Rücken ertönte plötzlich ein Räuspern. Sie fuhr herum.
    »Guten Tag, ich nehme an, Sie sind Frau Schweiger?«
    Patrizia musterte den Beamten, der den Raum betreten hatte und nickte. »Meierhofer mein Name«, sagte er, und gab ihr die Hand.
    »Ins Krankenhaus können Sie später fahren, ich fürchte ich muss Sie erst mal befragen. Fühlen Sie sich dazu in der Lage? Sie haben keine Verletzungen, wenn ich das richtig sehe?«
    »Nein«, sagte Patrizia. »Natürlich stehe ich Ihnen zur Verfügung.«

-41-

    Zwei Stunden später steuerte Patrizia endlich ihren Wagen in Richtung Krankenhaus. Sie kannte sich in Köln nicht aus und war dankbar für die Erfindung der Navigationssysteme. Sie hatte Meierhofer und seinen Kollegen zwei Stunden lang Rede und Antwort gestanden und natürlich war man ihr dankbar, dass sie so beherzt eingegriffen hatte. Aber letztlich besaß sie keinen Waffenschein und die Waffe, die sie seit vielen Jahren zu ihrem Schutz besaß und noch nie benutzt hatte – außer zum Üben mit ihrem Bekannten in dessen Scheune – stammte natürlich aus Quellen die ihr nicht bekannt waren. Dafür würde sie nun die Folgen zu tragen haben, aber Meierhofer hatte angedeutet, dass es gut möglich sein könnte, dass man sie mit einer Geldstrafe davonkommen lassen würde.
    Es war ihr letztlich auch egal, auch wenn deswegen jetzt noch eine Menge Ärger auf sie zukommen würde, ohne diese Waffe hätte sie ziemlich hilflos dagestanden, denn wenn diese Wahnsinnige es geschafft hatte, Daniel zu überwältigen und Clarissa so heftig niederzuschlagen, konnte man schon davon ausgehen, dass sie ihr körperlich überlegen war.
    Sie sah zuerst nach Clarissa, die zwar noch recht lädiert wirkte, ihr aber aus ihrem Bett heraus fast schon fröhlich entgegen lächelte, als sie das Zimmer betrat.
    »Sorry«, sagte Patrizia. »Ich hätte dir gerne ein paar Blumen mitgebracht, aber ich saß bis eben auf dem Revier fest.«
    Clarissa nickte.
    »Weißt du schon wie es Daniel geht?«
    »Ja«, sagte Clarissa. »Der Arzt war bei mir, Daniel liegt nur zwei Zimmer weiter. Er schläft, aber sein Zustand ist stabil. Er bekommt Infusionen.«
    Sie seufzte. »Und sie müssen ihn wohl regelmäßig umlagern. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist er wund gelegen und hat sogar offene Wunden am Rücken, an den Armen, an den Beinen.«
    Clarissa stiegen die Tränen in die Augen.
    Patrizia setzte sich auf den Rand des Bettes. Sie griff nach Clarissas Hand und hielt sie fest.
    »Du weinst ja«, sagte Clarissa fassungslos.
    »Ach«, sagte Patrizia, und wischte die Tränen weg, die ihr tatsächlich über das Gesicht gelaufen waren. »Clarissa, diese Frau ... weiß man inzwischen wer sie ist?«
    Clarissa nickte. »Daniels Sekretärin.«
    »Was?«
    Clarissa seufzte.
    »Diese Frau erschien mir von Anfang an so merkwürdig. Aber dass sie derart wahnsinnig ist, hätte ich nicht gedacht.«
    »Daniels Sekretärin?« wiederholte Patrizia fassungslos. »Das glaub ich jetzt aber nicht.«
    »Doch, kannst du ruhig. Ich kenne die
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