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Mit dir, fuer immer

Mit dir, fuer immer

Titel: Mit dir, fuer immer
Autoren: Cait London
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unter den Arm geklemmt hatte, während sie nach irgendetwas in ihrer Tasche kramte, nicht zu zerdrücken. Eine rundliche alte Dame schob ihm nun ein rosa Satinkissen unter den freien Arm. Rio atmete ein paar Mal tief durch, um nicht die Ruhe zu verlieren.
    „Haben Sie meine Briefe erhalten?" fragte er Paloma, damit sie, was den Laden betraf, endlich Stellung bezog. Soviel er wusste, lebte sie aus dem Koffer. Sie war nach ihrer Kindheit nie wie der in Jasmine gewesen und hatte Boone, dem Mann, der sie ge liebt hatte, noch nicht einmal die letzte Ehre erwiesen. Alles deutete darauf hin, dass sie weder für das Land noch für Traditionen etwas übrig hatte.
    „Die Briefe kamen nicht zu Ihnen zurück, nicht wahr?" ent gegnete sie schroff und schob ihn mit der Schulter zur Seite. „Das heißt vermutlich, dass ich sie erhalten habe."
    Rio hatte kaum geschlafen und hielt sich nur mit Kaffee und eisernem Willen wach. In diesem Zustand reizte es ihn gewaltig, von Paloma Forbes herumgeschubst zu werden. Er trat einen Schritt zurück, damit eine der Seniorinnen in den Bus steigen konnte. Und er lächelte flüchtig, als die alte Dame ihm eine Kusshand zuwarf.
    Dann wandte er sich wieder an Paloma. „Ich wollte mich nur vergewissern ..."
    „Ich habe Ihre Briefe erhalten, aber ich habe jetzt keine Zeit."
    „Es geht bei dem Laden um eine historische Sehenswürdigkeit, die unbedingt erhalten ..."
    „Aber natürlich, und für Sie springt bestimmt ein schöner Gewinn dabei heraus. Gehen Sie mir aus dem Weg." Paloma schlug einen viel freundlicheren Ton an, als sie einer Lady zulächelte, die eine Dolly-Parton-Perücke trug. „Hi, Vandora! Freut mich, dass Sie dieses Jahr wieder mitfahren."
    Vandora musterte Rio aufmerksam, und ihre braunen Augen funkelten. „Gehört der tolle Kerl Ihnen, Paloma?"
    „Er ist nicht mein Typ."
    Die glatte Absage reizte Rio noch mehr. Dabei wollte er dieser superschlanken hochgewachsenen Frau von einsachtzig, die ihn soeben erneut mit der Schulter angerempelt hatte, gar nicht ge fallen.
    Abschätzig fügte sie hinzu: „Ich lasse mich zu nichts drängen. Und ich mache mir nichts aus Frauenhelden."
    Auf diese Herausforderung ging Rio nicht ein. Ihn interessierte nur das Geschäftliche. „Sie haben vor über anderthalb Jahren Boones Hälfte des Ladens geerbt. Seitdem versuche ich, mich mit Ihnen in Verbindung zu setzen."
    „Ich melde mich später bei Ihnen. Und jetzt gehen Sie mir aus dem Weg."
    „Wenn ich dazu bereit bin", erwiderte Rio entschieden. Er mochte es nicht, wenn man ihn herumkommandierte. Beim Militär hatte er mehr als genug befolgen müssen. „Es ist doch nur vernünftig zu verkaufen. Sie verstehen nichts vom Geschäft."
    Paloma blitzte ihn mit ihren blauen Augen zornig an. Gut, dachte er, es geht los. Endlich hatte er sie aus der Reserve gelockt.
    Eine rundliche alte Dame zog das rosa Satinkissen unter seinem Arm hervor und tätschelte ihm die Wange. „Vielen Dank, mein Bester. Sie sehen hinreißend aus. Hoffentlich fahren Sie mit. Sie könnten mein Glücksbringer sein. Ich liebe große, dunkelhaarige und gefährliche Cowboys. Je wilder sie aussehen, desto mehr bringen sie mich auf Touren."
    Paloma hob eine schwere Reisetasche in den Laderaum. Offenbar hatte sie nicht die Absicht, Rio weiter ihre Aufmerksamkeit zu schenken.
    Er betrachtete die Frau genauer, die Boones Hälfte von Jasmines historischem Futtermittelladen geerbt hatte. Kein einziges Mal hatte Paloma Forbes sich die Mühe gemacht, sich diese Sehenswürdigkeit auch nur anzuschauen.
    Ihre verspiegelte Sonnenbrille, die auf ihrem Kopf saß, rutschte herunter, als sie nun zu ihm hochblickte, und verbarg ihre durchdringenden blauen Augen. Überlegte sie, wie sie notfalls mit einem Mann seiner Größe, die ihre noch übertraf, fertig wurde? Das sanfte Licht der Morgendämmerung fiel auf ihre ausgeprägten Wangenknochen. Unwillig warf sie das Zopfende ihres seidigen schwarzen Haars zurück, das vor ihr energisches Kinn gefallen war.
    Die erstaunlich vollen Lippen hatte sie fest zusammengepresst, was zwei Grübchen in den Wangen verursachte. Hätte Rio in Paloma eine Frau und keinen Widersacher gesehen, hätte ihm der Gegensatz von Härte und Sanftheit in ihren Zügen gefallen - auch die leicht schräg stehenden Augen.
    Paloma verlor keine Zeit und trat auf die erste Stufe des Bus ses, der voller Frauen war, die sich auf ihre Bingo-Tour in den Nachbarstaat freuten. Sie schob die Sonnenbrille wieder hoch.
    „Wir fahren hin,
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