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Mit dir an meiner Seite

Mit dir an meiner Seite

Titel: Mit dir an meiner Seite
Autoren: Nicholas Sparks
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froh, dass wir endlich hier sind. Mom und Ronnie haben sich die ganze Zeit gestritten.« »Haben sie dich genervt?«
    »Na ja - ist schon okay. Ich habe einfach nicht hingehört. Aber manchmal habe ich sie ein bisschen geärgert.« »Aha.«
    Jonah schob seine Brille hoch. »Warum hat uns Mom eigentlich nicht erlaubt, dass wir fliegen?« »Hast du sie gefragt?« »Nein.«
    »Vielleicht hättest du das tun sollen.« »Ach, so wichtig ist es auch nicht. Ich wollt's nur wissen.«
    Steve grinste. Er hatte vergessen, wie gern und viel sein Sohn plapperte.
    »Hey - wohnst du in dem Haus da?« »Ja.«
    »Das ist ja supercool.«
    Meinte Jonah das ernst? Sein Haus war alles andere als supercool. Vermutlich war der Bungalow das älteste Gebäude in ganz Wrightsville Beach, eingequetscht zwischen zwei Villen, die in den letzten zehn Jahren gebaut worden waren und seine Bleibe noch mickriger erscheinen ließen. Der Verputz blätterte ab, es fehlten mehrere Dachziegel, und die Veranda moderte vor sich hin - es würde ihn nicht wundern, wenn der nächste Sturm sie wegwehte, was seine Nachbarn garantiert nicht besonders lustig fänden. Seit er eingezogen war, hatte niemand hier in der Gegend auch nur ein Wort mit ihm gewechselt. »Findest du?«
    »Hallo? Das Haus ist doch direkt am Strand. Was Besseres gibt's gar nicht.« Jonah deutete auf das Meer. »Kann ich mich mal umsehen?«
    »Ja, klar. Aber bleib bitte in der Nähe des Hauses. Geh nicht weiter weg.«
    »Okay.«
    Steve blickte ihm einen Moment lang nach, dann drehte er sich um und sah Kim. Ronnie war inzwischen auch ausgestiegen, stand aber noch neben dem Auto.
    »Hallo, Kim«, sagte Steve.
    »Guten Tag, Steve.« Sie umarmte ihn kurz zur Begrüßung. »Ist alles in Ordnung? Du bist schmal geworden.« »Es geht mir gut.«
    So ganz allmählich machte sich auch Ronnie auf den Weg. Steve war verblüfft, wie sehr sie sich verändert hatte seit dem letzten Foto, das Kim ihm gemault hatte. Verschwunden war das sorglose, sportliche Mädchen. Jetzt war sie eine junge Frau mit einer violetten Strähne in den langen braunen Haaren, mit lackierten Fingernägeln und dunklen Kleidern. Es war nicht zu übersehen, dass sie rebellierte, aber trotzdem ähnelte sie ganz stark ihrer Mutter. Gut so, dachte Steve. Kim war so hübsch wie eh und je.
    Er räusperte sich, bevor er Ronnie begrüßte. »Hallo, Schätzchen. Schön, dich zu sehen.«
    Als seine Tochter nichts erwiderte, warf Kim ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. »Sei nicht so unhöflich. Dein Vater redet mit dir. Sag etwas.«
    Ronnie verschränkte die Arme vor der Brust. »Gut, meinetwegen. Wie wär's damit: Ich habe null Lust, für dich Klavier zu spielen.«
    »Ronnie!«
    An Kims Tonfall hörte Steve, dass sie mit ihrer Geduld am Ende war.
    »Was denn?« Trotzig warf Ronnie den Kopf zurück. »Ich wollte das nur gleich am Anfang klarstellen.«
    Ehe Kim etwas sagen konnte, griff Steve ein. Er wollte auf jeden Fall vermeiden, dass die beiden sich stritten. »Ist schon okay, Kim«, murmelte er.
    »Ja, Mom - das ist okay!«, rief Ronnie patzig. »Mir sind unterwegs die Füße eingeschlafen - ich gehe mal ein Stück spazieren«, verkündete sie und stapfte los.
    Steve wusste, dass seine Exfrau sie am liebsten zurückgeholt hätte. Aber sie schwieg.
    »Ganz schön lange Fahrt, was?«, sagte er, um die Atmosphäre etwas zu lockern.
    »Du kannst dir nicht vorstellen, wie lang.«
    Er grinste, und für einen kurzen Moment stellte er sich vor, sie wären noch verheiratet. Sie würden dann beide am selben Strang ziehen und würden einander immer noch verliebt in die Augen sehen.
    Nur sah die Wirklichkeit leider anders aus.
     
    Nachdem Steve das Gepäck aus dem Wagen geholt hatte, ging er in die Küche, klopfte die Eiswürfel aus dem altmodischen Eiswürfelbehälter und warf sie in zwei nicht zusammenpassende Gläser, die er bei seinem Einzug hier im Küchenschrank vorgefunden hatte.
    Kim trat hinter ihm in die Küche. Ohne sich umzudrehen, goss er Eistee aus der Karaffe und reichte Kim ein Glas. Draußen am Strand jagte Jonah die Wellen oder wurde von ihnen gejagt, immer abwechselnd, während über ihm kreischend die Möwen kreisten.
    »Sieht aus, als würde es Jonah hier gefallen«, sagte Steve.
    Kim trat ans Fenster. »Er hat sich schon seit Wochen auf den Besuch gefreut.« Sie zögerte einen Moment, bevor sie hinzufügte: »Du fehlst ihm.«
    »Er fehlt mir auch.«
    »Ich weiß.« Kim trank einen Schluck von ihrem Eistee, dann schaute sie sich in
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