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Mit den Augen der Fremden

Mit den Augen der Fremden

Titel: Mit den Augen der Fremden
Autoren: Gordon R. Dickson
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untermauert und dargelegt, daß zwar der allgemeine Stand der Technik sich laufend verbessert, der Fundus an neuem Wissen aber, aus dem dieser technische Fortschritt allein gespeist werden kann, immer weiter zurückgegangen ist.“
    Er hielt inne und schlug das zweite Blatt auf.
    „Die Empfehlung dieser Stiftung“, las er weiter, „war von Anfang an die, daß die Regierungen dieser Welt dieser Situation entgegenwirken, indem sie umfangreiche Geldmittel und eine geeignete Organisation zur Verfügung stellen, die in ihren Möglichkeiten und den Gehältern, die sie zu zahlen imstande ist, mit der privaten Wirtschaft konkurrenzfähig ist. Nur so können wir uns der Mitarbeit erstklassiger Forscher versichern. In den vergangenen dreiundzwanzig Jahren hat die Stiftung diese Ansicht mit nicht weniger als sechs umfangreichen Berichten unterstützt, welche die sich stetig verschlechternde Situation in vollem Umfang dokumentierten und die Maßnahmen in Vorschlag brachten, die zur Abhilfe erforderlich sind. Dennoch …“
    Thornybright unterbrach sich und griff unter den Tisch nach einem Glas Wasser. Er nippte daran, stellte es wieder hin, räusperte sich und las weiter.
    „Trotzdem und trotz der Tatsache, daß in allen Regierungen der wichtigeren Staaten der Welt hierfür ein erhebliches Maß an Unterstützung zutage trat, sind weder die Mittel noch die Organisation zur Verfügung gestellt worden.“
    Dystra gab ein bedrohliches Knurren von sich. Thornybright sah ihn an und fuhr dann fort: „Mit der praktischen Anwendung der Hyperraumtheorie und des darauf aufbauenden Hyperantriebs und der Erforschung von Sternsystemen in einem Umkreis von mehr als fünfzig Lichtjahren ist die Situation nach Meinung dieser Stiftung kritisch geworden. Wie der Bericht über die Wahrscheinlichkeit von Fremdkontakten vor drei Jahren ergab, ist ein solcher Kontakt – im Licht augenblicklicher wissenschaftlicher Erkenntnisse – eine statistische Sicherheit binnen zehn Jahren nach Veröffentlichung des Berichts geworden. Der Bericht führt weiter aus, daß wir einem solchen Kontakt zu einer Zeit entgegensehen, da wir in einer wissenschaftlich unausgeglichenen Zivilisation leben, die in den Techniken, die uns selbst persönliche Bequemlichkeit schaffen, weit überentwickelt ist – einer Zivilisation aber andererseits, in der es im Hinblick auf das Wissen und die Techniken, die uns in die Lage versetzen würden, mit einer anderen intelligenten raumfahrttechnisch entwickelten Rasse Kontakt aufzunehmen, sie zu begreifen, mit ihr zu koexistieren oder mit ihr in Konflikt zu geraten, jämmerlich bestellt ist. In unserem vor drei Jahren veröffentlichten Bericht schätzten wir, daß wir einer Rasse wie dieser binnen einem Jahrzehnt weiterer Raumforschung begegnen werden.“
    Der hagere Psychologe hielt inne, um eine neue Manuskriptseite aufzuschlagen. Jason warf Mele, die zu seiner Rechten saß, einen Blick zu. Er wollte sehen, wie sie auf diese Wiederholung ihnen längst bekannter Tatsachen reagierte. Aber ihr Profil war so ruhig wie das Profil der Statue einer ägyptischen Prinzessin vor viertausend Jahren. Jason blickte zu Thornybright zurück.
    „Demzufolge“, las Thornybright weiter, „wurde dieser Ausschuß gebildet, um folgendes Projekt durchzuführen: Die Stiftung sollte fingierte Bruchstücke zerstörter – auf der Erde hergestellter – Raumschiffe in den Weltraum schicken. Diese Bruchstücke wurden in bisher unerforschte Regionen des umgebenden interstellaren Raums gesandt, wo eine hohe Wahrscheinlichkeit für den Kontakt mit anderen intelligenten raumfahrenden Rassen bestand. Diese Stücke, die als ‚Köder’ bezeichnet wurden, sind alle mit einer neuen Erfindung eines Mitglieds dieser Stiftung ausgestattet. Diese Erfindung, die unter Anwendung der Hyperraumtheorie in Verbindung mit neuesten Entwicklungen die elektrischen Wellen, wie sie die Gehirnaktivität begleiten, ausnützt – übrigens eine Entdeckung, die sich auch auf das Gehirn einer postulierten fremden Intelligenz erstreckt –, konnte in virusgroßen Mechanismen untergebracht werden. Diese Mechanismen sollen das Kreislaufsystem eines mit ihnen in Verbindung tretenden fremden Wesens ertasten, mittels dieses Kreislaufsystems in sein Gehirn eindringen und dort eine spontane, also ohne Zeitverlust reagierende Verbindung zwischen diesem Fremden und einer freiwilligen Versuchsperson, die diesem Ausschuß verantwortlich ist, herstellen.“
    Er wendete das letzte
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