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Mit den Augen der Fremden

Mit den Augen der Fremden

Titel: Mit den Augen der Fremden
Autoren: Gordon R. Dickson
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vierzigjährige, halb kahle Thornybright zerbrechlich und unwichtig.
    Aber das war eine Illusion. Tim war hart wie Stahl. Als Sekretär des Aufsichtsrats war er für die meisten seiner Beschlüsse zuständig. Er und Joe Dystra ergänzten einander durchaus. Wie jeder andere im Raum – mit Ausnahme von Mele, der Bibliothekarin der Stiftung – waren Tim und Joe Wissenschaftler. Aber beide waren auch außerhalb ihrer Disziplinen tätig, die bei Tim Psychologie und bei Joe Physik waren. Tim hatte besonderes Interesse für Politik, und Joe war ein wahres Genie in allem, was geschäftliche und organisatorische Dinge anging.
    „Haben Sie immer noch Kontakt, Jason?“ fragte Dystra jetzt.
    Jason nickte. „Ich fühle mich immer noch … anders“, sagte er.
    Thornybright hob die Hand.
    „Ich schalte jetzt den Recorder ein“, sagte der zierliche Psychologe. „Je schneller wir anfangen, desto besser.“
    Alle hörten das leise Klicken, als er den Schalter umlegte.
    „Also“, sagte Thornybright. „Diese Aufzeichnung wird am dritten Juni um …“ er sah auf die Uhr, „zwei Uhr acht gemacht. Es ist die sechsundvierzigste Sitzung des Ausschusses der Stiftung für angewandte Wissenschaften. Anwesend sind Lester Wye, Joseph Dystra, William Heller …“ Er zählte sämtliche Anwesenden auf.
    „… und Miß Mele Worman, Bibliothekarin der Stiftung und Beobachterin unserer Versuchsperson. Sie steht mit Köder dreizehn, Jason Lee Barchar, in Verbindung“, schloß er. „Die Gründe, die die Stiftung dazu veranlaßt haben, dieses Projekt zu betreiben, sind aktenkundig. Da wir aber jetzt einen entscheidenden Punkt erreicht haben, glaube ich, daß eine kurze Zusammenfassung angebracht wäre.“ Er sah sich um. „Demzufolge stelle ich den Antrag, daß eine kurze Darstellung der Ereignisse, die uns zu diesem Augenblick geführt haben, jetzt vom Sekretär in den Recorder diktiert wird, ehe diese Sitzung weitergeht.“
    Er hielt inne.
    „Antrag unterstützt“, sagte Dystra.
    „Alle einverstanden?“ Thornybright sah sich am Tisch um, wo ein zustimmendes Murmeln zu hören war, mit Ausnahme von Mele, die keine Stimme hatte.
    „Antrag einstimmig angenommen“, sagte Thornybright. Er griff in die Innentasche seiner Sportjacke und holte einige Blätter mit Schreibmaschine beschriebenen Papiers heraus, die er auseinanderfaltete. Er begann vorzulesen.
    „Dieser Ausschuß“, las er dann mit trockener Stimme weiter, „wurde vor einem Jahr von freiwilligen Mitgliedern der Stiftung gebildet und hat das Ziel, unsere Welt vor den Folgen eines möglichen Kontakts und der Vernichtung durch fremde Rassen in unserer Galaxis zu schützen. In dem ‚Bericht über die Wahrscheinlichkeit von Fremdkontakten’, der vor fünf Jahren nach beinahe zehnjähriger Arbeit durch Mitglieder dieser Stiftung und der ihr angehörenden Gesellschaften und Organisationen erstellt wurde, sind die Gründe für diese Besorgnis niedergelegt worden. Dieser Bericht wurde zu dem Zweck erstellt, die Regierung der Vereinigten Staaten und alle anderen betroffenen Regierungen dieses Planeten darauf hinzuweisen, welche Situation durch den Bau von Schiffen entstanden ist, die imstande sind, benachbarte Sternsysteme mit Geschwindigkeiten, die die Lichtgeschwindigkeit überschreiten, zu erreichen – unter Anwendung der Hyperraumtheorien von Joseph Dystra, einem Mitglied dieser Stiftung und ihres Ausschusses.“
    Thornybright hielt inne und räusperte sich, ein trockenes, brüchig klingendes Geräusch.
    „Diese Raumfahrzeuge“, fuhr er dann fort, „wurden trotz eingehender Warnungen seitens dieser Stiftung in Dienst gestellt und werden jetzt seit gut zehn Jahren benutzt. Ich darf an dieser Stelle wiederholen, daß diese Stiftung ursprünglich vor dreiundzwanzig Jahren gegründet wurde, um die Meinung aller Wissenschaftler in der Welt zu koordinieren, die sich mit reiner Grundlagenforschung befassen. Sie wurde in erster Linie gegründet, um der Öffentlichkeit, insbesondere aber den Regierungen, die Tatsache zu verdeutlichen, daß praktisch seit Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts die technologische Entwicklung alle Reservoire der Grundlagenforschung ausgeschöpft hat, so daß es den Gründern dringend geboten schien, größere Geldmittel zur Förderung weltweit koordinierter Forschungstätigkeit bereitzustellen.
    In den vergangenen dreiundzwanzig Jahren hat die Stiftung diesen Standpunkt mit nicht weniger als sechs umfangreichen Berichten mit vollständiger Dokumentation
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