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Mit dem Feuer gespielt

Mit dem Feuer gespielt

Titel: Mit dem Feuer gespielt
Autoren: Patricia Ryan
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denn ihr war überhaupt nicht danach, darauf etwas zu erwidern. Nicht heute abend. Heute abend wollte sie so tun, als sei alles in Ordnung. Morgen würde sie sich der Tatsache stellen, daß es nicht so war - wenn ihr bis dahin einfiele, wie sie das am besten anstellen sollte.
    Sie leerte ihr Glas.
    Harry nahm eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank, öffnete sie und schenkte sich ein Glas ein; Clay trank aus der Flasche.
    Harry räusperte sich. "Clay, ich möchte dir jemanden vorstellen."
    Clay stöhnte. "Vergiß es."
    Izzy sah finster zu Harry. "Du kannst doch nicht immer noch versuchen, Clay zu verheiraten."
    "O doch, er kann", beklagte sich Clay. Er leerte die Flasche und knallte sie auf den Tresen. "Aber nicht heute abend, Harry.
    Ich habe dir gesagt, du sollst damit aufhören. Ich habe jeden gebeten, damit aufzuhören. Ich habe es satt, mein Haus nicht mehr verlassen zu können, ohne daß mir sofort eine potentielle Mrs. Granger unter die Nase gehalten wird."
    "Clay, bevor du diese abschreibst, hör mir wenigstens zu."
    "Nein, du hörst mir zu", knurrte Clay. "Ich bin hergekommen, um mich zu entspannen und zu amüsieren. Ich will nicht die ganze Party damit verbringen, vor einer deiner ,Entdeckungen'
    zu fliehen."
    Harry beugte sich über die Bar und sagte in
    verschwörerischem Ton: "Sie wird dir gefallen, dafür garantiere ich. Sie ist genau dein Typ. Mannequin und Skihase, mit erstaunlich echt aussehenden platinblonden Haaren, die ihr bis zu den Hüften reichen würden, wenn sie denn welche hätte.
    Keine Ausbuchtungen, bis auf diese absolut erhabenen
    Implantate. Ihr Name ist Barbie." Er hob die Hand. "Sie heißt tatsächlich so, ich schwöre es."
    "Und die soll etwas zum Heiraten sein?" fragte Izzy.
    "Er steht auf so etwas", erwiderte Harry, als sei Clay nicht anwesend. "Ich habe Ewigkeiten damit zugebracht, ihm Frauen mit Charakter und Tiefgang vorzustellen, aber er hat nie angebissen. Also will er vielleicht bloß ... Oh, da kommt sie." Er langte über die Bar, um seinen Freund anzustoßen, der sich grimmig umdrehte.
    Auch Izzy hielt Ausschau. Der Skihase Barbie stand mit leicht gelangweilter Miene in einer Ecke, die Schar ihrer männlichen Bewunderer überragend. Sie war genau so, wie Harry sie beschrieben hatte: eine Erscheinung in Platinblond und Silikon.
    "Sie sieht aus wie aus Kunststoff", bemerkte Izzy.
    "Netter Versuch, Harry", sagte Clay. Izzy sah, wie er Barbies makellose Figur, die von einem trägerlosen silbernen Lamekleid betont wurde, von oben bis unten musterte. "Sehr netter Versuch", fügte er hinzu, drehte sich wieder zur Bar um und hob die Rasche an den Mund. "Aber ich such mir meine Playmates lieber selbst aus, falls du nichts dagegen hast."
    "Sie ist kein potentielles Playmate", erwiderte Harry gereut.
    "Sie ist eine potentielle Lebenspartnerin."
    Es sprach für Clay, daß er sich an seinem Bier verschluckte.
    Er wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab und meinte:
    "Laufen deine Ehe-Stiftungsversuche jetzt darauf hinaus - auf eine Mrs. Flittchen Granger? Das mag zwar ganz amüsant sein, aber ich warne dich, deine Mühe ist vergebens. Ich will nicht heiraten, und damit basta. Und schon gar nicht habe ich die Absicht, mit Barbie Soundso ..."
    Harry beugte sich zu seinem Freund und grinste, als zöge er sein As aus dem Ärmel. "Lundquist."
    Clay, der gerade die Hasche zum Mund führen wollte, hielt auf halbem Weg inne. "Lundquist."
    "Sie hat sogar einen schwedischen Akzent, um es zu beweisen."
    Clay seufzte aus tiefster Seele und drehte sich noch einmal zu der großen, erhabenen Frau in der Ecke um. Sie sah ihn an. Izzy beobachtete fasziniert, wie Barbie Lundquists Augen sich ein wenig weiteten, ehe sie sich halb schlossen. Sie lächelte und wandte sich dann ab.
    "Besitzt du eigentlich noch immer das Wasserbett oben?"
    erkundigte sich Clay leichthin.
    "Denk nicht einmal daran", antwortete Harry.
    Clay grinste nur und sah zu Izzy.
    Sie erwiderte sein Lächeln, jedoch halbherzig, da ein nur allzu bekanntes und gefurchtstes Gefühl der Übelkeit in ihr aufstieg. Nein, dachte sie, nicht heute abend. Ich will mich heute abend amüsieren. Ich muß es einfach!
    "Nicht mit ihr", wandte sich Harry wieder an Clay. "Und schon gar nicht in meinem Wasserbett. Außerdem liegen etwa fünfzig Mäntel darauf."
    Clay grinste. "Hm, fünfzig Mäntel auf einem Wasserbett."
    Harrys Miene verfinsterte sich no ch mehr. "Nein, Clay."
    Jemand drängte sich an die Bar und hielt ihm ein leeres Glas hin, doch er
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