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Mit dem Feuer gespielt

Mit dem Feuer gespielt

Titel: Mit dem Feuer gespielt
Autoren: Patricia Ryan
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eine Gegenleistung erwartet, ob in sexueller oder anderer Hinsicht. Natürlich hatte er gelegentlich auf seine Art, der keine tiefere Bedeutung beizumessen war, mit ihr geflirtet; er konnte eben nichts dagegen tun. Aber stets hatte er sie als Freund behandelt, nie wie eine potentielle Eroberung.
    Einerseits war sie froh darüber, denn sie schätzte seine Freundschaft. Sie wußte, daß wenn sie jemals etwas miteinander angefangen hätten, es wie ihre übrigen schlecht konzipierten Beziehungen übel geendet und sie beide zu erbitterten Feinden gemacht hätte. Andererseits aber empfand sie manchmal etwas wie leichte Beleidigung darüber, daß Clay Granger nie den Versuch unternommen hatte, sie zu verführen.
    Sie spähte in den Spiegel und stellte sich die hoch aufragende Barbie Lundquist neben ihrer kleinen, dunklen Erscheinung vor.
    Izzy würde ihr mit dem Kinn gerade bis zu den Implantaten reichen. Diese kleine Übung machte ihr wieder deutlich, weshalb es Clay immer leichtgefallen war, sie wie eine kleine Schwester zu behandeln. Solange sie ihn kannte, hatte er seine Barbies gehabt, sogar als schlaksiger Heranwachsender.
    Noch immer leicht benommen, ging Izzy zu dem
    Himmelbett, auf dem sich Mäntel und Jacken stapelten, und setzte sich auf die Bettkante, wobei sie sich gegen die schaukelnde Matratze abstützte. Zuoberst lag ein schwarzer Nerzmantel, und sie strich mit der Hand über den seidigen Pelz, hob ihn an die Nase und atmete den tierischen Duft ein. Dann kickte sie ihre Schuhe fort, ließ sich zurücksinken und rekelte sich genüßlich auf den sanften Schaukelbewegungen des Wasserbetts und dem weichen Mantelberg.
    Sie schloß die Augen und dachte: wenn ich diesen Moment doch nur festhalten und für immer hierbleiben könnte, einfach so. Keine Probleme, kein Leben, das auseinanderbrach, nur diese Wärme, diese sanften Bewegungen.
    Wo ist der Ritter auf dem weißen Pferd, wenn ma n ihn braucht?
    Wie zur Antwort drehte sich der Türknauf.

2. KAPITEL
    Fünfzig Mäntel auf einem Wasserbett, Überlegte Clay
    Granger, als er den Türknauf zu Harrys Schlafzimmer drehte.
    Fünfzig Mäntel, ein Wasserbett und ... "Wie war dein Name doch gleich?"
    "Tanya", erwiderte die kleine Kellnerin und errötete erneut.
    "Tanya." Er legte ihr den Arm um die Taille. Sie trug eine dieser engen, kurzen schwarzen Uniformen mit gestärktem weißen Kragen und Schürze, die in Clay eine seit seiner Pubertät gehegte Phantasie über ein französisches Hausmädchen weckte.
    Vor Vorfreude grinsend öffnete er die Tür und schob sie vor sich her in das Zimmer.
    "Oh", sagte sie und blieb stehen.
    Ein Paar Füße ragten aus dem Kleiderberg auf dem riesigen Bett. Clay sah, wie die Be sitzerin - Izzy Fabrioni - den Kopf hob und die beiden verschlafen erkannte. Ihre Haare waren noch herrlicher zerzaust als üblich.
    Izzy sah von Clay zu Tanya und wieder zu Clay. Sie war blaß
    - falls jemand mit ihrer Hautfarbe überhaupt blaß werden konnte
    - und wirkte matt. "Keine Sorge. ich bin sofort verschwunden", murmelte sie und setzte sich unsicher auf.
    "Nein", meinte Clay. "Bleib, wo du bist." Sie schloß die Augen und fiel wieder rücklings auf die Mäntel. Clay wandte sich seiner Begleiterin zu und bugsierte sie zur Tür. "Später", flüsterte er ihr ins Ohr und knabberte sicherheitshalber kurz daran. Als sie sich umdrehte, bemerkte er die lange Reihe kleiner Knöpfe hinten auf ihrer Uniform und stellte sich sehnsüchtig vor, jeden einzelnen davon aufzuknöpfen.
    Er schloß die Tür und drehte sich zum Bett um, wo er nur noch Izzys Füße sah, mit in Strumpfhosen steckenden, nach innen gerichteten Zehen. Er setzte sich im Schneidersitz auf den Orientteppich und begann Ihre Füße zu reiben. Sie hatte den Arm über ihr Gesicht gelegt.
    Er hielt einen Fuß und massierte mit den Fingerknöcheln ihre Fußsohle, bis er spürte, wie sie sich ein wenig entspannte. "Hey, Kaffeebohne." So nannte er sie wegen ihrer tiefbraunen Augen, denen nichts entging.
    Bei Izzy würde er nie mit irgend etwas durchkommen, sie könnte er nie wie die anderen Frauen umgarnen. Sie
    durchschaute ihn; das war zwar ein wenig beunruhigend, aber in gewisser Hinsicht auch wohltuend. Vielleicht war das der Grund, weswegen sie die einzige Frau war, mit der er jema ls wirklich befreundet gewesen war.
    "Das tut gut", meinte sie kraftlos, als er sich dem anderen Fuß widmete. "Tut mir leid, daß ich dir dein kleines Stelldichein verdorben habe.".
    Er lachte. "Stelldichein klingt viel zu
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