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Mit dem Blick aufs weite Meer

Mit dem Blick aufs weite Meer

Titel: Mit dem Blick aufs weite Meer
Autoren: Vanessa Grant
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Musik zu Abend gegessen.
    Sie ging zum Fenster und blickte hinaus auf die Skyline und das Wasser, auf dem sich die Lichter spiegelten.
    “English Bay”, erklärte Kent, der zu ihr getreten war. “Und dort ist Sunset Beach. Hier standen früher schöne alten Villen, doch in den letzten dreißig Jahren haben die neuen Apartmenthäuser die alten Gebäude nach und nach verdrängt.”
    Er legte den Arm um sie, und sie lehnte sich gegen seine Brust. Die Jacke, die sie vorhin beim Betreten des Wohnzimmers ausgezogen hatte, hielt sie noch in der Hand. Kent nahm sie ihr ab, warf sie auf einen Sessel und zog Angela an sich. Zärtlich strich er über den seidigen Ärmel der Bluse.
    “Ich begehre dich”, flüsterte er und küsste sie auf den Nacken. Er umfasste Angelas Taille mit beiden Händen, ehe er zu ihren Brüsten tastete. “Hast du eigentlich eine Vorstellung, wie sehr ich mich während dieser Woche nach dir gesehnt habe? Weißt du, dass ich kaum noch schlafen konnte.”
    Angela blickte ihm tief in die Augen.
    Sie wollte ihm sagen, wie sehr sie ihn liebte. Aber sie brachte kein einziges Wort heraus.

9. KAPITEL
    Angela erwachte in Kents Armen. Sie sah, dass er sie zärtlich betrachtete.
    Jetzt erinnerte sie sich wieder an verga ngene Nacht. Kent und sie hatten sich auf dem weichen Teppich geliebt. Viel später hatte Kent sie hochgehoben und auf sein breites Bett im Schlafzimmer gelegt. Dann, schön fast im Halbschlaf, hatten sie sich noch einmal geliebt.
    “Was möchtest du heute unternehmen?” fragte er jetzt.
    Sie rollte sich in seinen Armen herum und meinte gedehnt: “Ich weiß nicht…”
    Er lachte leise. “Nach dieser Nacht bin ich wahrscheinlich zu nichts mehr fähig.” Im nächsten Moment hob er den Kopf und meinte übermütig: “Vielleicht irre ich mich ja. Lass es uns herausfinden.”
    Später versuchte Angela, aus den mageren Vorräten in der Küche ein Frühstück zusammenzustellen, während Kent Kaffee aufbrühte. “Du solltest wirklich mehr Lebensmittel einkaufen”, meinte sie leicht vorwurfsvoll. “Bei so einer Küche brauchst du doch nicht im Restaurant zu essen.”
    “Meinst du?” Wohlgefällig beobachtete er sie beim Hinundhergehen. Da sie vergessen hatte, einen Morgenmantel einzupacken, trug sie ein Oberhemd von ihm. Es bedeckte zwar die Oberschenkel zur Hälfte, aber bei jeder ihrer Bewegungen wurde Kent bewusst, dass sie darunter nackt war. Er zwang sich, nicht ständig daran zu denken.
    “Du hast mir erzählt, du würdest selbst kochen? ” Angela drehte sich am Herd zu Kent herum und schwang den Pfannenwender in der Luft herum.
    “Manchmal schon. Dann hauptsächlich Tiefkühlkost”, gab er schmunzelnd zu. “Aber wir könnten ja etwas einkaufen.”
    “Es nützt nichts, wenn du nur zwei Tage lang vernünftig isst und danach wieder nicht.”
    Nach dem Frühstück beschlossen sie, zum Stanley Park zu fahren. “Aber doch nicht im Anzug”, sagte Angela streng. “Hast du keine Jeans?” Als er lächelnd den Kopf schüttelte, meinte sie: “Dann müssen wir dir erst welche kaufen.”
    Angela und Kent gingen in ein Bekleidungsgeschäft für Herren. Zuerst erstand er die Jeans, danach suchte er sich noch ein teures weiches Strickhemd aus roter Kaschmirwolle aus.
    Angela gefiel das Hemd besonders gut, und sie wollte es ihm schenken.
    “Nein”, lehnte er ab und befahl dem Verkäufer: “Das geht alles auf meine Rechnung.”
    Der Mann ging zur Kasse, wobei er Angela abschätzend musterte, als fragte er sich, wer sie war und wie lange diese neue Bekanntschaft wohl dauern würde. Nicht sehr lange, dachte sie und hatte plötzlich das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Deshalb wartete sie nicht auf Kent, sondern verließ eilig den Laden.
    Draußen machte sie ein paar tiefe Atemzüge und versuchte, den Vorfall zu vergessen.
    Trotzdem verstand sie nicht, warum Kent ihr Geschenk nicht angenommen hatte. Plötzlich kam ihr Barneys Be merkung in den Sinn, dass sie eines Tages in einem von Kent bezahlten Apartment als seine Geliebte enden würde. Sie bekam entsetzliche Angst, sie könnte mit dieser Lösung einverstanden sein, wenn er sie vorschlagen würde. Dann müsste sie ein zweites Mal auf die Geborgenheit in einer Familie verzichten.
    Sie fand das Auto verschlossen vor. Während sie wartete, überlegte sie sich, ob es nicht klüger wäre, wegzugehen und den nächsten Bus nach Hause zu nehmen, bevor Kent sie eines Tages wegschickte.
    In diesem Moment sah sie ihn den Bürgersteig
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