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Mit dem Blick aufs weite Meer

Mit dem Blick aufs weite Meer

Titel: Mit dem Blick aufs weite Meer
Autoren: Vanessa Grant
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abgesagt?” fragte sie unsinnigerweise.
    “Angela! Wenn du mir nicht sofort erklärst, warum du gekommen bist, werde ich es aus dir herausschütteln!”
    Sie blickte ihm in die vor Zorn funkelnden Augen und dachte: Gesteh es ihm. “Ich bin gekommen, weil… weil ich dich liebe.”
    Einen Moment stand er unbeweglich da. “Was sagst du?”
    Sie hatte gedacht, er müsste es in ihren Augen lesen können. “Ich habe gelogen, als ich behauptete, ich hätte es nicht so gemeint.”
    Kent schüttelte den Kopf, als könne er nicht begreifen, was er gerade gehört hatte.
    “Verdammt noch mal, warum bist du dann weggerannt?”
    Ihr Herz begann wie wild zu klopfen. “Weil ich dich liebe und glaubte, du wolltest das nicht hören. Denn ich dachte …”
    “Angela!” Sie zuckte bei seinem Ausruf zusammen, und er fuhr in leiserem Ton fort: “Was dachtest du?”
    “Ich dachte, du liebst mich nicht.“ Sie versuchte, die Antwort in seinen Augen zu lesen.
    Wenn alles zu Ende sein sollte, wollte sie Gewissheit haben.
    “Du … Oh, du Närrin! Komm her zu mir.”
    Er wartete nicht ab, bis sie es tat, sondern ging zu ihr und schloss sie in die Arme. Erschöpft schmiegte sie sich an ihn. Nach einer Weile hob sie den Kopf, damit sie ihm in die Augen sehen konnte.
    “Hast du es denn wirklich nicht gemerkt? fragte er. “Das müsste doch jedem von hier bis Port Townsend aufgefallen sein, wie verrückt ich nach dir bin!”
    Kent liebte sie. Er hatte sie von Anfang an geliebt, nur hatte sie das nicht wahrhaben wollen.
    Angela stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn vorsichtig auf den Mund.
    Jetzt presste Kent sie noch enger an sich und erwiderte ihren zaghaften Kuss voller Leidenschaft.
    Als Kent sie wieder freigab, hörte sie im Hintergrund ein Läuten. Es musste von der Sprechanlage kommen, doch Kent ignorierte das Geräusch und küsste sie erneut. Anfangs zärtlich und spielerisch, dann besitzergreifend und begehrlich.
    Schließlich löste er seinen Mund von ihrem und erklärte rau: “In den letzten beiden Wochen bin ich fast verrückt geworden. Die ganze Zeit habe ich nachgedacht, ob ich dich anrufen oder gleich zu dir kommen sollte. Ich hoffte …” Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und fuhr fort:
    “Ich hoffte, wenn ich bei dir wäre; könnte ich dich umstimmen. Schließlich ist mir das vorher schon gelungen.”
    “Warum bist du nicht gekommen?”
    Er ließ die Finger zärtlich durch Angelas Haar gleiten und schaute ihr in die Augen. “Weil es nicht gutgehen konnte, wenn du immer nur auf mein Drängen hin nachgeben würdest und nicht aus freien Stücken mit mir Zusammensein wolltest. Ich könnte es nicht ertragen, mir ein Leben lang Gedanken darüber zu machen, ob du mich vielleicht gerade verlassen willst, wenn du einmal nicht da bist.”
    Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus. “Ein Leben lang?”
    Sie fuhr ihm durchs Haar und zerwühlte es noch mehr, als es schon war. Er schloss die Augen, und Angela sah den verzweifelten Ausdruck in seinem Gesicht.
    “In jener Nacht, bevor du wegliefst, bist du in meinem Arm eingeschlafen, nachdem wir uns geliebt hatten. Ich dachte, dass du jetzt für immer zu mir gehörst. Als ich aufwachte, war ich allein. Vor Sorge um dich bin ich fast verrückt geworden. Ich stellte mir vor, was dir nachts in einer fremden Stadt alles passieren könnte, vor allem am Samstag, wenn sämtliche Trunkenbolde unterwegs sind!”
    “Bitte, verzeih mir”, flüsterte sie zärtlich. “Mir war klar geworden, wie sehr ich dich liebte.
    Hinterher befürchtete ich, dass du beim Aufwachen nichts mehr von mir wissen wolltest.”
    Kent nahm ihr Gesicht in beide Hände und gestand leise: “Ich wollte es dir sagen, aber es fiel mir so schwer. Warum, weiß ich nicht. Ich liebe dich. Das habe ich noch nie zu einer Frau gesagt. Nie zuvor habe ich so tief empfunden wie für dich.” Seine Stimme klang heiser, als er fort fuhr: “Vergiss das niemals. Ohne dich wäre mein Leben trostlos und leer.”
    Angela senkte den Kopf und küsste Kents Hand.
    Er ließ die Arme sinken und trat einige Schritte zurück. “Willst du bei mir bleiben?”
    Ihre Blicke trafen sich. “So lange du mich haben willst”, versprach sie.
    “Bist du dir sicher?”
    “Ganz sicher.”
    Kent sah ihr tief in die Augen und las darin, wie sehr sie ihn liebte.
    “Seitdem ich dich am Busbahnhof verlassen hatte, habe ich immer an all die Dinge denken müssen, die ich mit dir teilen möchte. Am liebsten würde ich dich nie allein
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