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Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel
Autoren: Kelk Lindsey
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Sie zugekommen sei, vielleicht einer unserer Rivalen, und Ihnen einen Blog und eine Kolumne angeboten hat und dass Sie sich das überlegen würden …«
    »Ich stelle mir das mal vor«, sagte ich bedächtig.
    »Und wenn Sie mir das gesagt hätten und wir Sie aber nicht gehen lassen wollen, würde ich Ihnen daraufhin anbieten, Ihren Blog besser zu bezahlen und sofort mit der Zeitschriftenredakteurin sprechen … Gibt es da also etwas, was Sie mir sagen wollten …?«
    »Ein anderer Verleger ist an mich herangetreten?«
    »Und?«
    »Man hat mir einen Blog und eine Kolumne angeboten?«
    »Genau.«
    »Und so …«
    »Und so kann ich Ihnen eine Erhöhung Ihres Honorars für den Blog anbieten und werde noch heute mit den Redakteuren
der Zeitschrift sprechen.« Mary schaltete ihren Bildschirm wieder ein. »Ich werde Sie später anrufen.«
    »Danke, Mary«, sagte ich und stand auf, um zu gehen, obwohl mich das, was eben hier gelaufen war, ziemlich verwirrt hatte. »Dann höre ich später von Ihnen?«
    »Ja, auf jeden Fall«, sagte sie, ohne aufzuschauen. »Und Sie haben mit diesem Interview eine wirklich gute Arbeit abgeliefert, Angela. Mal abgesehen von all dem Mist, der damit verbunden war, haben Sie das großartig gemacht.«
    »Danke.« Ich war mir ziemlich sicher, dass dies ein Kompliment war.
    »Bye, Cici.«
    »Bye, Mädchen,-das-James-Jacobs-schwul-gemacht-hat.«
    Ja, hier wollte ich unbedingt mehr Zeit verbringen.
     
    »Dann hast du die Sicherung also wieder reingedrückt?«
    »Ja, Jenny«, sagte ich mit einem Seufzer, während ich auf der Forty-Second Street in Richtung Bryant Park eilte. Dieses kleine grüne Rechteck war bereits voll fleißiger Leute, die in der Stadtmitte arbeiteten und fünf Minuten Frühlingssonnenschein zu erhaschen versuchten. In der vergangenen Woche hatte ein Wetterwechsel stattgefunden, und die Straßen von New York waren plötzlich wieder ein Ort, an dem ich mich gern aufhielt, und kein Feind mit Minusgraden für Ballerinas, Freund nur für die hässlichen Uggs. Als ich das letzte Mal im Park gesessen (und erfolglos versucht hatte, einen abgebrochenen Absatz zu reparieren), war es so kalt gewesen, dass ich kaum atmen konnte.
    »Aber ganz im Ernst, du hättest mich nicht allein lassen dürfen. Ich habe bestimmt den Herd kaputtgemacht.«
    »Du hast einen Herd?«
    »Wir. Wir haben einen Herd.« Ich schrie fast ins Mobiltelefon.

    »Es ist immer noch unser Herd. Und ja, es gibt ihn tatsächlich. Ich habe darin ein paar alte Müslischachteln entdeckt; du hast ihn als Schrank zweckentfremdet.«
    »Hast du noch immer keinen Mitbewohner gefunden?«, kam ihre Stimme durch die knackende Leitung.
    »Es ist doch erst eine Woche her.« Bevor ich über die Sixth Avenue sprintete, warf ich aus bloßer Gewohnheit einen Blick in beide Richtungen, obwohl der Verkehr nur nach Norden floss.
    »Ich habe mich noch nicht mal nach einem Mitbewohner umgesehen. Dazu war ich viel zu beschäftigt.«
    Was gewissermaßen den Tatsachen entsprach. Schließlich musste ich eine ganze Woche Fernsehglotzen nachholen, und außerdem hoffte ich noch immer, dass jede Sekunde die Tür aufgehen könnte und Jenny mit ihrer Tasche in der Hand schluchzend auf der Schwelle stand, weil L. A. sich als einziger Reinfall erwiesen hatte und sie deshalb wieder nach Hause wollte.
    »Bist wohl damit beschäftigt, noch mehr Jungs schwul zu machen?«
    »Fang bloß nicht damit an«, brummte ich. »Wie geht es übrigens dir? Langweilst du dich? Vermisst du mich? Kommst du nach Hause?«
    »Puh, ehrliche Antwort oder eine Antwort, bei der du dich besser fühlst?«
    »Letzteres.«
    »Alles Scheiße. Es hat jeden Tag geregnet, ich kriege keine Styling-Aufträge, bin gestern wieder nicht Ryan Philippe begegnet, und es kotzt mich an.«
    »Auch gut«, sagte ich in das Zischen und Fluchen im Hintergrund hinein. »Erzähl mir bloß nicht, du fährst Auto, während du mit mir redest, Jenny Lopez.«
    »Ich fahre doch nicht, wenn ich mit dir rede.«

    Nun, ich hatte sie zum Lügen aufgefordert.
    »Was ist mit Alex? Alles in Ordnung?«, schrie sie, aber nicht, um ihr eigenes Hupen zu übertönen, denn sie saß ja nicht am Steuer.
    »Ja, ich denke schon. Ich meine, wir hatten ein Gespräch vor unserer Abreise aus L.A., aber seitdem haben wir nicht mehr darüber gesprochen. Überhaupt nicht.«
    »Und ihr beide verwendet das L-Wort?«
    »Hm. Gewissermaßen.«
    »Du benutzt das L-Wort, wenn du weder betrunken bist noch im Bett liegst? Oder betrunken im
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