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Mister Perfekt

Mister Perfekt

Titel: Mister Perfekt
Autoren: Linda Howard
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Katze nicht, David verstand das mit dem Auto nicht, und Jaine verstand keines von beidem.
    So waren nun alle ihre Geschwister sauer auf sie, BooBoo ramponierte systematisch ihr Sofa, sie stand Todesängste aus, dass Dads Auto irgendetwas zustoßen könnte, solange es in ihrer Obhut war, und dieser Saufbold von einem Nachbarn machte ihr das Leben zur Hölle.
    Mein Gott, warum hatte sie sich bloß ein Haus gekauft? Wäre sie in ihrer Wohnung geblieben, wäre all das nicht passiert, denn dort hatte sie keine Garage gehabt, und Haustiere waren ebenfalls nicht erlaubt.
    Doch sie hatte sich einfach in dieses Viertel mit den alten Häusern aus den vierziger Jahren und den entsprechend niedrigen Preisen verliebt. Hier gab es eine gut gemischte Anwohnerschaft von jungen Familien mit kleinen Kindern bis zu Rentnern, die jeden Sonntag von ihren Verwandten besucht wurden. 
    Einige von den älteren Herrschaften saßen während der angenehm kühlen Abende tatsächlich auf der Veranda und winkten den Vorbeigehenden zu, während in anderen Vorgärten Kinder spielten, ohne dass sie Angst haben mussten, aus einem vorbeifahrenden Auto beschossen zu werden. Natürlich hätte sie erst alle Nachbarn überprüfen sollen, aber auf den ersten Blick war ihr dies wie eine angenehme, sichere Wohngegend für eine allein stehende Frau erschienen, und sie war ganz aus dem Häuschen gewesen, für so wenig Geld ein gutes, solides Heim gefunden zu haben.
    Weil sie garantiert nicht wieder einschlafen konnte, solange sie an ihren Nachbarn dachte, verschränkte Jaine die Hände hinter dem Kopf, starrte zur dunklen Decke auf und sann darüber nach, was sie mit dem Haus noch alles anstellen wollte.
    Küche und Bad mussten dringend modernisiert werden, aber beides waren recht kostspielige Maßnahmen, denen sie sich finanziell noch nicht gewachsen fühlte. Ein neuer Anstrich und neue Fensterläden würden die Außenfassade deutlich verschönern, außerdem wollte sie die Wand zwischen Wohn-und Esszimmer einreißen und einen Durchgang brechen, sodass das Esszimmer eher ein Alkoven als ein eigenes Zimmer war, und den Bogen konnte sie mit einer von diesen Steinfarben streichen, dann würde er aussehen wie aus Naturstein...
    Das nervtötende Piepen ihres Weckers riss sie aus dem Schlaf. Wenigstens hatte das verdammte Ding sie diesmal wach bekommen, dachte sie, während sie sich zur Seite wälzte, um das Alarmsignal auszuschalten. Die roten Ziffern, die sie aus dem Halbdunkel anleuchteten, ließen sie erst blinzeln, bevor sie einen zweiten Blick wagte. 
    »Ach du Scheiße!«, stöhnte sie entnervt und sprang aus dem Bett. Sechs Uhr achtundfünfzig; der Wecker piepste bereits seit einer knappen Stunde, und das bedeutete, dass sie zu spät dran war. Viel zu spät.
    »Verflucht, verflucht, verflucht«, zischte sie, während sie unter die Dusche und zehn Sekunden später wieder heraushüpfte. Mit der Zahnbürste im Mund stürzte sie in die Küche und öffnete eine Dose für BooBoo, der schon mit Mörderblick neben seiner Futterschale wartete.
    Sie spuckte die Zahnpasta ins Spülbecken und ließ das Wasser laufen, um den Schaum wegzuspülen. 
    »Hättest du nicht auf mein Bett springen können wie sonst auch, wenn du hungrig bist? Nein, ausgerechnet heute musst du dezent auf mich warten, und jetzt habe ich keine Zeit zum Frühstücken mehr.«
    BooBoo ließ keinen Zweifel daran, dass es ihm vollkommen schnuppe war, ob sie etwas zu essen bekam oder nicht, solange er sich den Bauch voll schlagen konnte.
    Sie raste zurück ins Bad, wo sie sich in Windeseile schminkte, die Ohrringe durch die Ohrläppchen und die Uhr übers Handgelenk schob, und schnappte sich danach die Anziehsachen, die sie sich jedes Mal schnappte, wenn sie in Eile war, weil sie die wenigsten Umstände machten: eine schwarze Hose und eine weiße Seidenbluse unter einer flotten roten Jacke.
    Sie rammte die Füße in die Schuhe, griff sich die Handtasche und flitzte aus dem Haus.
    Draußen fiel ihr erster Blick auf die kleine grauhaarige Dame von gegenüber, die soeben ihren Mülleimer rausstellte.
    Heute kam die Müllabfuhr.
    »Kacke, Scheiße, verfluchter Dreck, Mist und so weiter und so fort«, vor sich hin murmelnd, machte Jaine auf dem Absatz kehrt und eilte ins Haus zurück. »Ich versuche ja, weniger zu fluchen«, fuhr sie BooBoo an, während sie den Müllsack aus dem Eimer zerrte und die Schlaufe zuzog, »aber du und Mr. Supergenial machen es mir wirklich schwer.«
    BooBoo kehrte ihr
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