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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition)
Autoren: Will Jordan
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ohne den Blick von dem Becken zu nehmen. »Auf die einzige Art und Weise, die sie kannte.«
    Die junge Frau erwiderte nichts.
    Sein Blick fiel auf eine andere Frau, die am anderen Ende des Beckens stand, in der Nähe des Fundaments des Lincoln Memorial. Sie war groß, schlank, trug Jeans und eine helle Sommerjacke und hatte ihr langes braunes Haar im Nacken zu einem Knoten gebunden. Es war Jessica.
    Er drehte sich zu der kleinen Gruppe um. Sein Team, seine Kameraden, seine Freunde. »Hört zu, ich hatte nie die Chance, es euch zu sagen, bis jetzt, aber … ich weiß, was ihr für mich getan habt«, sagte er und sah jeden von ihnen der Reihe nach an. »Ich weiß, welche Risiken ihr eingegangen seid – jeder von euch. Ich verspreche euch, dass ich das nie vergessen werde.«
    Frost sagte nichts, aber seine Worte schienen sie merkwürdig zu berühren. Die normalerweise so temperamentvolle und starrköpfige junge Frau senkte einen Moment den Blick, und Drake bemerkte, wie ihre Halsmuskeln arbeiteten, als sie schluckte.
    Keegan grinste. »Werden Sie jetzt auf Ihre alten Tage sentimental, Ryan?«
    Drake lächelte. »Ich arbeite daran.«
    Dann sah er zu Jessica hinüber. Sie wartete auf ihn, und er wollte unbedingt mit ihr reden.
    »Wir sehen uns bald wieder«, versprach er.
    Er wollte gerade gehen, als Dietrich das Wort ergriff. »He, Ryan.«
    Drake drehte sich herum. Zu seiner Überraschung streckte Dietrich ihm die Hand hin. »Ich habe mich in Ihnen geirrt«, sagte er. In seinem Blick lagen weder Zögern noch Arglist. »Sie sind ein besserer Mann, als ich angenommen habe.«
    Drake sagte nichts, als sie sich die Hände schüttelten. Das war auch nicht nötig. Sein Blick sprach Bände.
    »Trotzdem bin ich nicht allzu scharf darauf, noch einmal mit Ihnen zu arbeiten«, setzte Dietrich mit einem ironischen Grinsen hinzu. »In Ihrer Nähe ist es ziemlich gefährlich.«
    Wieder konnte Drake ein Lächeln nicht unterdrücken. »Daran arbeite ich auch.« Er ließ Dietrichs Hand los. »Man sieht sich.«
    Dann entschuldigte er sich und ging um den Rand des Beckens herum zu seiner Schwester.
    Als er noch zehn Meter von ihr entfernt war, stürmte sie auf ihn zu und schlang dann voller Zuneigung ihre Arme um ihn. Er drückte sie an sich, fast so, als wollte er sich vergewissern, dass sie wirklich gesund und munter war.
    »Du siehst gut aus«, begann sie, während sie ihn von Kopf bis Fuß musterte. »Jedenfalls erheblich besser als bei unserem letzten Treffen.«
    Allerdings hatten sie sich kaum zu Gesicht bekommen, seit sie aus dem Irak ausgeflogen worden waren. Nach einem kurzen Verhör durch ein Team der Agency war Jessica zurück nach England geflogen, wo sie von ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern bereits sehnlichst erwartet wurde. Die letzten zehn Tage hatte sie dort verbracht und war vor ein paar Stunden nach Washington gekommen, um sich mit ihm zu treffen.
    Wie es beim Geheimdienst üblich war, hatte man ihr plötzliches Verschwinden mit einer fingierten Geschichte erklärt. Man hätte sie in Schutzhaft genommen, nachdem – wie sich herausstellte – falsche Drohungen gegen ihren Bruder ausgestoßen worden wären.
    Später, unter vier Augen und nachdem ihre beiden Kinder bereits im Bett waren, hatte sie ihrem Ehemann erzählt, was ihr wirklich zugestoßen war. Drake hatte nur wenig von seiner Reaktion und der der anderen Familienmitglieder erfahren, aber er vermutete, dass man dort nicht gerade besonders gut auf ihn zu sprechen war. Einige Sachen änderten sich eben nie.
    »Ruhe und Entspannung bekommen mir prächtig«, erwiderte er lächelnd. Ein Vorteil seiner erzwungenen Auszeit war der, dass er endlich dazu gekommen war, alle Umzugskartons auszupacken, die in seinem Haus herumgestanden hatten. Besser spät als nie, dachte er.
    »Wie ist es mit Dan gelaufen?«, erkundigte sich Jessica.
    »Immerhin haben sie nicht vor, mich nach Guantanamo Bay zu schicken.«
    Sie lächelte. »Das ist gut. Orange ist wirklich nicht deine Farbe.«
    Ihr Lächeln erlosch jedoch, als sie seinen Blick bemerkte.
    »Du kommst nicht nach Hause, hab ich recht?«
    Er seufzte und sah wortlos zur Seite. Sie wusste es auch so.
    Jessica schwieg ebenfalls eine Weile, während sie einen Weg suchte, um ihre Gedanken auszudrücken. »Ryan, ich weiß, es gab immer … gewisse Dinge bei deiner Arbeit, über die du nicht reden wolltest. Ich wusste immer, dass du dadurch versucht hast, mich zu schützen, aber jetzt habe ich es selbst erlebt. Ich habe gesehen,
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