Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition)
Autoren: Will Jordan
Vom Netzwerk:
begreifen würde.
    »Ich brauche nicht alle Antworten zu liefern«, erwiderte er schließlich. »Wenn ich Sie beschuldige, wird es keine Rolle spielen, ob ich all meine Beschuldigungen beweisen kann oder nicht. Es wird Untersuchungen geben, Anhörungen, Anklagen … Gewisse Leute werden sämtliche Entscheidungen überprüfen, die Sie in den letzten zwanzig Jahren getroffen haben, und Sie wissen genau, dass man früher oder später etwas finden wird. Niemand kann die Wahrheit vollständig und für immer verstecken, nicht einmal ein professioneller Lügner wie Sie.«
    Sein Herz schlug wie wild, während er sprach. Er musste seine ganze Selbstbeherrschung aufbieten, um nicht zu zittern. Er versuchte gerade einen verzweifelten letzten Schachzug in einem sehr gefährlichen Spiel, bei dem es um seine Karriere und vielleicht sogar um sein Leben ging.
    Cain schwieg, und Franklin bemerkte, dass dem Direktor das Lächeln vergangen war. Und in diesem Moment, mit diesem kurzen Blick auf Cains Anzeichen von Schwäche, kippte das Spiel.
    Ich habe dich, du Hundesohn, dachte Franklin. Aus dieser Sache windest du dich nicht heraus. Ich kann dich zerstören, ich kann alles vernichten, was du aufgebaut hast. All deine Pläne, all deine kleinen Ränkespiele, deine Lügen und dein Verrat … all das wird wie ein Kartenhaus über dir zusammenbrechen.
    Ich habe dich an den Eiern.
    Cain trat vom Fenster weg, setzte sich hinter seinen Schreibtisch und betrachtete den jüngeren Mann eine Weile.
    »Und was genau wollen Sie jetzt tun?«
    Franklin zuckte nicht mit der Wimper. »Sie werden sich für das, was Sie getan haben, verantworten.«
    »Blödsinn!«, konterte Cain. »Wenn Sie das vorgehabt hätten, wären Sie mit einem Dutzend Sicherheitsleute hier hereingestürmt und hätten mich auf der Stelle verhaftet.« Er beugte sich vor. »Dafür sind Sie viel zu schlau.«
    »Bin ich das?«
    »Das hier ist Ihre Carte blanche, Dan. Sie werden sie sich für einen Zeitpunkt aufheben, wo Sie selbst bis zum Hals in der Tinte sitzen und einen Gefallen einfordern müssen. Und falls es einmal dazu kommen sollte, werde ich für Sie da sein.«
    Franklin schwieg.
    »Ich werde Ihnen ein kleines Geheimnis anvertrauen«, fuhr Cain fort. »Ich werde zum stellvertretenden Direktor der Agency befördert. Die Sache ist bereits eine Weile beschlossen und wird in zwei Wochen offiziell verkündet. Das heißt, ich brauche jemanden, der meine Position als Direktor dieser Abteilung übernimmt.« Er betrachtete Franklin und hob eine Braue. »Ich wüsste niemanden, der für den Job besser geeignet wäre.«
    Franklin traute seinen Ohren nicht. Erst drohte der Mann, ihn zu vernichten, und jetzt diente er ihm eine Beförderung an? »Sie meinen es ernst, stimmt’s?«
    »Vollkommen ernst!«, versicherte ihm Cain.
    »Und warum zum Teufel sollte ich ein solches Angebot annehmen?«
    »Wir arbeiten in einem verdammt rauen Geschäft, Dan. Hier steigt man nicht auf, indem man Kekse backt und Cocktailpartys schmeißt. Sondern man handelt Deals aus, geht Risiken ein und schließt Kompromisse. Wie, glauben Sie denn, habe ich diesen Job bekommen?« Cain lächelte ihn wissend an. »Sie mögen das vielleicht nicht glauben, aber ich war einmal genau wie Sie. Jung, voller Feuer und mit vielen Flausen im Kopf. Ich war überzeugt, dass ich die Welt verändern würde. Ich habe ziemlich lange gebraucht, bis ich die Wahrheit erkannte.«
    Franklin kniff die Augen zusammen. »Ich bin aber nicht wie Sie.«
    »Nein? Vielleicht erledigen Sie dann den Job besser, als ich es getan habe«, erwiderte Cain. »Die Special Activities Division gehört Ihnen, wenn Sie sie wollen, Dan. Sie müssen nur zugreifen. Vielleicht braucht die Agency ja einen Mann wie Sie; einen Mann mit Ehrgefühl und Prinzipien.«
    Franklin kaufte ihm das keine Sekunde ab. Cain verachtete ihn. Er hätte seine Karriere mit einem Achselzucken zerstört, wenn er geglaubt hätte, dass er damit durchgekommen wäre.
    Aber das konnte er nicht. Nicht jetzt. Das wussten sie beide. Und sosehr es Cain auch vermutlich widerstrebte, ihm dieses Angebot zu machen, es war trotzdem ernst gemeint.
    »Und was ist mit Ihnen?«, fragte Franklin. »Braucht die Agency Sie?«
    Cain lächelte. »Männer wie ich werden immer gebraucht. Glauben Sie mir.«
    Der Direktor spürte, dass sein Gegenüber wankte, lehnte sich auf seinem Schreibtischstuhl zurück und sah Franklin scharf in die Augen. »Eine solche Gelegenheit bekommen S ie nicht noch einmal, Dan. Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher