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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition)
Autoren: Will Jordan
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herum reflektierten die Wüstendünen das letzte Sonnenlicht, schienen förmlich zu glühen.
    Es war ein guter Platz zum Sterben.
    Männern wie ihm war ohnehin kein hohes Alter beschieden, und sie starben auch nicht friedlich im Schlaf, im Schoß der Familie. Sie hatten sich für ein anderes Leben entschieden, und sie würden dafür nicht belohnt werden.
    Weißt du, was dein Problem ist, Ryan? Du bist ein guter Mensch.
    Hatte sie recht gehabt?
    Konnte er aufrichtig auf sein Leben zurückblicken und dann behaupten, er wäre ein guter Mensch gewesen? Er hatte Fehler gemacht, hatte Dinge getan, die er gern ungeschehen machen würde, und doch war seine letzte Handlung von Vertrauen und Mitgefühl geprägt gewesen.
    Genau das war der Grund, warum er hier lag und verblutete. Das war seine letzte Belohnung.
    Ein leises, rhythmisches Pochen übertönte das schwache Seufzen des Windes. Es war der Herzschlag in seinen O hren, der langsam schwächer wurde, während sein Lebe nssaft zwischen seinen Fingern hindurchsickerte. Er hatte die Blutung verlangsamen können, aufhalten konnte er sie nicht. Nichts konnte das.
    Er starb.
    Weißt du, was dein Problem ist, Ryan? Du bist ein guter Mensch.
    Wie auch immer er gelebt haben mochte, in diesem Moment wusste er, dass er als guter Mann sterben würde. Das musste doch irgendeinen Wert haben.
    Ein schwaches Lächeln überzog sein Gesicht, als das Pochen zu einem Wummern anschwoll. Er schloss die Augen und ergab sich der wachsenden Dunkelheit, die die Welt um ihn herum erfüllte.
    Dann tauchte, sehr zu seiner Verblüffung, plötzlich etwas über ihm auf. Ein riesiger dunkler Schatten. Ein lauter Schatten. Ein hohes, schrilles Pfeifen mischte sich in das d umpfe Wummern, das er fälschlicherweise für seinen Herzschla g gehalten hatte.
    Die friedliche Szenerie um ihn herum versank plötzlich im Chaos, als sich ein Sturm aus Staub, Sand und kleinen Steinen erhob. Der Wind zerrte an seinen Kleidern und peitschte gegen sein Gesicht und seine nackte Haut.
    Schlagartig kehrte sein Bewusstsein wieder zurück, und er starrte ehrfürchtig nach oben, auf den riesigen Bauch des Black Hawk.
    In dessen offener Seitentür tauchten Schatten auf, die plötzlich zu ihm herabsausten, als hätten sie sich aus der Tür geworfen.
    Frost landete mit einem Rums auf dem Boden und hatte sich Sekunden später aus dem Harnisch ausgeklinkt. Dann kniete sie sich neben ihn.
    »Ryan, hören Sie mich?« Sie musste schreien, um sich in dem hohen Kreischen der Triebwerke und dem Wummern der Rotoren verständlich zu machen. »Ryan! Sehen Sie mic h an, verflucht!«
    Es kostete ihn einige Mühe, seinen Blick auf sie zu heften.
    »Können Sie mich hören?«, wiederholte sie.
    »Ja«, erwiderte Drake und kniff die Augen zusammen, weil Staub und Sand, aufgewirbelt von den Rotorblättern des Helikopters, ihm in die Augen gerieten.
    »Sie haben eine Schusswunde im Bauch. Ich werde Sie stabilisieren, und dann fliegen wir Sie hier raus. Ich will, dass Sie mit mir reden. Okay?«
    »Meine … meine Schwester?«, fragte er. Er riss seine Augen plötzlich vor Besorgnis weit auf.
    Die junge Frau lächelte und nickte. »Sie ist okay und sitzt bereits im Hubschrauber. Wir konnten sie gerade noch davon abhalten, sich ebenfalls abzuseilen!« Ihr Lächeln erlosch, als sie sich um seine Wunde kümmerte. »Ich gebe Ihnen etwas gegen die Schmerzen.«
    Während sie die Nadel der Spritze in seinen Arm stach, blickte Drake hoch und sah, wie ein Mann im Kampfanzug zu ihnen eilte und sich neben ihn kniete.
    »Alles in Ordnung, Ryan«, versicherte Dietrich ihm. Sein Gesicht war von Sorgenfalten durchfurcht. »Sie sind in Sicherheit.«
    »Das höre ich … im Moment recht häufig.«
    »Wo ist Anya?«
    Anya. Er erinnerte sich noch schwach daran, wie sie ihn traurig angesehen und sich dann umgedreht hatte, um fortzugehen.
    »Anya?«, wiederholte er.
    »Ja, Anya! Kommen Sie, Ryan. Konzentrieren Sie sich auf mich. Wohin ist sie gegangen?«
    Ihm verschwamm alles vor Augen, weil die Wirkung des Schmerzmittels einsetzte, und es kostete ihn große Mühe, die Worte zu formulieren.
    »Sie ist verschwunden. Ich konnte ihr nicht folgen. Dorthin, wohin sie geht, konnte ich ihr nicht folgen«, brachte er noch heraus, bevor er in die Dunkelheit abtauchte.
    »Sir! Sir, Sie können da nicht einfach hineingehen!«, protestierte Cains Privatsekretärin und erhob sich hinter ihrem Schreibtisch, als wollte sie ihn aufhalten.
    »Leck mich!«, schnarrte Franklin und
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