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Mission Munroe 03 - Die Geisel

Mission Munroe 03 - Die Geisel

Titel: Mission Munroe 03 - Die Geisel
Autoren: Taylor Stevens
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durch. Anschließend setzte er sich mit dem ersten von mehreren Kontaktleuten im Dallas Police Department in Verbindung. Falls diese Recherche nichts einbrachte, gab es noch andere Möglichkeiten. Eine Hand wäscht die andere, das war ein eiserner Grundsatz in dieser Grauzone am Rande der Legalität, in der Bradford sich bewegte, und er hatte, um im Bild zu bleiben, schon viele Hände gewaschen. Eine kleine Gegenleistung wie diese war leicht zu bewerkstelligen, und falls es Fingerabdrücke gab, falls die Polizei irgendwelche Verdächtigen und Spuren hatte, würde er das irgendwann erfahren. Auch wenn es dann garantiert viel zu spät war.
    Die Fahrt ins Büro dauerte sieben Minuten. Dort angekommen sah er mit einem Blick, dass Jahan wieder einmal seine Fähigkeiten als Zauberkünstler unter Beweis gestellt hatte. Er saß zurückgelehnt, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, auf seinem Stuhl, schaukelte pausenlos hin und her und grinste dabei wie ein Idiot. Als Bradford die Kommandozentrale betrat, sagte Jahan: »Die Kennzeichen gehören zu einem Mietwagen von Enterprise Rental, und den Krankenwagen habe ich auch gefunden.«
    Bradford verharrte kurz, dann ging er weiter zur Tafel. Das hörte sich gut an. Das klang nach Fortschritt. Aber seit Munroes Entführung waren immerhin fünf Stunden vergangen, und falls seine und Walkers erste Schlussfolgerung zutreffend war, falls diese List tatsächlich nur als kurzfristige Ablenkung gedacht gewesen war, dann konnten Munroe und Logan mittlerweile überall sein, und jeder Hinweis, den sie aufdeckten, kam zu spät.
    Bradford betrachtete die Michael-Tabelle und fügte in Gedanken die Überwachungsvideos aus dem Parkhaus mit ein.
    Der Stuhl knarrte.
    Bradford sagte: »Schieß los.«
    »Deine Vermutung war richtig. Der Krankenwagen stammt aus einem Depot für stillgelegte Fahrzeuge. Es war einfacher, das GPS -System anzuzapfen als den Krankenwagen zu lokalisieren, aber es gibt keine Zweifel, dass er aus dem Depot stammt und auch wieder dahin zurückgefahren ist. Ich habe ein bisschen nachgeforscht, ein bisschen Druck gemacht, aber soweit ich sehe, haben wir es nur mit Kleinkram zu tun: verlegte Papiere, ein paar fragwürdige Unterschriften – alles in allem spricht vieles dafür, dass da ein paar Hunderter die Seite gewechselt haben, aber nichts Großes, und auch kein Hinweis auf einen Drahtzieher oder so was in der Art.«
    Bradford drehte sich zu ihm um. »Die Sanitäter?«
    »Nichts.«
    »Dann ist der Krankenwagen also eine Sackgasse.«
    »Wir könnten schon noch tiefer graben«, sagte Jahan, »aber ich glaube, das wäre Zeitverschwendung. Jetzt, wo wir den Mietwagen entdeckt haben.«
    »Wir könnten uns auch täuschen.«
    »Schon möglich«, erwiderte Jahan. »Aber das, was Sam erzählt, klingt ziemlich überzeugend. Sie bringt mir die Aufnahmen gleich zur Analyse vorbei. Wo ein Mietwagen ist, da ist auch eine Kreditkarte.«
    »Kannst du rauskriegen, welche?«
    »Na klar, irgendwann schon.«
    »Schätze, darauf sollte unser Schwerpunkt liegen.« Bradford unterbrach sich. »Welchen Weg hat der Krankenwagen von Michael bis zum Depot genommen?«
    »Sie haben einmal für vier Minuten angehalten«, sagte Jahan. »Dann ins Medical City, dann zurück ins Körbchen.« Er tippte ein paarmal auf die Tastatur und zeigte auf den Monitor zu seiner Rechten. »Da, wo das X ist. Was hast du rausgekriegt?«
    »Ich warte auf Rückrufe«, erwiderte Bradford und stellte sich vor den Stadtplan. Starrte darauf. Diese Arschlöcher hatten auf einem Parkplatz angehalten, ausgerechnet. Als wäre es ihnen vollkommen gleichgültig, ob sie beobachtet wurden oder nicht.
    Jahan folgte Bradfords Blick. »Mutig sind sie ja, das muss man ihnen lassen.«
    Bradford drehte sich zu ihm um und funkelte ihn an.
    »Oder auch nicht.«
    »Zoom mal raus«, sagte Bradford und studierte die Karte mit der Umgebung lange und sorgfältig. Dachte nach. Er kannte das WAS , und er kannte das WANN . Wenn er jetzt noch das WIE oder vielleicht sogar das WARUM herausbekam, war es nicht mehr weit bis zum WER . Und dann bekäme diese Schlacht eine völlig neue Dimension. Schließlich richtete er sich auf und stieß einen unterdrückten Fluch aus. »Der Flugplatz«, sagte er.
    Er schnappte sich das Telefon und rief Walker an. »Was hast du rausgekriegt?«
    »Bis jetzt sind die Aufnahmen aus dem Parkhaus unsere heißeste Spur. Ich könnte die Suche noch weiter ausdehnen, vielleicht auf einen Umkreis von 1.300 Metern gehen, aber ich
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