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Mission Munroe 03 - Die Geisel

Mission Munroe 03 - Die Geisel

Titel: Mission Munroe 03 - Die Geisel
Autoren: Taylor Stevens
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Schritt zurück und sagte: »Geh und such die richtige Stelle, Sam. Ruf mich an, sobald du sie gefunden hast, dann suchen wir von dort aus weiter.«
    Eigentlich hätte er sie gerne begleitet, um selbst Hinweise aufzuspüren und jederzeit auf dem aktuellsten Stand zu sein, aber Walker würde das, wonach sie suchten, schneller finden als er, und er musste noch in Erfahrung bringen, was sich nach seinem Anruf bei der Polizei in Logans Wohnung und Büro abgespielt hatte. Walker stand immer noch am Fenster, und Bradford wartete, bis sie sich umgedreht hatte und an ihm vorbei in den Flur ging. Er sah ihr nach und ging dann ebenfalls los.
    Jahan versperrte ihm den Weg.
    Unwirsch wollte Bradford sich an ihm vorbeischieben, doch Jahan stellte sich mitten in die Türöffnung. Bradford sagte: »Mach Platz, Jack. Sonst sehe ich mich gezwungen, dir den Arsch zu versohlen.«
    Jahan legte Bradford eine Hand auf die Schulter. Postierte sich so, dass Bradford seinem Blick nicht ausweichen konnte. »Hör zu«, sagte er. »Ich weiß, dass wir dir ziemlich eingeheizt haben, weil du Michael ins Team geholt hast, aber jetzt stehen wir voll und ganz hinter dir, okay? Sie war eine von uns.«
    Hätte er das Gleiche gestern gesagt, hätte Bradford ihm von Klugscheißer zu Klugscheißer ordentlich die Meinung gegeigt, aber in diesem Augenblick wollte er nichts anderes als zur Tür hinaus, wollte in Bewegung bleiben, darum bedankte er sich mit einem stummen Nicken und verpasste Jahan einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter.
    Jahan hielt seine Hand fest. »Irgendwann wirst du es spüren«, sagte er. »Das weißt du genau. Und wenn es so weit ist, lass es nicht an irgendjemand anders aus. Und lass dich nicht deswegen umbringen oder einsperren. Wenn es so weit ist, kommst du zu mir.«
    Bradford gab nicht nach. Er sagte keinen Ton, bis Jahan losließ, dann ging er ohne ein weiteres Wort zur Tür hinaus. Jahans Sorge war berechtigt, aber er hatte nicht vor, sich umbringen oder einsperren zu lassen. Dazu war er zu klug.
    Durch den Anruf, der aus Logans Wohnung – hoffentlich – einen Tatort gemacht hatte, hatte Bradford zusätzliche Arbeitskräfte und Ressourcen aktiviert, die sich zumindest mit der Aufklärung von Logans Verschwinden befassen würden. Er wollte wissen, wer Munroe entführt hatte, und es gab keinen Grund, selbst nach Hinweisen und Spuren zu suchen, wenn die örtliche Polizei dafür sehr viel besser ausgerüstet war. Er setzte sich ins Auto, um sich ein Bild davon zu machen, wie groß das Interesse an den verwüsteten und blutverschmierten Büroräumen war, hoffte, dadurch schneller herauszufinden, wen er unter Druck setzen, wo er Gefälligkeiten einfordern oder wo er sich unter Umständen neue Freunde machen musste.
    Auf dem Parkplatz vor Logans Haus ging es ziemlich lebhaft zu, wozu die sensationslüsternen Gaffer ebenso ihren Teil beitrugen wie die Fahrzeuge und Mitarbeiter der Strafverfolgungsbehörden. Die Menge war ein gutes Zeichen, denn sie bedeutete, dass Kriminaltechniker vor Ort waren. Falls es innerhalb dieser Mauern irgendetwas von Bedeutung gab, würde er es früher oder später erfahren.
    Bradford fuhr bis zum Ende des Häuserblocks, parkte vor einem Polstermöbel-Geschäft und ging zu Fuß zurück bis zur Absperrung. Dort war er nur eines von vielen Gesichtern in der neugierigen Menge. Nachdem er gesehen hatte, was er sehen wollte, fuhr er zurück zu Capstone.
    Drei Querstraßen vom Büro entfernt zirpte sein Handy.
    Walker meldete sich. Ihre Stimme klang aufgeregt. »Ich hab’s«, sagte sie.
    Bradford warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Wenn sie wirklich gefunden hatte, wonach sie suchten, hatte sie dazu keine zwei Stunden gebraucht: schnell, aber auch keine allzu große Überraschung. Walker hatte keinerlei Hemmungen, die schmutzige Seite des männlichen Sexismus für ihre Zwecke zu nutzen und ganz nebenbei eine enorme sexuelle Energie auszustrahlen. Der daraus resultierende Ansturm der Hormone führte bei ihrem Gegenüber regelmäßig zur Blockade jedes vernünftigen Gedankens – und sie bekam, was sie wollte. Bradford ging davon aus, dass in diesem Augenblick in einem Gebäude entlang der Autobahnschneise ein Wachmann versuchte, seine Erektion zu verbergen und gleichzeitig Purzelbäume schlug, nur um die Wünsche der Dame zu befriedigen.
    Er hatte sie nie darum gebeten, aber wenn das die Methode war, mit der sie ihre Aufträge erledigen wollte, dann war er froh, dass er diese außergewöhnliche Waffe
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