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Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg

Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg

Titel: Mission Erfolg - Meine Vision mein Plan mein Weg
Autoren: Dirk Bauermann
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etwa in meinem Playbook, mit dem wir 1991/92 Meister mit Bayer Leverkusen wurden: »Der einzige Spieler, der mit dem Schiedsrichter diskutieren darf, ist unser Kapitän. Reg’ dich nicht auf, kommentiere keine Entscheidungen, lass den Kopf nicht hängen, fokussiere dich einfach auf dein Spiel. Die Arbeit mit den Schiedsrichtern ist Traineraufgabe.« Im aktuellen Playbook sind unser Defensivverhalten und unsere Angriffsstrategien definiert. »Alle fünf Spieler müssen den Ball jederzeit sehen, damit sie regieren können.« Es gibt einfache Maßgaben und komplizierte Systeme. Immer aber gilt: »Spiele und bewege dich schnell, aber nicht überhastet.« Wie gesagt, 78 Seiten hat das Dokument. Es ist mein Plan vom Basketball und mein Beweis für die Jungs, dass ich gewappnet bin, Lösungen habe, sie sich auf mich verlassen können.
    Basketball ist mehr als nur ein bisschen Verteidigung und den Ball häufiger als der Gegner in den Korb zu werfen. Man muss immer das große Ganze sehen. Das war auch ein Grund, warum wir mit Darius Hall, obwohl er vor der Saison 2011 schon 38 Jahre war, verlängert haben. Er ist nämlich auch ein wichtiges Mosaiksteinchen in unserem Erfolgspuzzle. Es wäre falsch gewesen, ihn nicht weiter zu behalten. Zum einen ist er ein absoluter Publikumsliebling und eine Identifikationsfigur. Und zum anderen – und das war für mich ausschlaggebend, ihn zu behalten: Er ist unser Klebstoff. Dieser Typ hilft uns einfach mit seiner ganzen Art. Darius hat immer gute Laune. Immer wenn er die Halle betritt, sei es morgens oder nachmittags zum Training, geht er reihum und schüttelt jedem Spieler die Hand. Das hat er so in Belgien gelernt. Es ist nur eine simple Geste, durch die er aber sofort und zu jedem eine Beziehung aufbaut. Er ist ein Bindeglied zwischen unseren deutschen und amerikanischen Spielern und wie ein Magnet, der gute Laune anzieht und schlechte Laune absorbiert. Selbst wenn er nicht spielt, pusht er seine Kollegen mit seiner unglaublichen Energie. Und wenn es mal schlechte Stimmung in der Kabine gibt, fängt er an, von seiner Alabama-Snake, wie er sein bestes Stück nennt, zu erzählen, und alle lachen. Kurz gesagt, Darius ist echt wertvoll, weil er einfach ein großartiges Gespür hat, wie er die Mannschaft unterstützen kann: mit ernsthaften Tipps, Emotionen, einem Rüffel oder halt einem kindischen Scherz. Noch ist Darius nicht so weit, dass er selbst Trainer sein kann. Doch das Zeug dazu hat er. Er wird seine Chance bekommen.
    So wie ich vor über 20 Jahren. Heute habe ich vielleicht nicht mehr die Energie wie 1989, als ich anfing, aber sicher noch die gleiche Leidenschaft und Freude am Spiel. Damals hatte ich aber auch weniger Narben. In 22 Jahren als Trainer bin ich vom unbedarften Kämpfer zu einem mit Narben übersäten Schlachtross geworden. Ich habe viele Schlachten geschlagen, bin aber des Kämpfens nicht müde geworden. Warum nicht? Ich erzähle es Ihnen. Und ich verrate Ihnen auch, warum jede einzige Narbe notwendig und wichtig war.

»Ein bisschen Sternekoch, ein bisschen Architekt und ein bisschen wie Steve Jobs« von Bernd Rauch

»Ein bisschen Sternekoch, ein bisschen Architekt
und ein bisschen wie Steve Jobs«
von Bernd Rauch
    Eigentlich stand der Basketball in München kurz vor dem Aus. Dann kam Bayerns Vize-Präsident Bernd Rauch der Gedanke, Dirk Bauermann an die Säbener Straße zu holen, um Basketball aus der Zweitklassigkeit zu führen und in München zu etablieren. Ein gewagtes Experiment, das viele Verlierer hätte haben können. Hier unternimmt Rauch den Versuch, einen vielschichtigen, engagierten, aber auch komplizierten Mann zu beschreiben.
    Eigentlich war es eine ganz simple Frage, die ich beantworten sollte. »Wenn Sie einen Wikipedia-Eintrag über Dirk Bauermann schreiben müssten, wie würden Sie ihn dann charakterisieren? Was ist er für ein Mensch? Wie kann man seine Persönlichkeit beschreiben?«
    So einfach ist dies nicht. Natürlich ist er der beste Basketballtrainer, den wir in Deutschland haben. Aber allein das würde ihm nicht gerecht werden. Denn Bauermann ist so viel mehr. Er ist wie ein Sternekoch, der nie mit seinem Essen zufrieden ist und immer weiter verbessert und abschmeckt. Er ist wie ein Architekt, der gestaltet und unzufrieden mit dem erzielten Ergebnis ist. Er hat nicht nur seine Planung und sein Ziel im Kopf, sondern treibt seine Leute an und stellt Qualität und Zielsetzung immer wieder infrage.
    Es gibt eine Aussage vom verstorbenen
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